Langenberg. In Kürze geht Julietta Jukic in Langenberg mit ihrem ambulanten Pflegedienst „Fide“ an den Start. Er richtet sich nicht nur Menschen in Velbert.

Anfang September startet Julietta Jukic ihren neuen ambulanten Dienst „Fide“, mit dem sie pflegebedürftige Menschen zu Hause versorgen und Angehörige dadurch entlasten möchte. Dabei ist es ihr wichtig, individuell auf die Bedürfnisse der Betroffenen einzugehen. Julietta Jukic sitzt an ihrem Schreibtisch im hellen Büroraum des ambulanten Pflegedienstes in der Hellerstraße.

Interesse ist bereits geweckt

Regelmäßig schauen Passanten durch das hohe Glasfenster. Manche von ihnen bleiben stehen, um die am Eingang ausliegenden Flyer zu betrachten. Ein Ehepaar kommt rein, um sich über die Möglichkeiten zur Pflege ihrer Eltern zu informieren. Jukic notiert in ihrem roten Kalender die Bedürfnisse der beschriebenen Senioren: Da ist die Mutter, die nur noch schlecht sehen kann, und der Vater, der Unterstützung bei der Pflege braucht.

Pflege muss sich Bedürfnissen anpassen

Hier berät Julietta Jukic Barbara und Hans-Joachim-Weber, die sich über die Möglichkeit der ambulanten Pflege informieren wollen.
Hier berät Julietta Jukic Barbara und Hans-Joachim-Weber, die sich über die Möglichkeit der ambulanten Pflege informieren wollen. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

„Jeder Mensch hat seine eigenen Bedürfnisse, an die sich die Pflege anpassen muss“, betont die Langenbergerin. Mit ihrem zweiten Standbein, dem Pflegedienst „Fide“ macht Jukic genau das. Bei Hausbesuchen kommt sie in die Privatsphäre der Patienten, um die notwendige Versorgung zu erfüllen. Auch deshalb ist ihr ein respektvolles Verhältnis wichtig. Benannt hat sie ihren Pflegedienst deswegen nach dem lateinischen Wort für Vertrauen beziehungsweise Glaube.

Individuelles Konzept aufstellen

Ab dem 1. September versorgt sie pflegebedürftige Menschen in Essen und Velbert ambulant. Dafür hat Jukic vier Mitarbeiterinnen eingestellt, die täglich bei Hausbesuchen u. a. auf die Tabletteneinnahme achten und die Pflege der Patienten wahrnehmen. In einem ersten kostenlosen Beratungsgespräch entwickelt die gelernte Krankenpflegerin mit den Angehörigen und den Betroffenen ein individuelles Pflegekonzept.

Das Verhältnis familiär gestalten

„Mir ist es besonders wichtig, das Verhältnis zu den Patienten familiär zu gestalten. Ich bin Freundin, Psychologin, Gesprächspartnerin und vor allem Vertrauensperson“, beschreibt Jukic ihr Selbstverständnis. Um das familiäre Verhältnis zu bewahren, sucht die Pflegedienstleiterin ihre Mitarbeiter sorgfältig aus. „Ich arbeite gerne in der Pflege, weil ich den sozialen Aspekt sehr schätze. Mir ist es wichtig, dass meine Mitarbeiterinnen die gleiche Ansicht haben“, erklärt Jukic, die in der Vergangenheit negative Erfahrungen im Pflegebereich gemacht hat.

Alles andere als Fließbandarbeit

An zwei Tagen ist Zeit für Beratung

Die „HS Tagesbetreuung“ ist ein staatlich anerkannter Betreuungsdienst. Wegen der großen Nachfrage hat Jukic jetzt zusätzlich den ambulanten Dienst „Fide“ gegründet.

Das Büro in der Hellerstraße 16 hat für Beratungsgespräche zu beiden Diensten dienstags und donnerstags jeweils in der Zeit von 11 bis 15 Uhr geöffnet. Telefonisch ist es unter 02052 9260902 zu erreichen.

„Häufig wird soziale Arbeit mit Fließbandarbeit verwechselt und Einige vergessen, dass man mit Menschen arbeitet“, erzählt sie. Immer schon habe sich die Pflegedienstleiterin für die Krankenpflege interessiert. „Ich fand es als Kind toll, körperlich eingeschränkten Menschen zu helfen und habe das dann später zu meinem Beruf gemacht“, erinnert sich Julietta Jukic, die sich früher um ihre Großeltern gekümmert hat.

Tagesbetreuung existiert seit 2017

Jukic begleitet gerne den Prozess des Gesundwerdens und macht deswegen zusätzlich eine Ausbildung zur Reha-Sporttrainerin, die sie Ende des Jahres abschließen wird. Im März 2017 gründete Julietta Jukic bereits die „HS Tagesbetreuung“ mit Hauptsitz im benachbarten Essen.

Betreuung und gemeinsame Ausflüge

Zu diesem Team gehören vier weitere Mitarbeiterinnen. Sie übernehmen neben der Pflege auch Betreuungsdienste und veranstalten Gruppenausflüge. Jukic besuchte beispielsweise die Philharmonie auf Wunsch eines Patienten. „Ich habe ihn eine halbe Stunde in dem Rollstuhl zu dem Gebäude geschoben, doch am Ende blickte er mir tief in die Augen und hat sich ehrlich bedankt. Das ist mein Antrieb.“