Velbert. Nun bereiten sich die Grundschulen vor: Die Viertklässler kehren zurück. Aber der Unterricht wird anders aussehen. Gruppenarbeit gibt es nicht.
Sie ist vorbei, die erste Schulwoche nach der Corona-Pause. Bislang sind nur Abschlussklassen unterrichtet worden, aber auch das könnte sich bald ändern. „Es ist belebt und hektisch, aber alle haben sich bemüht, den Start-Termin einzuhalten“, sagt Olaf Korte, Schulleiter der Realschule Kastanienallee. Und das, obwohl die Aufforderung, die Schulen wieder zu öffnen, relativ spontan kam.
„Wir haben dann natürlich schnell viele Vorkehrungen getroffen“, sagt Korte. „Hygiene-Plan, Raum-Wege-Plan und Raum-Pläne.“ Besonders letztere sind notwendig, da die Unterrichtsgruppen nun nicht mehr aus bis zu dreißig Schülern bestehen, sondern nur noch aus zehn bis dreizehn. Das dient dem einzuhaltenden Abstand. „Wir haben im Moment zusätzlich noch Baumaßnahmen an unserer Schule im Zuge der Digitalisierung.“
„Unter Hochdruck gearbeitet“
„Aber in Absprache mit allen Beteiligten hat die erste Woche doch gut funktioniert.“ Trotzdem, sagt Korte, wäre der ganze Prozess mit etwas mehr Vorlauf sicherlich entspannter gewesen. „So haben alle unter Hochdruck gearbeitet – aber es hat geklappt.“
An der Gesamtschule Velbert-Mitte zeigt sich ein ähnliches Bild. „Es hat alles so geklappt, wie es geplant gewesen ist“, sagt der stellvertretende Schulleiter Jürgen Rodermund. „Wir arbeiten im Schichtbetrieb, eine Klasse verteilt sich zudem auf drei Räume.“ Das sei mit den Abschlussklassen personell zwar noch zu handhaben, sollten andere Jahrgangsstufen aber bald ebenfalls zurückbeordert werden, gäbe es Probleme wegen der zu geringen Zahl an Lehrern. „Wir haben ein bisschen Spielraum, aber eben nicht allzu viel.“
Grundschulen bereiten sich noch auf den Start vor
In diesen Tagen eine Grundschule zu erreichen, ist kein leichtes Unterfangen. Oft heißt es im Moment nur: „Entschuldigen Sie bitte, aber wir sind so mit dem Umbauen beschäftigt, wir haben keine Zeit.“ Wolfgang Köhler, Schulleiter der Grundschule Kuhstraße, hat sie sich trotzdem genommen, die knapp bemessene Zeit. Er sprach am Telefon mit der WAZ über die Corona-Maßnahmen. „Wir warten immer noch auf eine Mitteilung, wann es genau losgehen soll“, sagt er. Denn der kommende Montag als ursprünglich geplanter Wiedereinstiegstag wurde abgesagt. Nun ist der Donnerstag, 7. Mai ins Auge gefasst worden, dann sollen erstmal nur die Viertklässler kommen. Bis dahin bereiten er und seine Kollegen alles vor, damit die Grundschüler am Tag X mit möglichst wenig Risiko zurück in die Schule kommen können.
Mit Mund-Nasen-Schutz zur Schule
„Wir haben in der Schulkonferenz einen Beschluss gefasst, dass ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden muss, sobald das Gebäude betreten wird“, sagt er. Während des Unterrichts sei dieser aber abzunehmen. Besonders interessant sind die verschiedenen Systeme, mit deren Hilfe die Kinder an der Kuhstraße in und durch die Schule geleitet werden. „Es gibt Rechtsverkehr und Einbahnstraßen“, sagt Köhler. Die Kinder dürfen die Schule also nur an einer Seite betreten und an einer anderen verlassen. So soll dafür gesorgt werden, dass sie sich nicht entgegenkommen – eine Einbahnstraße eben.
„Bei den Viertklässlern glaube ich, dass wir das gut hinbekommen, aber bei den Erstklässlern wird das eine große Herausforderung. Sie wollen ihre Lehrer eigentlich drücken nach sieben Wochen. Und Gruppenarbeiten wird es auch nicht geben – nur Frontalunterricht.“