Velbert. Standort in der unteren Fußgängerzone Friedrichstraße geschlossen und aufgegeben. Er stand schon länger unter kritischer Beobachtung.
"Wir haben ab sofort geschlossen, wir danken Ihnen für Ihre jahrelange Treue", steht unter anderem auf dem Plakat, das in dem Schaufenster des Ladenlokals Friedrichstraße 144 in der unteren Fußgängerzone hängt. "Blumen Risse" ist raus. Hat da etwa einer der wenigen Läden, die im Gegensatz zu den vielen anderen Einzelhandelsgeschäften trotz des Corona-Lockdowns weiter öffnen und verkaufen durften, kurzfristig die Segel gestrichen? Die Entscheidung sei bereits zu Jahresbeginn "final" getroffen worden, erklärt Lothar Arendt, dieser Standort hier in Velbert-Mitte habe "schon seit längerer Zeit unter kritischer Beobachtung gestanden", so der Risse-Verkaufsleiter weiter. Und zwar aufgrund der "Entwicklung in der Stadt".
Mitarbeiter werden weiter beschäftigt
Der Kundenlauf sei zurückgegangen, "die Stadtgalerie funktioniert überhaupt nicht, die Innenstadt hat sich einfach negativ entwickelt", dieser Standort verspreche aus Sicht des Unternehmens keine Perspektiven mehr. "Für unsere Stammkunden ist das natürlich schade", sagte Arendt weiter auf WAZ-Nachfrage. Die Mitarbeiter - insgesamt handele es sich um vier Stellen - seien allesamt untergebracht und würden nun "im Essener Raum weiter beschäftigt".
Der letzte Mohikaner
"Es war jetzt ein guter Zeitpunkt, vor der Saison im Winter einen Strich zu ziehen" und das gemietete Ladenlokal dranzugeben, führte der Verkaufsleiter weiter aus. Letztlich sei der Schritt eine kaufmännische Entscheidung gewesen. Er selbst kenne den Standort "schon seit 30 Jahren und länger"; andere Blumenhändler seien ja schon weit vor Risse gegangen: "Wir waren hier der letzte Mohikaner." "Blumen Risse" sei um Velbert herum weiterhin mit Geschäften präsent und vor Ort, das gelte etwa für Hattingen, Ratingen und auch Essen. Weitere Filialen und ihre Öffnungszeiten gibt's im Netz auf www.blumen-risse.de.
1968 den ersten Blumenladen eröffnet
Das Familienunternehmen hat seinen Sitz in Schwerte bei Dortmund und geht auf die Gärtnerei des Großvaters Eduard Risse zurück, die später von seinem Sohn Peter Risse übernommen wurde. Zusammen mit seiner Schwester Ursula Risse eröffnete er 1968 den ersten Blumenladen in Schwerte. Inzwischen ist "Blumen Risse" nach eigenen Angaben mit rund 135 Standorten zu einem der größten Einzelhandelsunternehmen im Blumen- und Pflanzenmarkt in Deutschland avanciert. Die Bandbreite reicht vom Blumenladen in der Innenstadt und den Blumenmärkten bis zum großen Gartencenter mit 15.000 Quadratmetern. Aktuell wird das Unternehmen von der Tochter Tina Risse-Stock, zusammen mit Hans-Jörg Braß und Bernhard Christians, geführt.
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