Neviges. Andrea Fügler aus Tönisheide ist von einer Fachzeitschrift zur Floristin des Monats gewählt worden. Grund ist ein ungewöhnlicher Adventskranz.

„Klar, rot mit Tanne geht immer. Das wollen auch viele Leute. Aber es geht eben auch anders“, sagt Floristin Andrea Fügler und zeigt in ihrem Geschäft an der Kuhlendahler Straße 8 auf viele unterschiedliche Adventskränze. Einer fällt besonders ins Auge, ihn zieren Gräser, Sterne, goldene Tannenbäumchen: der Siegerkranz, der Andrea Fügler zur „Floristin des Monats November“ gemacht hat. Bei dem Wettbewerb, ausgetragen von der Fachzeitschrift „g&v“, gestalten und verkaufen, hat die 51-Jährige Mitbewerber aus ganz Deutschland ausgestochen. „Das war eine tolle Überraschung, ich hab da ja noch nie mitgemacht“, sagt Andrea Fügler und lacht. Gelungener kann eine Premiere kaum ausfallen. Warum sie dieses Mal spontan teilgenommen hat? „Ich mag die Weihnachtszeit so gern, da kann man so richtig loslegen. Das Thema gefiel mir.“

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Familienbetrieb seit 1926

Frisch und leicht wirkt dieser grüne Adventskranz aus Eukalyptus und Ruscus. Es muss nicht immer Tanne sein.
Frisch und leicht wirkt dieser grüne Adventskranz aus Eukalyptus und Ruscus. Es muss nicht immer Tanne sein. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Gemeinsam mit Ehemann Carl, der für den Bereich Gartenbau und Friedhofsgärtnerei zuständig ist, führt sie das Traditionsgeschäft an der Kuhlendahler Straße in dritter Generation. „Seit 1926 kreativ“, so lautet das Motto auf der Homepage. Und da habe Andrea Fügler, so lobt die Jury, bei ihrem Siegerkranz alles gegeben. So war es nicht nur der Mix aus verschiedenen Materialien wie Schleierkraut, Moos, und Trockenblumen, der die Experten überzeugte. Hier sehe man auch ein besonders gelungenes Beispiel für einen Kranz „in Deichform“, so heißt es.

Gräser kombiniert mit Moos

Familienbetrieb in dritter Generation

Gartenbau und Floristik Fügler , Kuhlendahler Straße, hat geöffnet: Montag und Dienstag von 8.30 bis 13 Uhr und von 15 bis 17 Uhr. Mittwoch und Samstag von 8.30 bis 13 Uhr. Kränze werden auch nach individuellen Wünschen gefertigt. Mehr unter 02053 6694 oder im Netz auf www.fuegler.de.

Ehemann Carl Fügler kümmert sich in dem Traditionsgeschäft um den Bereich Gartenbau und Friedhofsgärtnerei.

Deichform? Bei einem Adventskranz? „Dabei werden zwei Kränze verwendet, ein Ober- und ein Unterkranz“, erläutert Andrea Fügler, die bei ihrem guten Stück Tradition und Moderne verbinden wollte. „Traditionell sind die Farben Rot und Gold, modern die getrockneten Naturmaterialien.“ Der Vorteil bei den „Trockenmaterialien“, wie es Andrea Fügler nennt, sei die Nachhaltigkeit: „Die kann man jedes Jahr wieder hinstellen, eventuell mit frischen Sachen kombinieren.“ Da seien Gräser ganz stark im Trend, zum Beispiel Lagurus, auch mal eingefärbt, und gern in Kombination mit Moos und Sukkulenten, also saftreichen Pflanzen wie Aloe oder Geldbaum. Während der Siegerkranz allein schon wegen der Farbe Gold recht opulent wirkt, kommt ein anderer Kranz aus ihrer Kollektion ganz leicht und frisch daher.

Auch Federkränze liegen im Trend

Winterlich in weiß: Auch hohe Kerzen liegen im Trend, gern in Naturtönen.
Winterlich in weiß: Auch hohe Kerzen liegen im Trend, gern in Naturtönen. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

„Es gibt ja ganz verschiedene Trends, hier habe ich Eukalyptus und Ruscus gemischt.“ Durch die grünen Kerzen und taupe-farbenen Samtbänder könnte man sich den Kranz auch auf einem weißen Gartentisch im Sommer vorstellen. Auch einige der Federkränze in mintgrün und schneeweiß seien schon vorbestellt, erzählt Andrea Fügler, deren Motto lautet: „etwas Natur muss sein, nur Glimmer geht nicht“. Zwar treten Sohn Jendrick – der 17-Jährige macht eine Ausbildung zum Chemielaboranten – und Tochter Noelle, die Politikwissenschaft studiert, nicht in die elterlichen Fußstapfen, aber ein klein wenig angefixt sei Noelle schon. „Manchmal hat sie einen Tipp für mich, wenn ihr auf Instagram etwas gefällt.“ Auch Mama ist stets auf Ideensuche: „Wenn wir verreisen, wie letztens nach Wien, dann wird alles abgespeichert, was mir so auffällt. In der Ausbildung damals hieß es: Man stiehlt mit den Augen.“ Nach so einem Impuls von außen kämen dann ganz viele eigene neue Ideen – und schon werde los gelegt. „Das liebe ich so an dem Beruf. Man kann herrlich schöpferisch sein.“