Velbert. Ein Mann hatte das Kreuz an der Kirchenwand angezündet. Nun ist es restauriert und hängt wieder an seinem alten, angestammten Platz.
Das historische Christuskreuz an der katholischen Kirche St. Joseph ist seit vergangener Woche wieder da. Nach dem es durch eine Brandstiftung im vergangenen Jahr schwer beschädigt worden war, ist es nun fertig restauriert.
„Mir hat es gefehlt, ich kenne das Kreuz und die Kirche schon von klein auf“, sagt Christopher Frieling, stellvertretender Vorsitzender im Kirchenvorstand. In diesem Jahr wird das Kreuz genau 110 Jahre alt. Im Jahr 1911 wurde es von einer Gruppe Bahnarbeiter an die Kirche gestiftet. „Es hat zwei Weltkriege und nun auch eine Brandstiftung überstanden“, so Frieling ein bisschen stolz.
Brandschäden sind beseitigt
Ein Gemeindemitglied hat sich um die Restauration gekümmert. Mit dem Ergebnis zeigt sich die Gemeinde zufrieden. „Es ist sehr schön geworden. Die Brandschäden sind beseitigt, die eigentlich hohle Christusfigur nun ausgefüllt und die Beine restauriert.“
Schon zwei Mal beschmiert
Bei der Brandstiftung handelte es sich nicht um den ersten Anschlag auf das Kreuz. Im Vorfeld wurde das Kreuz im vergangenen Jahr schon zwei Mal beschmiert. Zwar sei der materielle Wert des Kreuzes nicht besonders hoch, dafür der ideelle umso mehr. Frieling erkennt darin ein Muster: „Die Hemmschwelle zu Taten gegen Religionen allgemein scheint zu sinken.“ Jedoch freut er sich über die Solidarität, die aus der Gemeinde, aber auch der Stadt gekommen ist. „Die war sehr groß – unabhängig von Glauben und Religion.“
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Aus Spenden finanziertes Projekt
Seit in etwa drei Jahren organisiert Christopher Frieling zudem ein aus Spenden finanziertes Projekt, welches den Kultur- und Kunstgütern der Gemeinde zugutekommt. „In der Vergangenheit haben wir viel restauriert und aufgearbeitet.“ So ist mittlerweile eine Sammlung zusammengekommen, die sich sehen lassen kann. Das Projekt liegt Frieling sehr am Herzen. „Es handelt sich dabei um Identitätsmerkmale, die oft die Gemeinde ihre Geschichte prägen.“
Ausstellung durch alle Gemeinden
Vor zwei Jahren gab es schon einmal eine Ausstellung, die durch alle Gemeinden gewandert ist. Für dieses Jahr ist – soweit Corona es zulässt – eine zweite Ausstellung mit den kunst- und kulturhistorischen Schätzen der Gemeinde geplant. Unabhängig davon, ob schon restauriert oder noch nicht sollen die Exponate ausgestellt werden. „Die Reaktionen sind durchweg positiv, das merkt man auch am Spendenaufkommen“, freut sich Frieling.