Neviges. Die Restaurants Kleine Schweiz, Graf Hardenberg und Haus Sondermann sind bisher ganz gut durch die Corona-Zeit gekommen. Doch Sorgen bleiben.
Recht gut sind die Nevigeser Traditionsrestaurants Kleine Schweiz, Graf Hardenberg und Haus Sondermann bislang durch die Corona-Krise gekommen. Auf eine positive Resonanz stieß etwa ihr Liefer- beziehungsweise Abholservice. Seit dem 11. Mai sind die Gastronomiebetriebe wieder geöffnet – doch es bleiben noch Sorgen.
Als Mitte März das öffentliche Leben heruntergefahren wurde und auch Restaurants von jetzt auf gleich schließen mussten, da gab es für die Betriebe aber zunächst viele Fragezeichen: „Plötzlich stehst du da und weißt nicht, wie es weitergehen soll. Die Situation war für uns alle neu“, sagt Frank Wiehoff, Chef der Kleinen Schweiz, und fügt hinzu: „Die zwei Monate, in denen wir geschlossen hatten, waren bitter. Wir haben 18 Mann an Personal, die auch bezahlt werden müssen.“
Zunächst noch etwas Zurückhaltung bei den Gästen
Doch verzweifeln kam für Wiehoff natürlich nicht infrage: „Wir haben dann einen Abhol- und Lieferservice eingerichtet und dafür die Speisekarte ein bisschen verkleinert. Schließlich mussten wir ja im Gespräch bleiben, und die Azubis waren so auch beschäftigt.“
Als es dann endlich am 11. Mai unter Wahrung sämtlicher Hygiene- und Abstandsregeln wieder mit der Bewirtung von Gästen weitergehen konnte, merkte Wiehoff aber zuerst noch etwas Zurückhaltung: „In den ersten zwei Wochen nach der Wiedereröffnung waren gerade mal Zweier- oder Vierer-Tische besetzt.“ Nun dagegen seien schon wieder Tische mit acht oder zehn Plätzen gut frequentiert: „Es ist fast wieder wie normal. Das letzte Wochenende beispielsweise war sehr gut.“
Großes Außengelände als Pluspunkt
Ein Pluspunkt für die Kleine Schweiz sei auch das große Außengelände, auf dem für gewöhnlich 120 Gäste bedient werden könnten. Da die Tische aber im Zuge der Corona-Auflagen etwas weiter auseinandergerückt werden müssten, seien es nun zwar ein paar Plätze weniger – was aber nicht schlimm sei, meint Wiehoff, der auch keine Existenzängste hat. Eine Sache treibt ihn aber dennoch um: „Bis Ende Juli sind alle Gesellschaften abgesagt. Ich bin gespannt, wie es dann ab August damit weitergeht.“
Für etwas mehr Ausgleich könnte aber ein schöner Sommer sorgen, damit die Außenterrasse gut besucht wird, so der Chef der Kleinen Schweiz: „Das wäre schön, wenn die Politik für gutes Wetter sorgen könnte“, sagt er augenzwinkernd.
Langeweile und etwas Existenzangst
Auflagen nach der Wiedereröffnung
Nachdem Mitte März alle Restaurants wegen der Corona-Pandemie schließen mussten, durften sie in NRW am 11. Mai wieder eröffnen. Allerdings herrschen seitdem einige Auflagen.
So müssen beispielsweise zwischen den Rückenlehnen der Stühle anderthalb Meter liegen, Gäste müssen sich registrieren und es besteht beim Betreten und Bewegen innerhalb des Restaurants Maskenpflicht.
Buchstäblich sonnige Zeiten wünscht sich ebenfalls Elias Georgiou, Chef des Restaurants Graf Hardenberg. Auch er lässt aber zunächst die Corona-Zeit und die zwischenzeitliche Schließung seines Gastronomiebetriebs Revue passieren: „In den ersten zwei Wochen konnten wir kaum realisieren, was gerade geschehen ist. In der Zeit konnten wir aber zumindest mal durchschnaufen.“
Danach sei jedoch die Langeweile aufgekommen – und etwas später dann doch ein wenig die Existenzangst, auch wenn das Restaurant gut aufgestellt sei und viele Stammgäste habe. „Wir mussten etwas tun und haben dann ebenfalls einen Abholservice eingeführt.“ Diesen hat das Graf Hardenberg auch nach dem 11. Mai beibehalten.
Zunächst gab es nur Corona als Gesprächsthema
Auch die erste Zeit nach der Wiedereröffnung sei eigentümlich gewesen: „Zunächst mussten wir uns an die Auflagen wie den Maskenschutz oder die Registrierung der Gäste gewöhnen. Und dann gab es die ersten Wochen praktisch nur ein Gesprächsthema bei den Gästen: nämlich Corona. Aber die Menschen sind doch bei uns, um eine schöne Zeit zu erleben.“
Nun wünscht sich Georgiou aber, dass neben einem guten Sommergeschäft auch die Vorweihnachtszeit beziehungsweise die Weihnachtszeit gut läuft, denn: „Wir haben schon die Sorge vor einer zweiten Corona-Welle. Dann müssten wir vielleicht im Oktober oder November wieder einen Monat schließen. Und das wäre schlimm.“
Zeit zur Renovierung genutzt
Noch einmal den Betrieb dicht machen zu müssen, wünscht sich natürlich auch Katja Lippe, Inhaberin des Restaurants Haus Sondermann, nicht. Die erste Schließung jedoch habe sie ganz gut durchstanden: „Wir haben sofort an sieben Tagen die Woche von 12 bis 20 Uhr einen Liefer- und Abholservice frei Haus mit allen Gerichten angeboten.“ Zudem habe sie die Zeit ab März für eine Renovierung des Restaurants genutzt.
Nun müssen noch Buffets erlaubt werden
Nun würden die Gäste, darunter viele Stammgäste, zurückströmen – für deren Treue hat sich Katja Lippe übrigens mit einem großen Schild vor dem Restaurant bedankt. „So weit ist jetzt alles gut, wir haben auch unseren Ruhetag dienstags wieder eingeführt“, schildert sie weiter. Nun hofft die Inhaberin nicht nur auf einen schönen Sommer, sondern noch auf eine weitere Sache: „Ich freue mich schon darauf, wenn wir wieder unser Buffet anbieten können“ – denn das ist im Zuge der Corona-Auflagen bislang noch verboten.