Neviges. Strahlende Gesichter beim Rhythmus-Chor: Dank einer Finanzspritze wird das Musikalische Erlebniszentrum modernisiert. Es gibt auch neue Angebote.

Jubelstimmung beim Rhythmus-Chor Velbert-Neviges: Das Musikalische Erlebniszentrum in der Tönisheider Straße 51 wird umfassend saniert und modernisiert. Möglich macht dies eine fünfstellige Finanzspritze des Bundes. „Neustart Kultur“ heißt ein Corona-Hilfeprogramm für Kulturzentren, die während der Lockdowns ihren Betrieb einstellen müssen. Das Musikalische Erlebniszentrum sei somit von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien als eine bedeutende Kultureinrichtung anerkannt worden, freut sich Chordirektor Manfred Hagling mit seiner Frau Brigitte und Sohn Michael. Vor allem Sohn Michael habe einen erheblichen Anteil an dem eingereichten Antrag.

Ein passendes Förderprogramm

Milliardenschweres Rettungsprogramm

Chöre dürfen nach den Corona-Schutzvorschriften von Bund und Ländern noch nicht proben. Doch Keyboard-Unterricht in Kleingruppen ist schon jetzt möglich. Hier gibt es noch wenige freie Plätze. Anmeldung unter 02053 411 55.

Mit Neustart Kultur hat die Bundesregierung im August 2020 ein milliardenschweres Rettungsprogramm für den Kultur- und Medienbereich aufgelegt. Gefördert werden unter anderem pandemiebedingte Investitionen und Projekte verschiedener Kultursparten.

Die ehrenamtlichen Mitglieder haben in der Corona-Krise, als es still wurde in der Tönisheider Straße 51, es weder Chorproben gab noch den Liedergarten „Toni singt“ für die Kleinsten, die Ärmel hochgekrempelt und gemeinsam überlegt, wo es Hilfen geben könnte. „Ich habe mir so einiges angeschaut bei den Förderprogrammen. Und ich fand, das hier passte am besten zu uns“, erzählt Michael Hagling. Das mühevolle Auseinandersetzen, das Abwägen und schließlich die Entscheidung für das Programm „Neustart Kultur“ haben sich gelohnt: Dem Rhythmus-Chor wurde unter anderem für „pandemiebedingte Investitionen“, wie es heißt, eine zweckgebundene Zuwendung in fünfstelliger Höhe bewilligt. Da die Räume ja angemietet sind, hatte man sich zuvor vom Immobilienservice der Stadt die Zustimmung zu den wertsteigernden Baumaßnahmen eingeholt.

Fenster zum besseren Lüften

Auch die Kleinsten aus dem Liedergarten „Toni singt“ treffen sich im Musikalischen Erlebniszentrum.
Auch die Kleinsten aus dem Liedergarten „Toni singt“ treffen sich im Musikalischen Erlebniszentrum. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Und darauf dürfen sich jetzt alle freuen: Es werden neue, einbruchsichere Fenster mit Wärmeschutz-Isolierverglasung eingebaut, die von den Teilnehmern zum ständigen Lüften leicht zu öffnen sind. Außerdem gibt’s elektrische Aluminium-Rollläden, die neben der Sicherheit auch einer besseren Belüftung dienen. Mit dem Geld werden unter anderem Desinfektionsspender angeschafft und überhaupt alles, was dazu gehört, um in Zeiten der Pandemie sicher Musik zu machen und zu proben. Zudem gibt’s einen neuen hochelastischer Schwingboden und eine Spiegelwand, so macht das Einstudieren der Choreographie noch mehr Spaß.

Mehr Tanz im Angebot

Aber es werden nicht nur die Räume schön gemacht, passend zum neuen Rahmen gibt’s hier auch bald noch mehr Programm: Unter anderem eine Sound-Gruppe mit Keyboards und Schlagzeug sowie Tanzgruppen, die jedem Alter Spaß machen, wie Michael Hagling verspricht. Als noch gemeinsame Fahrten möglich gewesen seien, hätten bei einem Chorproben-Intensiv-Wochenende alle Geschmack am Linedance gefunden. „Nach den Proben machen wir ja auch immer etwas zum Ausgleich, da waren alle ganz wild drauf, wir hatten sogar auch draußen getanzt. Das werden wir jetzt ausbauen.“ Linedance, das Tanzen in einer Reihe, habe es schon immer gegeben und sei in jüngster Zeit durch den Hit „Jerusalema“ besonders beliebt geworden. „Je nachdem welche Musik man wählt, fühlen sich da alle Altersgruppen angesprochen.“ Ob es feste Linedance-Gruppen geben werde und wenn ja, zu welchen Zeiten, daran werde noch gefeilt. Jetzt freuen sich erst einmal alle, dass die gemütlichen, aber auch in die Jahre gekommenen Räume modernisiert werden. Und Manfred Hagling hofft, dass seine Chöre zum 50-jährigen Jubiläum wieder richtig loslegen dürfen.