Velbert. Unter dem Weihnachtsbaum wird wohl nur selten Maske getragen, daher ist die Ansteckungsgefahr groß. Senioren dürfen Besuch im Heim empfangen.

Zum großen Zusammenkommen mit allen Familienmitgliedern wird es zum diesjährigen Weihnachtsfest nicht kommen. So will es der neuste Beschluss der Bundesregierung. Die strengeren Corona-Schutzverordnung gibt allerdings weiterhin gewissen Spielraum was die Besuchsregelungen für Pflegeeinrichtungen angeht. Dass bedeutet, dass die Großeltern an Weihnachten nicht unbedingt allein im Heim verbringen müssen.

Appell an Angehörige

Fragt man in Velberts Pflegeheimen nach, so hört man jedoch überall den gleichen Appell an die Angehörigen: Überlegt es euch bitte, ob ihr älteren Verwandten dieses Weihnachten aus den Heimen nach Hause holt. „Daheim in den eigenen vier Wänden, davon kann man ausgehen, werden wohl die wenigsten eine Maske tragen. Daher ist das Risiko seine Verwandten dort anzustecken natürlich höher“, warnt Katja Sonntag. Sie ist die Einrichtungsleiterin des Johanniterheims in Velbert. Hier dürfen Bewohner pro Tag nur zwei Besucher empfangen. Vor und während des Besuchs müssen aber gewissen Bedingungen erfüllt werden. So müssen Besuche vorher angemeldet werden. Zudem muss ein negativer Corona-Test vorliegen.

Schnelltests für die Besucher

Hierzu werden an vier Tagen in der Woche für jeweils zwei Stunden Schnelltests vor der Einrichtung an der Cranachstraße durchgeführt. Als Teststation hat man sich kurzerhand ein Weihnachtsbüdchen organisiert. „Diese werden dieses Jahr ja weniger gebraucht“, so Sonntag. Diejenigen, die sich nicht einem Test unterziehen wolle, dürfen nur in einer sogenannten Besucherkabine innerhalb der Einrichtung seinen Angehörigen hinter einer Plexiglasscheibe sehen. Wer die Einrichtung betreten will muss zudem ein Kontrollscreening inklusive Fiebermessung absolvieren. Nur wenn alles darauf hinweist, dass der Besucher kein Risiko für die Senioren darstellt, sei ein Eintritt mit gesetzlich vorgeschriebener FFP2-Maske möglich. Bisher musste die Einrichtung mit nur einer Infizierten, mit mildem Krankheitsverlauf umgehen, doch mahnt Leiterin Katja Sonntag immer wieder zur Vorsicht.

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Zwei Gäste pro Tag

Dass sich die Besucher an die Regeln halten, hofft auch Edina Gusic, Mitarbeiterin im Domizil Velbert. „Wir haben uns mit den Besuchern gut eingespielt“, zeigt sie sich zuversichtlich. Das bestätigen auch die aktuell nicht vorhandenen Corona-Fälle in der Einrichtung. Damit das so bleibt, werden auch hier seit dem neuen Beschluss an vier Tagen in der Woche Schnelltests für Besucher durchgeführt. Wer sich keinem Schnelltest unterzieht erhält keinen Einlass. Auch im Domizil dürfen die Senioren höchstens zwei Gäste pro Tag empfangen, die sich anmelden müssen.

Kostenlose Masken in Apotheken

Um die Risikogruppen verstärkt zu schützen, können Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen seit 15. Dezember in Apotheken kostenlose FFP2-Masken abholen.

Dazu genügt die Vorlage des Personalausweises oder die nachvollziehbare Eigenauskunft über die Zugehörigkeit zu einer der Risikogruppen.

Große Weihnachtsfeier muss ausfallen

Da man auch innerhalb des Seniorenheims die Ansammlung von mehr als vier Personen an einem Fleck verhindern muss, entfällt zudem die gemeinsame Weihnachtsfeier. Um den Bewohnern trotzdem etwas Gutes zu tun, hat sich das Domizil-Team ein kleines Programm für Heiligabend einfallen lassen. „Wir werden in abwechselnden Vierergruppen unseren Bewohnern etwas vorlesen und ihnen kleine Geschenke überreichen“, so Gusic.

Auch im Seniorenzentrum am Wordenbecker Weg müssen die Besucher strenge Regeln einhalten.
Auch im Seniorenzentrum am Wordenbecker Weg müssen die Besucher strenge Regeln einhalten. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Gottesdienst auf dem Fernseher

Im Seniorenzentrum am Wordenbecker Weg werden die Bewohner die Möglichkeit erhalten an Heiligabend den Gottesdienst aus der eigenen Kapelle im Fernseher in ihren Zimmern zu verfolgen. „Einen richtige Messe mit Besuchern wird leider nicht möglich sein“, erklärt Einrichtungsleiterin Katja Ullmann. Auf Schnelltest für alle Besucher verzichtet die Einrichtung, da sie bisher nicht notwendig seien, wie Ullman erklärt. Kurzscreening mit Fiebermessung sowie das Tragen von den vorgeschrieben Mundschutz-Masken habe bislang dafür gesorgt, dass die Einrichtung bisher „Corona negativ“ geblieben sei. Nur wer beim Screening, also den Voruntersuchungen Symptome zeige, muss sich zuerst testen lassen. Weitere Berichte aus Velbert lesen Sie hier.