Velbert. Der 29-jährige Marcel Stubbe bewirbt sich um das Amt des Bürgermeisters. Seine Partei Bündnis C bleibt dabei außen vor.

Acht Kandidaten bewerben sich bei der Kommunalwahl am 13. September in Velbert um das Amt des Bürgermeisters. Einer von ihnen ist Marcel Stubbe, der als einziger als unabhängiger Kandidat antritt.

Erst 29 Jahre alt ist der Industriekaufmann, der seit kurzem in der Verwaltung der Behindertenwerkstätten arbeitet. Warum er kandidiert? Seit seinem 16. Lebensjahr interessiere er sich für Politik und wolle nun auch etwas für seine Heimatstadt tun, sagt Marcel Stubbe im Gespräch mit der WAZ. Er sei tief verwurzelt in der Stadt und kenne ihre Geschichte gut. Ein Wahlprogramm für Velbert hat er noch nicht so richtig. „Die Probleme mit Corona bleiben vorerst. Das Ausmaß und die Auswirkungen sind noch nicht bekannt“, sag er. Erst danach könne man Pläne für die Stadt machen.

Antrieb aus dem christlichen Glauben

Viel Antrieb für seine Arbeit beziehe er aus seinem christlichen Glauben, sagt der Bürgermeisterkandidat. Und berichtet, dass er seit kurzem NRW-Landesvorsitzender des Bündnis C – Christen für Deutschland ist. Diese Partei wurde 2015 durch die Fusion der christlich-fundamentalistischen Parteien Partei Bibeltreuer Christen und AUF - Partei für Arbeit, Umwelt und Familie gegründet.

Christlich-konservative Positionen

Die Partei setzt sich „für christlich-konservative Positionen in der Familien-, Sozial-, Bildungs- und Außenpolitik“, ein. Abtreibungen lehnt sie ab, ebenso Positionen des Gender-Mainstreaming. So heißt es in den Grundsätzen der Partei, der Staat werde seit 1969 wieder missbraucht, „um die Bevölkerung zu indoktrinieren, mit dem Ziel die sittliche Ordnung aufzuheben. Beispiele sind das Unterlaufen der Sexualethik, die antiautoritäre Pädagogik, der Feminismus oder die Aufhebung eines wirksamen Lebensschutzes des Kindes im Mutterleib. … An staatlichen Schulen werden Kinder gezielt im Sinne des Gender-Mainstreamings indoktriniert.“

Besuche an der Haustür

Da der Landesverband erst frisch gegründet ist, wollte Bündnis C am 13. September nicht als Partei im Land und somit auch nicht in Velbert antreten.

Plakate mit dem Konterfei von Marcel Stubbe wird es auf den Velberter Straßen nicht zu sehen geben. „Ich gehe von Haustür zu Haustür und stelle meine Positionen vor. Wenn den Menschen diese gefallen, sollen sie mich wählen und mich auch weiter empfehlen“, verrät Marcel Stubbe. Vor der Kommunalwahl könne es noch einige kurzfristige Events gegen und wenige Tage vor dem 13. September wolle er auch in den sozialen Medien verstärkt präsent sein.

Und was würde er als erstes tun, wenn er tatsächlich gewählt würde – was Stubbe nicht für ausgeschlossen hält? „Ich würde mich als erste den Leuten in der Verwaltung vorstellen, um sie kennen zu lernen“. Hier lesen Sie weitere Berichte aus Velbert.