Velbert. Dr. Konrad Liczmanski ist in die Praxis von Dr. Christian Woschek gezogen. Der junge Zahnarzt digitalisiert und modernisiert noch so einiges.

Im Nevigeser Ärztehaus an der Lohbachstraße hat der junge Dr. Konrad Liczmanski die Zahnarztpraxis von Dr. Christian Woschek übernommen, der seine Praxis aus Krankheitsgründen veräußert hat. „Das Team ist perfekt. Ich hatte das Glück, dass ich hier vier Monate vorher mitlaufen konnte,“ berichtet er. So konnte er die Räume und Patienten vorher kennenlernen.

„Nach meinen Vorstellungen“

„Danach war klar, dass ich nichts zu ändern brauche. Die Behandlungen als auch die Organisation entsprachen genau meinen Vorstellungen,“ ergänzt er. Die Praxis enthält nun allerdings etwas weniger Blautöne inklusive weiß-grauer Arbeitskleidung. Zudem wurde die Praxis weiter digitalisiert. „Mit dem digitalen Röntgen sparen wir eine Menge Strahlenbelastung für den Patienten und es ist deutlich einfacher, Befunde zu erklären, da das Bild groß gezoomed werden kann,“ erklärt der neue Inhaber. Zudem können dadurch auch mehr Behandlungen angeboten werden. So plant man beispielsweise Implantate am Computer vor, lässt die Schiene fräsen und setzt dann die Implantate durch die Schiene. „Ohne das dreidimensionale Röntgenbild wäre das gar nicht möglich, das so zu planen,“ berichtet der Zahnarzt.

Computer werden installiert

Aktuell werden in allen Räumen noch Computer installiert. Ursprünglich wollte Konrad Liczmanski zusammen mit einem Kollegen eine Praxis in Köln übernehmen, was jedoch nicht klappte. Er hielt dann die Augen nach etwas anderem auf und sah das Inserat seines Vorgängers. So kamen die beiden ins Gespräch.

Von Kollegen gelernt

Der neue Inhaber bereut diesen Schritt nicht. Zuvor arbeitete er angestellt in Velbert Mitte, was sich ebenfalls ergeben hatte. Dort gab es noch zwei weitere Kollegen, von denen er lernen konnte. Der Schritt in die Selbstständigkeit war nicht leichtfertig. „Die Patienten geben super Feedback, natürlich hat man anfangs Angst, dass die Leute sagen, der Neue ist ja schrecklich. Oder sie kommen gar nicht erst,“ äußert der Arzt ehrlich. Aber das Erlebnis hatte er bisher noch nicht. Es funktioniere alles.

Die Praxis präsentiert sich in einem modernen Gesicht.
Die Praxis präsentiert sich in einem modernen Gesicht. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Ursprünglich wollte Konrad Liczmanski Allgemeine Medizin studieren. Früher stellte er sich das so vor, dass man dann alle Fächer ein bisschen beherrscht. Nach einem Praktikum im Rahmen eines Rettungssanitäter-Lehrgangs erkannte er allerdings, dass dem nicht so ist. Ärzte seien häufig auf nur einen Fachbereich beschränkt. Selbst ein Orthopäde konzentriere sich häufig auf einen Bereich, z. B. ausschließlich Knie-OPs.

Bei der Zahnmedizin geblieben

Im Studium entschied er sich dann bewusst, bei der Zahnmedizin zu bleiben, worüber er froh ist. „Das Studium war sehr hart mit langen Arbeitstagen von teilweise 7 bis 19 Uhr und vielen Pflichtveranstaltungen, was bei den Kollegen aus der Medizin nicht ganz so war. Nach dem Studium wandelt es sich, im Krankenhaus hat man dann viele Schichtdienste, auch am Wochenende,“ erläutert der Zahnarzt.

Ursprünglicher Schwerpunkt: Chirurgie

Grundsätzlich war sein ursprünglicher Schwerpunkt die Chirurgie. Er begann auch die Facharztausbildung „Oralchirurg“ inklusive Zähne ziehen, Implantieren, Behandlung von Zysten oder Weisheitszähnen. Ausschließlich diese Tätigkeiten waren ihm jedoch zu einseitig. Er mache das zwar immer noch gern, bezeichnet sich jetzt aber als „Hauszahnarzt“: Ein Zahnarzt, der alles anbietet. „Mein Anspruch ist immer, dem Patienten das zu empfehlen, was ich auch gerne hätte,“ erklärt er. Das beflügele ihn, die Ästhetik im Blick. „Wenn man etwas macht, dann kann man es auch direkt schön machen,“ findet er. So berät er dann auch. Es sei keine Pflicht, aber eine Empfehlung.

Von Anfang an dabei

Elisabeth Bernhardt (Empfang) hat 1980 in dieser Praxis ihre Ausbildung absolviert und ist geblieben. Sie fühlte sich immer wohl. „Der Teamgeist hier ist super. Es ist ein nettes Team und auch die Patienten sind in Ordnung,“ findet sie.

Weitere Infos unter www.zahnarzt-neviges.de

Bis zur Rente

Für die Praxis wünscht er sich geregelte Termine, die eingehalten werden und nicht so viel Durchlauf. Eine gute Relation zwischen Qualität und Quantität. „Da muss man irgendwo die Mitte treffen. Es soll nicht zu leer sein, aber auch nicht zu voll werden,“ erläutert er. Und ansonsten gilt: Bis zur Rente weitermachen, wie bisher. „Natürlich ist man als Arzt immer verpflichtet, Fortbildungen zu machen. Könnte sein, dass in 20 Jahren der Beruf ganz anders aussehen wird, als jetzt. Man muss einfach am Ball bleiben,“ erklärt er mit einem Lächeln.