Langenberg. In der Altstadt von Velbert-Langenberg hat ein neues Geschäft eröffnet. Heike Vander bietet hier eine ungewöhnliche Kombination an.
Groß, luftig, hell sind die Räume, die Heike Vander an der Hauptstraße in Langenberg angemietet hat. Ein großer Tisch nimmt viel Raum ein, festlich gedeckt. Großformatige Fotos hängen an den Wänden, nach hinten geht es in einen weiteren Raum.
Die 55-Jährige hat sich selbstständig gemacht und bietet nun in der Altstadt eine ganz ungewöhnliche Kombination an: Heike Vander verkauft Antiquitäten, macht Fotos und ist gleichzeitig Unternehmensberaterin.
Mehrere Standbeine schaffen
„Ich bezeichne das als Risikostreuung“, sagt die Inhaberin und lacht. „Mit der Unternehmensberatung etwa verdiene ich meine Fixkosten.“ Mit der Fotografie wiederum könne sie sich ein Standbein aufbauen, „das auch bis zur Rente und darüber hinaus funktionieren kann“.
Und schließlich die Antiquitäten. „Ich habe bewusst auf viele kleine Dinge gesetzt.“ Denn Heike Vander möchte die Menschen ansprechen, die beim Spaziergang oder der Wanderung ihren Laden in Langenberg entdecken, „und mal eben etwas kaufen möchten.“ Einfach, weil es „ihnen gefällt, nicht weil sie es brauchen“. Und das solle dann möglichst in den Wanderrucksack passen.
Heimisch fühlen im Geschäft
Wer das Ladenlokal an der Hauptstraße 71 betritt, so die Idee der Inhaberin, „soll nicht das Gefühl haben, in einem Laden zu stehen.“ Vielmehr solle man sich „ein wenig heimisch fühlen. Nur dass viele Dinge hier eben auch ein Preisschild tragen.“
Ihr sei es wichtig, betont Heike Vander, die emotionale Seite anzusprechen. „Deswegen habe ich bislang auch ganz bewusst noch keine Internet-Seite.“ Denn dort würden die Menschen in der Regel rational vorgehen, nach dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis suchen. „Hier geht es darum, dass die Leute etwas kaufen, was sie in dem Moment haben möchten.“
Von der Stadt gefördert
Unterstützung bei der Neugründung erhält Heike Vander von der Stadt Velbert, durch ein Förderprogramm für Gründer. „Ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt“, gab sie freimütig bei der Eröffnung zu und berichtete lachend: „Der Makler hat das so beiläufig erwähnt. Ich habe dann sofort auf der Homepage der Stadt nachgeschaut.“
Und dann einen ersten Antrag gestellt. Der musste aber noch etwas nachgearbeitet werden, hatte aber schließlich Erfolg. Was auch Stephanie Rulf von der Wirtschaftsförderung freut, die das Programm aufgelegt hat. „Mit Heike Vander unterstützen wir jetzt schon insgesamt vier Gründer.“
Fotoshootings nach Vereinbarung
Auch ihre Kollegin Anne van Boxel freut sich darüber, dass mit dem Programm eine Unternehmerin auf dem Weg in die Selbstständigkeit unterstützt werden kann. „Dieses Angebot wird Langenberg bereichern“, ist sich die Wirtschaftsfördererin sicher.
Gleiches gilt für den städtischen Beigeordneten Jörg Ostermann, der Heike Vander zur Begrüßung einen Blumenstrauß überreichte. Auch er ist sich sicher: „Das Geschäft wird das vorhandene Angebot von Langenberg weiter ergänzen.“
Wer Heike Vanders Geschäft aufsuchen möchte, kann dies immer mittwochs bis samstags tun. Geöffnet hat das Geschäft an der Hauptstraße 71 mittwochs, donnerstags und freitags jeweils von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr sowie samstags von 12 bis 18 Uhr. Termine für Fotoshootings können entweder vor Ort zu den Öffnungszeiten oder telefonisch unter 0172 2040111 vereinbart werden.
Ausbildung zur Fotografin
Heike Vander, die Langenberg als „die schönste Ecke im Kreis Mettmann“ bezeichnet, hat bis vor drei Jahren als Angestellte in einem Unternehmen gearbeitet.
Danach begann sie eine Ausbildung an einer privaten Medienakademie im Bereich Fotografie, Fotoedition und Fotodesign. Diese Ausbildung hat sie im März erfolgreich abgeschlossen.
Aufgrund der noch anhaltenden Gefahr durch Corona möchte Heike Vander zunächst hauptsächlich Shootings unter freiem Himmel anbieten.