Neviges. Kosmetikerin Efthimia Dassiou darf wegen des Lockdowns zwar ihren Salon in Neviges nicht öffnen, hat aber Tipps für strapazierte Winterhaut.
Sie brennt darauf, wieder loslegen zu können in ihrem kleinen, gemütlichen Kosmetiksalon „Aesthetic by EfiDas“ in der Tönisheider Straße 1, mitten in der Altstadt. „Damit die Seele sich auch wieder schön fühlt“, sagt Efthimia Dassiou und streicht dabei kurz über das weiße Laken auf ihrem leeren Behandlungsstuhl. Die 37-jährige ausgebildete Kosmetikerin mit griechischen Wurzeln gibt in dieser Folge unserer Serie „In besten Händen. Handwerk in Neviges“ ein paar Tipps, was man jetzt im Winter tun oder lassen sollte. Und wie man sich auch unter der Corona-Schutzmaske eine reine, feinporige Haut bewahrt. Sie möchten keine Nachrichten aus Velbert verpassen? Dann abonnieren Sie einfach unseren Newsletter.
Die Selbstständigkeit nie bereut
Kontakt auch via Facebook
Efthimia Dassiou hat 2006 ihre Kosmetik- und Visagisten-Ausbildung in Aachen abgeschlossen und war 14 Jahre in der Parfümerie Douglas beschäftigt, die sie auf eigenem Wunsch verlassen hat.Wenn der ihr Salon „AestheticbyEfiDas“ , Tönisheider Straße 1, wieder öffnen darf, werden Termine nach Vereinbarung vergeben unter der Telefonnummer 0178 933 52 42. Man kann auch via Facebook oder Instagram Kontakt aufnehmen, einfach den Namen des Salons eingeben.
Im Moment kann sie ihre Kunden nur per Facebook, Instagram oder What’s App aus der Ferne beraten, ihre Branche ist von der Verlängerung des Lockdowns betroffen. „Ich freue mich wirklich mit jedem Friseur, der am 1. März aufmachen darf. Das ist mir wichtig, ich bin da überhaupt nicht missgünstig. Allerdings verstehe ich nicht, warum wir überhaupt nicht berücksichtigt werden. Ich arbeite mit Visier und Mundschutz, habe ein gutes Hygiene-Konzept. Trotzdem stehen wir wieder hinten auf der Liste.“ Aber sie lasse sich ihren Optimismus nicht nehmen. Und dass sie ihre Anstellung als Kosmetikerin in der Parfümeriekette „Douglas“ gegen ihre Selbstständigkeit eintauschte, hat sie trotz der schwierigen Lage bisher nicht bereut.
Gründliche Reinigung ist wichtig
„Aller guten Dinge sind drei“, sagt die Mutter zweier Kinder gut gelaunt und meint damit die Wiedereröffnung, die sie und auch ihre Kunden so sehr herbeisehnen. Seit ihrem ersten Tag, dem 16. Dezember 2019, hat sie ihren Salon aufgrund der von Bund und Ländern beschlossenen Corona-Schutzverordnung schon zwei Mal schließen müssen. „Ich war mitten in der Aufbau-Phase, auch meine Workshops im Kindercafé Bimbilandia waren komplett ausgebucht.“ Ihre Kunden, die sie auf Distanz berät und für die sie stets ein offenes Ohr hat, haben zurzeit oft die gleichen Fragen: „Viele haben eine Masken-Akne, auch wenn sie früher nie Probleme mit Unreinheiten hatten“, weiß die Kosmetikerin und erläutert das Problem: „Zum einen kann die Haut durch die ständige Reibung mit dem Stoff trockener werden. Und zum anderen wird es unter der Maske durch das Sprechen feucht und auch warm.“ Die Kombination feucht-warm, dieses Milieu, sei für Bakterien ein „gefundenes Fressen“. Gegensteuern könne man mit einer milden, aber intensiven Reinigung: „Für uns Kosmetikerinnen ist die Reinigung, vor allem am Abend, ja sowieso das A und O. Aber nie war sie so wichtig wie jetzt.“
Raus an die frische Luft
Eine rückfettende, feuchtigkeitsspendende Creme halte die Haut anschließend geschmeidig und helfe ihr, sich selbst zu schützen. „Und wer die Maske den ganzen Tag tragen muss, sollte besser ganz auf Make up verzichten.“ Also auf Grundierung und Rouge, im Moment mache es ja sowieso mehr Sinn, die Augen zu betonen. Die extreme Kälte der letzten Tage ist zwar erstmal vorbei, trotzdem sollte man der Haut jetzt einen „schützenden Wintermantel“ gönnen: Die Pflege könne im Moment ruhig etwas reichhaltiger sein. „Viele Frauen kommen auch tagsüber mit ihrer Nachtcreme besser klar, das muss man ausprobieren.“ Und sonst? „Ein gesunder Lebensstil ist immer gut, also viel trinken, viel Obst und Gemüse essen, genügend schlafen und ganz wichtig, viel raus an die frische Luft.“
Kurzurlaub in Neviges
Als Efthimia Dassiou 2019 den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wollte sie vor allem flexiblere Arbeitszeiten haben, mehr für ihre Kinder und den Ehemann da sein. Ja, Homeschooling mit der neunjährigen Tochter und dazu den kleinen Sohn (3) bei Laune zu halten, der nicht wie sonst in die Kita geht, das sei schon „eine ziemliche Herausforderung“, so die 37-Jährige. „Aber alles ist machbar und wir müssen immer vor Augen haben: Es wird ein Ende geben.“ Am 16. Dezember hätte sie eigentlich mit ihrem Salon Einjähriges gefeiert. „An dem Tag, da war ich schon ein bisschen traurig.“ Um Kontakt zu halten, schickte sie jeder Stammkundin eine handgeschriebene Weihnachtskarte. „Da kamen insgesamt 50 zusammen, da war ich ganz überrascht und auch ein bisschen stolz.“ Ansprechbar zu bleiben, bloß nicht abzutauchen, das sei ihr ganz wichtig. Deshalb bleibt ihr Salon auch täglich von 18 bis 20 Uhr beleuchtet. „Ich will einfach zeigen, dass ich weiter da bin.“ Und möglichst bald möchte sie auch wieder ihren „Kurzurlaub in Neviges“ anbieten, so ein Slogan im Salon „Aesthetic“.