Velbert-Mitte. Trainer und Aktive vom TTC SW Velbert wollen bei Ferien-Kindern den Spaß am Tischtennis wecken. Ein Schnupperpass macht den Einstieg kinderleicht.

Auf den ersten Blick hat das Treiben in der Turnhalle von Böttinger nicht viel mit Tischtennis zu tun. Mit Zeitungen vor der Brust sprintet eine Gruppe Jungen durch die Halle. Nur die aufgereihten Tischtennisplatten versprechen, dass es nach dem Aufwärmen noch zum Spiel mit Ball und Schläger kommt. „Die Kinder müssen auch mal vor die Tür“, erklärt Lizenztrainer Jörg Priestley vom TTC SW Velbert die Motivation hinter diesem Ferienprogramm, „Aber man hofft natürlich immer, dass auch ein paar von ihnen übrig bleiben.“

Breites Altersspektrum vertreten

Auf geht’s zum einsamen Kampf mit der Ballmaschine. Trainer Jörg Priestley stellt „Emma“ ein.
Auf geht’s zum einsamen Kampf mit der Ballmaschine. Trainer Jörg Priestley stellt „Emma“ ein. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Im dritten Jahr leitet er die Aktion, doch die Arbeit mit blutigen Anfängern ist nicht immer ganz einfach. Besonders das breite Altersspektrum sei dabei eine Herausforderung, findet Priestley, der es mit Teilnehmern im Alter von sieben bis zu 14 Jahren zu tun hat. „Die jüngeren sind noch nicht so koordinativ und man muss sie auch ganz anders ansprechen.“ Als „helfende Hand“ steht ihm Vereinsmitglied Jasira Wessinger zur Seite. Die junge Tischtennisspielerin erklärt den Sportlern gerade die Rückhand. „Viele stehen zum ersten Mal an der Platte“, erzählt sie, „da ist es am schwersten, überhaupt einen Anfang zu finden.“

Blaue Emma spuckt Bälle aus

Ein Ziel dieses ganz besonderen Ferienspaßes ist es, den Kindern die Grundlagen dieses Sports beizubringen. Dabei soll aber auch der Spaß am Tischtennis geweckt werden. Bald dürfen die elf Neulinge auch den Schläger in die Hand nehmen und sich beim Doppel in Vor- und Rückhand üben. Joshua (11) bleibt dieses Mal übrig und darf an die „blaue Emma“, die einen Ball nach dem anderen ausspuckt. „Doppel macht schon mehr Spaß“, erklärt er, den Blick fest auf die Maschine gerichtet, „Da hat man zwischendurch wenigstens Pausen, wenn der Ball mal verloren geht.“

Es fehlen vor allem Mädchen

Obwohl er mit Freude bei der Sache ist, glaubt er nicht, dass es ihn in einen Verein ziehen wird. Sehr zum Bedauern des Lizenztrainers, der Nachwuchs sehr begrüßen würde. Vor allem an Mädchen fehle es im Velberter Tischtennissport, heißt es. Am Ende des Anfängerkurses erhalten die Neueinsteiger einen Schnupperpass, mit dem sie an acht kostenlosen Trainingseinheiten des TTC SW teilnehmen können, um tiefer in diese Welt einzutauchen.

Gezielte Aufschläge probieren

Noch etwas ungezielt springen die weißen Bälle über die Platten. Als der Schläger bei Vor- und Rückhand dann immer sicherer in der Hand liegt, wendet Priestley sich den Aufschlägen zu, um das Einmaleins des Tischtennis zu vervollständigen. Dazu verteilt er gelbe Überraschungseier auf den Platten. Ziel ist es die Plastikhülsen mit einem gezielten Schlag zu treffen.

Grundlagen beim Turnier vertiefen

Aktion ging über zwei Tage

Die Aktion Tischtennis für Anfänger ist Teil des Ferienspaß-Programms für Kinder von der Stadt Velbert. An zwei Tagen konnten die Teilnehmer für je zwei Stunden Tischtennis spielen.

Aufgrund mittlerweile gelockerter Corona-Maßnahmen muss der TTC SW Velbert nur mit geringfügigen Einschränkungen im Sportgeschehen umgehen.

Trotz des ausgeklügelten Trainingsplans kann man niemanden in vier Stunden zum Tischtennisprofi machen. Aber die Grundlagen werden zumindest noch beim Abschlussturnier vertieft und vielleicht gehen sie dann beim ein oder anderen angehenden Vereinsmitglied irgendwann auch in Fleisch und Blut über.