Velbert. Täglich rund 320 Tests führt das Velberter Schnelltest-Zentrum täglich durch. Doch zum Einkaufen brauchen die meisten das Zertifikat wohl nicht.

Reger Verkehr herrscht derzeit vormittags auf dem Parkplatz des Velberter Stadions. Einige hundert Velberter kommen hier täglich von 8 bis 13 Uhr vorbei, um einen kostenlosen Corona-Schnelltest durchführen zu lassen.

„320 Tests haben wir am Montag gemacht, wir schaffen rund 50 Stück pro Stunde“, sagt Jörg Steinmeyer vom Pflegedienst Schlipköter, der das Schnelltest-Zentrum dort betreibt. Sie seien von dem großen Andrang überrascht worden, so Steinmeyer. Teils gab es sogar längere Staus vor dem Parkplatz. Waren anfangs vier Tester im Einsatz, so sind es jetzt schon acht, die in der Zeit von 8 bis 13 Uhr am Stadion arbeiten. Mittlerweile laufen auch zwei Teststraßen.

Kein Personal vorhanden

Steinmeyer würde die Testzeiten gerne noch ausweiten, doch: „Wir finden so schnell keine Mitarbeiter für die Tests. Vom Personal hängt es auch ab, wie die Öffnungszeiten über die Osterfeiertage aussehen. „Auf jeden Fall sind wir Karsamstag im Einsatz, vielleicht auch am Ostermontag, das hängt aber vom Personal ab,“ so Steinmeyer. Neue Mitarbeiter brauchen eine Schulung durch einen Arzt.

Mehrere Tests pro Woche

In Abstimmung mit den Städten und dem Land hat der Kreis eine Allgemeinverfügung erlassen, die am Montag in Kraft getreten ist. Dort wird geregelt, dass die derzeitigen Öffnungen beibehalten werden können – jedoch nur für Kunden, Besucher und Nutzer mit einem tagesaktuellen negativen Testergebnis.

Der Kreis Mettmann macht damit von der Möglichkeit Gebrauch, die in der neuen Corona-Schutzverordnung des Landes angeboten wird. Die Schnelltests sind grundsätzlich gratis und 24 Stunden gültig. Die Verordnung erlaubt auch mehrere Gratis-Tests in der Woche.

45 Minuten Wartezeit

Die Testwilligen sollten 45 Minuten bis eine Stunde einrechnen, wenn sie den Test hinter sich bringen wollen. Terminbuchungen gibt es momentan nicht mehr. „Es gab aber nur wenige Beschwerden über die Wartezeiten, die meisten sind geduldig“, so Steinmeyer. Noch zu hoch sei der vorgeschriebene bürokratische Aufwand mit dem Erfassen der persönlichen Daten, dem Erstellen eines PDF und schließlich dem Ausdruck des Testzertifikates. Steinmeyer: „Mit den heutigen technischen Möglichkeiten könnte das schneller gehen.“

Direkt im Auto werden die Velberter getestet.
Direkt im Auto werden die Velberter getestet. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Insgesamt elf Teststellen gibt es im Velberter Stadtgebiet, viele davon in Arztpraxen. Sie testen in der Regel mit Termin, aber der ist auch relativ kurzfristig zu bekommen.

Ein negativer Corona-Schnelltest ist die Voraussetzung dafür, dass die Velberter in den örtlichen Geschäften einkaufen können. Wie wird das Angebot angenommen?

Nur wenige Kunden mit Test

„Bei uns waren es zwei Kunden, die am Montag mit negativem Test gekommen sind. Extra für den Einkauf hatten sich aber beide Kundinnen nicht testen lassen“, berichtet Andreas Haaf, Inhaber von „Brummbär“. Bei ihm kann man weiterhin mit Click & Collect – also mit Bestellung per Telefon oder im Internet und anschließend dann im Laden abholen – einkaufen. Über eine ähnliche Resonanz berichtet auch Trip & Travel. „Bei uns ist eine getestete Familie vorbeigekommen, die dann mit Termin eingekauft hat“, sagt Jens Holten. Auch sein Geschäft bietet weiter Click & Collect an.

Ebenso der Modeladen „Skyline“. Auch hier ist nach Auskunft von Inhaber Ralf Klingenhagen der Betrieb mit negativem Testergebnis noch sehr überschaubar. Der Abholservice wird fortgeführt.

„Kontakte auf ein Minimum reduzieren“

Unterdessen appelliert Bürgermeister Dirk Lukrafka an die Velberter, sich über die Osterfeiertage an die vorgegebenen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus halten. Durch die Mutationen habe die Pandemie vor allem in letzter Zeit eine neue Dynamik bekommen. Mittlerweile seien auch viele jüngere Bürgerinnen und Bürger schwer erkrankt. „Daher meine ausdrückliche Bitte an Sie: Es ist unsere solidarische Pflicht, aus Rücksicht auf unsere Mitmenschen unsere sozialen Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren. Damit meine ich vor allem, den Kreis der Kontakte so klein wie möglich zu halten,“ erklärt der Bürgermeister. Außerdem empfiehlt er, die kostenfreien Teststellen zu nutzen, damit Infektionen rechtzeitig erkannt würden.