Langenberg. Die Galerie 23 in Velbert-Langenberg zeigt aktuell Kunst zum Thema Insekten. Inhaberin Doris Stevermüer hat dazu einen Aktionstag veranstaltet.

Insekten draußen, Insekten drinnen und die Möglichkeit, sowohl die lebendigen als auch die kunstvoll erschaffenen in Ruhe zu betrachten – das alles bot der sonntägliche Aktionstag in der Galerie 23 von Doris Stevermüer, der unter dem Motto „Albrecht, die Wiese lebt noch“ stand.

Auch der Naturschutzbund (Nabu) war zu Gast, um den Besuchern Wissen über Insekten zu vermitteln und beim Bestimmen derselben zu helfen.

Seit Mitte Juni und noch bis Ende August sind in den Räumen der Galerie 23 an der Frohnstraße die Ergebnisse des Projekts „Nicht ohne!“zu sehen, die Insekten aus den unterschiedlichsten künstlerischen Blickwinkeln betrachten.

Modelle für naturkundliche Museen

Klaus Fabian trägt zur Ausstellung „Nicht ohne!“ in der Galerie 23 in Velbert-Langenberg zahlreiche detailgetreue Bilder von Insekten bei.
Klaus Fabian trägt zur Ausstellung „Nicht ohne!“ in der Galerie 23 in Velbert-Langenberg zahlreiche detailgetreue Bilder von Insekten bei. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Regina Thorne, Detlev Gregorczyk und Klaus Fabian haben Bienen, Käfer, Falter und andere Insekten zum Mittelpunkt ihrer Arbeiten gemacht und sich dabei stets die Natur zum Vorbild genommen. Ganz besonders vielleicht Detlev Gregorczyk, der wissenschaftlicher Präparator ist und die meisten seiner Modelle für naturkundliche Museen anfertigt.

„Meine Arbeit hat viele Berührungspunkte zur Kunst“, erzählt Gregorczyk, der auf Insektenmodellbau spezialisiert ist und dem es „sowohl die Schönheit als auch die Lebensweisen“ der Insekten angetan haben. In der Ausstellung findet sich unter anderem eine um das 150-fache vergrößerte von ihm geschaffene „Große Getreideblattlaus“, die Gartenbesitzern zunächst einen Schauer den Rücken hinunterrinnen lässt, aber auch durch die filigranen Details im Körperbau fasziniert.

Besucher suchen Insekten auf der Wiese

Regina Thorne ist die dritte im Bunde, die die Ausstellung „Nicht ohne!“ mit ihren Arbeiten bereichert.
Regina Thorne ist die dritte im Bunde, die die Ausstellung „Nicht ohne!“ mit ihren Arbeiten bereichert. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Im Skulpturengarten konnten sich dann die Besucher selbst auf die Suche nach Insekten machen und auch die ein oder andere Blattlaus in natura entdecken, „wir möchten die Gelegenheit bieten, die Welt der Insekten, die unsere Arbeiten bestimmt, zu erkunden und die Gestalt-, Farb- und Verhaltensvielfalt zu entdecken“, so die Künstler.

„Wir leben von den Insekten, beschäftigen uns seit 20 Jahren damit“, bekräftigte Klaus Fabian, von dem unter anderem ein „Paradiesfalter“, die „Klöppel-Libelle“ und das „Sommertreffen der Pelz-Angels“ zu sehen sind.

Becherlupen helfen bei der Suche

Für den ungetrübten Streifzug durch den Skulpturengarten und rund um die angrenzende Wildblumen-Wiese stellten die Organisatoren auch Becherlupen zur Verfügung. „Es wird mittlerweile vielerorts über die Bedeutung von Insekten aufgeklärt“, freuten sich dann auch Frank und Daniela Todt, Regina Karge und Andrea Bagehorn, die für den Nabu zum Aktionstag gekommen waren.

„Es muss aber noch mehr ein Umdenken stattfinden, dass sowohl Insekten als auch scheinbares Unkraut wie Brennnesseln wichtig für die Natur und die Menschen sind.“ Denn schließlich dienen Insekten zum einen als Vogelfutter, zum anderen bestäuben sie zahlreiche Nutzpflanzen.“

Künstler und Naturschützer zufrieden

Ein Distelbock landete in der Nähe der Experten, Bienen summen vorbei – mit denen beschäftigt sich Regina Thorne im Projekt, sie arbeitet unter anderem mit Bienenwachs und Propolis. Musik gab es auch zur Aktion, das Trio „Mélanges à trois“ spielte unter freiem Himmel ein „Wiesenkonzert“, das mit einem traurigen Stück begann – „schließlich ist schon eine Vielzahl an Insekten für immer verschwunden.“ Die, die noch da sind, finden Beachtung: Das freute Künstler und Naturschützer.

Bezug zu Albrecht Dürer

Der Titel der Aktion „Albrecht, die Wiese lebt noch“ bezieht sich auf ein 1503 entstandenes Aquarell von Albrecht Dürer namens „Das große Rasenstück“, das vielerlei Gräser, aber keine Insekten zeigt.

Auch ein Honigbienenquiz konnte bearbeitet werden, außerdem gab es vom Nabu Mettmann viele Informationen zu heimischen Tieren und Pflanzen.