Neviges. Schock für den Lokführer der S-Bahn 9. Von einer Brücke in Velbert baumelten jäh Pflastersteine; die Scheibe wurde bei voller Fahrt zerstört.

Und schon wieder ein gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr: Unbekannte Täter haben am Mittwochabend, 17. März, mit Pflastersteinen die Scheibe einer fahrenden S-Bahn schwer beschädigt. Der Lokführer erlitt einen Schock, die 28 Fahrgäste blieben glücklicherweise unverletzt. Die Polizei hat noch am Abend umfangreiche Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet und bittet um Zeugenhinweise. Die Tat geschah an der Strecke der S 9 in Höhe des Schlosses Hardenberg. Dort, wo wo im März mehrmals Bäume angesägt wurden, damit sie auf die Gleise stürzen sollten.

Polizei suchte Täter mit Hubschrauber

Der Tatort am Schloss Hardenberg: Von der Brücke unten links im Bild baumelten die Steine.
Der Tatort am Schloss Hardenberg: Von der Brücke unten links im Bild baumelten die Steine. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Wie die Polizei berichtet, fuhr der 35-jährige Zugführer der S 9 am Mittwochabend auf der Fahrtstrecke in Richtung Wuppertal mit ca. 100 Stundenkilometern unter einer Fußgängerbrücke am Schloss Hardenberg durch, als plötzlich zwei Pflastersteine gegen seine Frontscheibe knallten. Der Zugführer leitete unmittelbar nach dem Zusammenstoß eine Notbremse ein. Die gegen 20.40 Uhr alarmierten Einsatzkräfte der Bundes- sowie der Landespolizei stellten vor Ort folgendes fest:

Pflastersteine hingen an Nylonschnur

Die unbekannten Täter hatten zwei Pflastersteine mit einer Nylonschnur so präpariert, dass sie von der Fußgängerbrücke aus über den Gleisen hingen. Die durchfahrende S 9 wurde im Bereich der Frontscheibe und der Verkleidung stark beschädigt, der Schaden wird auf ca. 7000 Euro geschätzt. Die Fahrgäste wurden von Bundespolizisten durch das Gleisbett der gesperrten Strecke sicher zum nahe gelegenen Haltepunkt nach Velbert-Neviges geführt; hier organisierte das Unternehmen Abellio die Weiterreise. Die Strecke wurde um 23.45 Uhr wieder freigegeben.

Die Polizei setzte zur Fahndung sofort einen Hubschrauber ein – jedoch ohne Erfolg. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren und gelten auch der Frage, ob der Pflasterstein-Angriff etwas mit den bei den zwei Taten im März angesägten Bäumen zu tun hat und hier etwa ein Serientäter am Werk ist. Wer am Mittwochabend etwas bemerkt hat: Die Polizei nimmt Hinweise jederzeit entgegen unter 02051/946 6110.