Velbert. Bei einer Verpuffung in einem Velberter Recyclingbetrieb ist ein Mann schwer verletzt worden. Der Funkenflug sorgte für einen weiteren Einsatz.

  • Bei einer Verpuffung in einem Velberter Metallrecycling-Betrieb sind am Mittwochmorgen zwei Menschen schwer verletzt worden. Ein Mann erlitt schwere Brandverletzungen. Er wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen.
  • Anwohner wurden gebeten wegen der Rauchentwicklung, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Rauchsäule der Verpuffung war auch im Essener Süden zu sehen.
  • Durch den Funkenflug wurde Kompost in einer benachbarten Kompostierungsanlage in Brand gesetzt. Auch hier war die Feuerwehr mit einem Löschzug im Einsatz.

Bei einer Verpuffung in einem Metallrecycling-Betrieb an der Siemensstraße in Velbert sind am Mittwochmorgen zwei Menschen verletzt worden. Ein Mann erlitt bei dem Unglück so schwere Brandverletzungen, dass er mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik gebracht werden musste, so ein Sprecher der Velberter Feuerwehr. Der 57-jährige Velberter hatte sich offenbar in direkter Nähe der Verpuffung aufgehalten. Ein Kollege und ein zufällig anwesender Mitarbeiter einer Fremdfirma hatten zunächst die brennende Kleidung des Verletzten gelöscht und bereits mit Erster Hilfe begonnen. Der Mitarbeiter der Fremdfirma hatte einen Schock erlitten; da bei dem 40-jährigen Wuppertaler zudem der Verdacht einer Rauchgasvergiftung bestand, wurde er nach Erstversorgung durch den Rettungsdienst zur stationären Behandlung ins Klinikum Niederberg transportiert.

Die Bevölkerung im Areal rund um das Industriegebiet wurde über die Warn-App Nina aufgerufen, wegen der Rauchentwicklung Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Verpuffung in Velbert: Brand auch in Kompostierungsanlage

Die Feuerwehr hatte gegen 8 Uhr Sirenenalarm ausgelöst. Schon an der Ausfahrt der Feuerwache entdeckten die Wehrleute die Rauchsäule im Industriegebiet, selbst im Essener Süden war sie noch zu sehen.

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Durch den Funkenflug gerieten Hackschnitzel auf dem Kompostierhof in Brand.
Durch den Funkenflug gerieten Hackschnitzel auf dem Kompostierhof in Brand. © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

In der Halle fanden die Einsatzkräfte zwei Buchten mit brennenden Aluminiumspänen vor. Die ersten Löschmaßnahmen unter anderem mit Metallbrandpulver beschränkten sich zunächst darauf, eine Ausbreitung des Feuers insbesondere auf einen unmittelbar danebenstehenden Bagger zu unterbinden.

Eine zweite Verpuffung

Eine zweite Verpuffung während der Löscharbeiten, zum Glück nicht so heftig wie die erste, veranlasste die Einsatzkräfte allerdings, sich erst einmal zurückzuziehen. Da brennendes Aluminium ohnehin nicht mit Wasser zu löschen ist, forderte die Einsatzleitung bei den Technischen Betrieben Velbert (TBV) mehrere Lkw-Ladungen Streusalz und einen Teleskoplader an.

Vorsichtshalber wurde außerdem eine Warnmeldung über das Nina-Warnsystem und den örtlichen Rundfunk abgesetzt, im Bereich der Röbbeck Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Grünschnitt geriet in Brand

Wie sich zeitgleich herausstellte, hatte die Verpuffung weitere Folgen: So war durch Funkenflug an der Haberstraße auf dem Gelände der Gesellschaft für Kompostierung und Recycling (GKR), das unmittelbar an den Metall-Recycling-Betrieb grenzt, Grünschnitt in Brand geraten. Ein Löschzug wurde daher von der Siemensstraße abgezogen, um das brennende Grünzeug zu löschen.

Löscharbeiten mussten unterbrochen werden

Am Nachmittag wurden die Löscharbeiten allerdings unterbrochen, nachdem das THW und ein Statiker zur Begutachtung der Standsicherheit der betroffenen Halle sowie deren Sicherung hinzugezogen wurden. Weil die Halle als einsturzgefährdet beurteilt wurde, besteht derzeit ein Betretungsverbot. Außerdem wurde eine Firma auf dem seitlich angrenzenden Grundstück evakuiert und dort ebenfalls ein Betretungsverbot ausgesprochen, da deren Gebäude bei einem Einsturz der Halle gefährdet wäre. Autofahrer wurden gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren, da aufgrund der Löscharbeiten der Bereich weiträumig abgesperrt war. Die Feuerwehr rechnete am Mittag noch mit einem Einsatz bis in den nächsten Tag hinein.

Zur Ursache der Verpuffung in dem Betrieb war zunächst nichts bekannt.

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