Velbert. Das Kerngeschäft der Firma “Lasertec“ in Velbert sind nicht Mund-Nasen-Masken. Doch sie vertreibt welche mit einer besonderen Wirkung.

Die Corona-Pandemie löst nicht nur Sorgen, Ängste und Leid aus, lähmt mit ihren Einschränkungen nicht nur in weiten Teilen das Leben und schädigt die Wirtschaft, sie fördert notgedrungen an vielen Stellen auch Kreativität und Ideenreichtum. So vertreibt die Firma "Lasertec" in Velbert jetzt eine besondere Art von Mund-Nasen-Schutzmasken, die an der Wallstraße entstanden sind und dort zusammengebaut werden. Obwohl das Kerngeschäft nun wirklich ein ganz anderes ist.

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Aufbau im 3 D-Drucker zu langwierig

Für die Initialzündung habe eigentlich ein Schornsteinfeger gesorgt, erinnert sich Bernd Kowalski, der mit einer gewöhnlichen schwarzen Stoffmaske im Betrieb kontrolliert und kaum Luft bekommen habe. "Der ist uns fast von der Leiter gefallen", berichtet der Inhaber und Geschäftsführer (59), der gelernter Feinmechaniker im Handwerk ist und sich 2012 selbstständig gemacht hat. Vor allem aber habe der Kaminkehrer mit Interesse die ersten Masken-Exemplare "made by Lasertec" entdeckt, die anfangs noch im betriebseigenen 3 D-Drucker aus einem flexiblen Kunststoffmaterial aufgebaut worden sind. "Das war aber viel zu aufwändig und langwierig."

Ganz fein mit Kupfer bedampft

Der besondere Clou, sagt Kowalski, sei der Umstand, dass die Masken mit einem "ganz fein kupferbedampften" und auswechselbarem Vlies ausgestattet seien. Das habe er bei seiner Internet-Suche nach einem geeigneten Vlies bei einem Hersteller im Sauerland gefunden und dieser habe das bedampfte Material, dessen Basis "ein ganz feines Gewebe" sei, von einem Test- und Prüflabor untersuchen lassen. Mit dem Befund, dass "das Vlies zu 99,9 Prozent einen Schutz bietet und sämtliche bekannten Bakterien und Viren abtötet", berichtet er.

Online-Shop eingerichtet

"Und das 18 Stunden lang", ergänzt Alexander Britt. Er ist bei "Lasertec" der Mann für Marketing und Vertrieb und erzählt, dass mittlerweile ein Auftragnehmer im nahen Essen-Kettwig die Masken spritze und sie schließlich in Velbert zusammengebaut würden. Aktuell seien sie in blau, schwarz und transparent verfügbar; eine Maske koste im eigenen Online-Shop auf cs-schutzmaske.de mit Zubehör 19,90 und das Zehnerpack Vlies zum Wechseln - "Das geht ganz leicht mit Clips" - 3,70 Euro.

Der Velberter Unternehmer würde das Produkt und seine Eigenschaften gerne auch selbst testen und zertifizieren lassen, versichert er auf Nachfrage, aber die Kosten, die er in Erfahrung gebracht habe, seien einfach zu hoch: "Der TÜV Nord verlangt dafür 28.000 Euro."

Formenbau, schweißen und reparieren

Die Firma, die ihren Sitz seit fünf Jahren an der Wallstraße hat und aus der Röbbeck dort hingezogen ist, ist nach eigenen Angaben spezialisiert auf Formenbau für die Industrie. Einer der großen Kunden sei "Teekanne" in Düsseldorf, sagt Britt. Weitere Schwerpunkte des Chefs und seiner drei Mitarbeiter sind das Laserschweißen sämtlicher metallischer Werkstoffe und die Reparatur von Stahlformen aus der Druckguss- und Kunststoff-Branche.