Velbert. Bringservice und viele andere gute Ideen der Velberter Wirte können die Umsatzeinbußen auf Dauer nicht ausgleichen. Viele Säle bleiben ungenutzt
Die Restaurants und Cafés vor Ort leiden unter der Corona-Krise und haben starke Umsatzeinbußen zu verkraften. Viele machen aus der Not eine Tugend und haben sich für ihre Kunden Alternativen ausgedacht, sodass niemand auf die Gaumenfreuden verzichten muss. So bietet beispielsweise Ivan Ivancic mit seinem Team vom Restaurant „Da Vinci“ seinen Kunden einen umfangreichen Bestellservice an.
Auswahl an Speisen reduziert
„Wir haben unsere Auswahl an Speisen um 30 Prozent reduziert. Unsere Kunden können aus 20 Gerichten auswählen. Das Angebot wird sehr gut angenommen“, so Ivancic. Täglich kann von 12 bis 14 Uhr und von 17 bis 20 Uhr telefonisch bestellt werden. Die Speisen können dann beim Restaurant „Da Vinci“ in der Friedrichstraße 295 abgeholt werden oder ein Lieferservice bring das Essen direkt zu den Kunden nach Hause.
Drive in Service am Restaurant
Darüber hinaus bietet das „Da Vinci“ auch einen Drive In Service an. In diesem Fall müssen die Kunden ihr Auto nicht verlassen. Sie können das Essen vor Ort oder telefonisch bestellen. Nach zehn Minuten sind die Speisen zubereitet und Mitarbeiter des Restaurants bringen die Speisen direkt zum Auto der wartenden Kunden.
Kurzarbeit für Mitarbeiter beantragt
Dennoch sind diese Maßnahmen nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Ivancic musste für einen Teil seiner Mitarbeiter Kurzarbeit beantragen. „Ich habe sechs Säle, die zur Zeit nicht genutzt werden können“, sagt er. Auch in der Krise hat er seinen Optimismus nicht verloren: „Wichtig ist, dass wir gesund bleiben. Alles Weitere bekommen wir danach auch wieder hin.“
Güter des täglichen Bedarfs werden auch geliefert
Auch die „Villa Au“ und der „Hirsch“ in Langenberg bieten einen gemeinsamen Bestellservice an. Die Speisen können von morgens bis abends in der „Villa Au“ telefonisch bestellt werden. Die Essen können dann vor Ort ab 17 Uhr in der Hauptstraße 8 abgeholt werden oder der hauseigene Bringdienst liefert direkt an die Haustür. „Alle Speisen werden in der Küche der Villa Au zubereitet. Die Küche im Hirsch ist geschlossen“, berichtet Blerina Rexhepi, die die Bestellungen am Telefon entgegennimmt. Als besonderes „Bonbon“ bietet der Lieferdienst den Velbertern auch an, sie mit den „Gütern des täglichen Bedarfs“ zu versorgen. „Dieser Service richtet sich primär an die Personen, die ihre eigene Wohnung nicht mehr verlassen können “, so Rexhepi. „Aber auch allen Anderen steht er zur Verfügung.“
Kurzarbeit auch beim Konditor
Deutlich besser kommt die Konditorei Langensiepen mit angeschlossenem Café durch die Zeit der Corona-Pandemie. „Wir mussten zwar unser Café schließen, haben aber das Glück, dass unser Laden weiterhin geöffnet ist“, so Michael Langensiepen, der die Konditorei in der Bahnhofstraße 22 in zweiter Generation betreibt.
In der Backstube arbeitet Langensiepen mit zwei Auszubildenden, und den Verkaufsladen managt zur Zeit seine Frau Ute alleine. Für seine Gesellin hat Langensiepen Kurzarbeit beantragt. Da die Töchter Judith und Sarah zur Zeit nicht an ihren Unis in Düsseldorf und Bochum, sondern online studieren, kann die Konditorei auch einen Bringservice anbieten.
Gastronomen enttäuscht
Die Beschlüsse des Bundes und der Länder zum weiteren Weg durch Corona-Krise waren für die Gastronomen ernüchternd.
Für die Restaurants ändert sich erst einmal nichts, was den Präsidenten des Gaststättenverbands Dehoga, Guido Zöllner, zu der Forderung nach einem Rettungspaket für die Branche veranlasste „Unsere Betriebe waren die ersten, die geschlossen wurden, und sind nun die letzten, die wieder öffnen dürfen.“