Velbert. Julia Wilhelm hat einen außergewöhnlichen Job: Sie ist Engagementförderin. Was sich hinter diesem Beruf in der katholischen Gemeinde verbirgt.
Ihre Berufsbezeichnung ist mehr als außergewöhnlich: Julia Wilhelm ist Engagementförderin. Ihre Aufgabe ist es dafür zu sorgen, dass sich möglichst viele Menschen in der katholischen Kirchengemeinde St. Michael/St. Paulus engagieren, also in irgend einer Form dort ehrenamtlich tätig werden.
Im November, mitten in der Corona-Zeit, hat die studierte Diplom-Pädagogin nach dem Erziehungsurlaub ihre Arbeit in Velbert aufgenommen, sie hat am Gemeindezentrum von St. Paulus angedockt, dort ist ihr Büro. Während anfangs wegen Corona viele Begegnungen nur per Telefon oder per Videoschalte möglich waren, sind nun auch persönliche Treffen wieder möglich.
Ansprechpartnerin in der Gemeinde
Julia Wilhelm, die eine halbe Stelle bekleidet, will Ansprechpartnerin für alle jene sein, die in irgendeiner Form etwas in oder für die Gemeinde tun möchten. „Die Bezeichnung Ehrenamt klingt zu förmlich, zu amtlich. Engagement trifft es meiner Ansicht nach besser“, sagt sie und erklärt so auch ihre etwas spezielle Berufsbezeichnung.
Ein Garten für St. Joseph
Ein erstes größeres Engagement fördert Julia Wilhelm bereits. Die Anlage eines Gartens hinter der Kirche St. Joseph in der Oberstadt. „Die Idee dazu hatte ein junges Mädchen aus der Gemeinde“, erklärt sie. Julia Wilhelm gefiel das Vorhaben und sie klärte mit der Gemeinde die Formalitäten und so konnten jetzt bereits die ersten Spatenstiche im neuen Garten gemacht werden.
Für einzelne Projekte
Die Engagementförderin glaubt, dass es vor allem solche einzelnen Projekte sind, für die sich Gemeindemitglieder künftig besonders begeistern lassen. „Viele Menschen wollen keine lange andauernden Verpflichtungen eingehen, sich nicht lange binden, sondern für ein bestimmtes Vorhaben etwas tun“, erklärt sie und hat dabei durchaus auch Verständnis für die Menschen, die heute durch Beruf und Familie besonders eingebunden sind. Das gilt in besonderem Maße auch für Frauen. „Ich will ihnen das Gefühl geben, dass sie trotz ihres Engagements nicht völlig vereinnahmt werden und selbst entscheiden, wie viel sie tun wollen. Es soll kein Gefühl von Muss werden“, so Julia Wilhelm.
Sie will auch eine Dankeskultur einführen, so dass es beispielsweise besondere Feste für Ehrenamtler gibt, als Dank für die geleistete Arbeit. Aber natürlich werden auch längerfristige Projekte und Gruppen von ihr unterstützt.
Mit Gruppen
Zu ihrem Verständnis ihrer Aufgabe gehört es auch, bestimmten ehrenamtlichen Gruppen in der Gemeinde beim Auslaufen zu helfen. Sie haben ein hohes Durchschnittsalter, gewinnen aber keinen Nachwuchs, weil sie sich beispielsweise zu Zeiten treffen, an denen Berufstätige einfach nicht zur Verfügung stehen können. „Das ist traurig, lässt sich aber kaum ändern.“ Auch hier will sie mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Weiteres Vorhaben
Nach dem Gartenprojekt hat die Engagementförderin bereits das nächste Vorhaben im Sinn: ein Reparaturcafé. Hier helfen technisch versierte Freiwillige bei der Reparatur von Haushaltsgeräten. Künftig soll es auch wieder die Wohlfühlmorgen geben, Bedürftige bekommen hier die Haare gemacht und es kommt eine Fußpflege, außerdem können Kleidungstücke ausgesucht werden. „Das ganz findet viermal pro Jahr statt, auch da braucht man Helfer“, so Julia Wilhelm.
Gute Ideen gesucht
Julia Wilhelm hat stets ein offenes Ohr für gute Ideen und Anregungen für ein Engagement in der katholischen Pfarrgemeinde St. Michael/St. Paulus.
Sie ist täglich montags bis donnerstags jeweils von 9 bis 14 Uhr zu erreichen unter der Rufnummer 0163 7017349 oder aber per Mail: julia.wilhelm@st-michael-paulus-velbert
Infos im Sonntagsbrief
Im Sonntagsbrief, der in den Gottesdiensten verteilt wird und der auch online zu lesen ist, hat die Gemeinde Julia Wilhelm eine Spalte eingeräumt. Hier berichtet sie über Projekte und neue Ideen.