Velbert. Die Großaufträge sind den Caterern völlig weggebrochen. Firmen haben teils schon Events für 2021 abgesagt. Es bleiben nur kleine private Feiern.
Wie schwer die Catering-Firmen in Velbert von der Corona-Pandemie getroffen wurden verdeutlicht Miroslaw Rabsztyn: „Ich habe momentan einen Auftrag die Woche für eine kleine Gruppe. Normalerweise wären es um diese Zeit 100 bis 150 Gäste. Man hat circa zehn Prozent von dem, was man eigentlich hätte.“
Der Geschäftsführer von „Party-Service Spezial“ hat schwer mit den Corona-Auswirkungen zu kämpfen. Das schlimmste für Rabsztyn ist, dass er nicht weiß, ob sich die Auftragslage in den kommenden Monaten verbessert: „Vielleicht wird es wieder mehr. Viele haben gesagt, dass sie ihre Veranstaltung auf das nächste Jahr verschieben. Aber die Aufträge muss man dann erstmal bekommen.“
Private Feiern finden statt
Ähnliches erlebt Yvonne Jendrysek vom Catering- und Partyservice Jen: „Im Moment sind die Aufträge bei uns nur sehr gering, weil gerade zu Corona ja auch noch die Ferien kommen.“ Einzig kleine Privatfeiern gebe es momentan. „Da sind die Leute auch ein bisschen spontaner“, erklärt Jendrysek.
André Linke, Geschäftsführer von Linke Catering, gibt ihr Recht: „Kleinere Feiern mit bis zu 20 Personen – zuhause oder im Garten – werden oft kurzfristig gebucht.“ Bei Linke habe man „seit Ende März so gut wie gar keine Aufträge mehr gehabt“. „Wir haben unsere Mittagstisch eingesetzt, um überhaupt den Kundenkontakt zu halten und zu zeigen, dass wir nicht zu machen. Wir hatten unseren Betrieb nicht geschlossen und konnten unsere Azubis weiter beschäftigen. Dank der Kurzarbeit-Regelung mussten wir auch niemanden entlassen“, so Linke.
„Feiern als falsches Zeichen“
Auch auf Firmenevents müssen die Velberter Cateringfirmen erst einmal verzichten, hadert Yvonne Jendrysek: „Das wurde teils tatsächlich auch schon für 2021 abgesagt, weil viele Firmen finden, dass solche Feiern in diesen Zeiten ein falsches Zeichen wären. Die müssen ja auch ihre Kosten im Rahmen halten. Gleiches gilt für Messen.“
„Kunden tun sich schwer mit Weihnachtsfeiern“
Ob sich das zum Ende des Jahres wieder bessert, weiß auch Linke nicht: „Wir wissen noch nicht, wie es beispielsweise in der Weihnachtszeit aussieht. Mittelständische Kunden tun sich noch schwer mit Weihnachtsfeiern. Und auch sonst sind größere Events bei uns komplett ausgefallen. Wir arbeiten ja mit Land Rover zusammen, da hätte einiges angestanden. Dafür gibt es jetzt erst einmal auch keine Ausweichtermine.“
Der Caterer
Catering (von englisch to cater ‚Lebensmittel liefern‘, ‚jemanden verpflegen‘) ist eine Bezeichnung für die professionelle Bereitstellung von Speisen und Getränken als Dienstleistung an einem beliebigen Ort. Der Leistungsumfang des Caterer genannten Dienstleisters kann sich dabei von der Anlieferung der vorproduzierten Speisen bis zum Aufbau eines temporären Gastronomiebetriebs erstrecken.
Eine spezielle Form ist das Non-Food Catering, mit dem die Vermietung von Ausstattungsgegenständen für ein Catering-Event beschrieben wird.
Kaum Hochzeiten in diesem Jahr
Eine der Haupteinnahmequellen neben den Firmenfeiern sind Hochzeiten. Doch auch die fallen aufgrund von Corona in diesem Jahr vielfach flach. „Im Moment werden sehr viele Hochzeiten geplant, allerdings erst für 2021 oder sogar 2022“, berichtet Jendrysek. Auch Linke hat in diesem Jahr mit den Hochzeitsabsagen zu kämpfen, so der Geschäftsführer: „Wir stellen grundsätzlich fest, dass einige Gäste sehr skeptisch sind und nirgendwo die volle Personenzahl erreicht wird. Vieles wurde Gott sei Dank nur verschoben. Das Entscheidende ist, dass es nicht mehr zum Lockdown kommt“, erklärt André Linke und gibt sich optimistisch: „Sonst sieht es für das nächste Jahr positiv aus.“