Erkrath. Der Mettmanner Kinobesitzer Thomas Rüttgers hat in Erkrath einen geeigneten Platz gefunden. Er zeigt ein buntes Programm für die ganze Familie.
Essen hat schon lange eines, Duisburg seit neuestem und auch in Erkrath werden bald Filme über die Leinwand eines Autokinos flimmern. Thomas Rüttgers, Betreiber des Weltspiegel-Kinos in Mettmann wird das einzige Autokino im Kreis Mettmann betreiben.
Weil er während der Coronapandemie in seinem Kino keine Filme zeigen kann und folglich auch keine Einnahmen hat, kam der Kinobetreiber auf die Idee, ein Autokino zu eröffnen. „Die Technik war für mich als Techniker kein Problem, schwieriger war es einen geeigneten Platz zu finden“, sagt er im WAZ-Gespräch.
In Erkrath fündig geworden
Nach längerer Suche wurde er in Erkrath fündig und mit der Stadt handelseinig. Das Kino wartet nun auf dem Parkplatz des Neanderbades auf filmbegeisterte Gäste. Denn auch das Bad darf wegen Corona nicht betrieben werden, folglich stehen die Parkplätze leer. Doch ab sofort wird dort wieder Leben einziehen. „Es wird ein Mini-Autokino in dem 50 Fahrzeuge Platz haben werden“, sagt Rüttgers. Im Vergleich: Das Autokino in Essen bietet in normalen Zeiten Platz für 500 Fahrzeuge, in Coronazeiten immerhin noch für 250.
Besondere Regeln
Wegen Corona gibt es aber ganz genaue Spielregeln in dem Open-Air-Lichtspielhaus. Die Eintrittskarte kostet 18 Euro. Es dürfen zwei Personen im Auto sitzen, und, wenn sie im gemeinsamen Haushalt leben, dürfen es auch vier Personen sein. Die Tickets gibt es ausschließlich online, es gibt keine Abendkasse. Auch Snacks und Getränke müssen online bestellt werden, eigene Speisen und Getränke können nicht mitgebracht werden.
Wartezeiten möglich
Es dürfen nur Fahrzeuge bis zu einer Höhe von 1,85 Metern auf das Gelände. Einlass ist 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Der Betreiber bittet um Verständnis, wenn es zu Wartezeiten kommen sollte. Die Autos werden vom Kinopersonal auf ihre Standpositionen eingewiesen. Am Einlass werden die Tickets und Bestellgutscheine gescannt. Die Besucher sollen die Autoscheiben schließen und das Display des Handys auf hell stellen, so dass es gut lesbar wird.
Für die ganze Familie
Die Filme werden sowohl in der Woche als auch am Wochenende gezeigt, nachmittags und abends. Während am Nachmittag Filme für die ganze Familie wie „Peter Hase“ oder Shaun das Schaf“ gezeigt werden, geht es am Abend schon etwas härter zu mit „Joker“ oder „Parasite“. Auch Freunde der Musik kommen auf ihre Kosten, mit dem Film „Bohemian Rhapsody“.
Idee stammt aus den USA
Das erste Autokino wurde 1933 in den USA eröffnet, weite Verbreitung und Kultstatus erreichte es in den 1950er und 1960er Jahren.
Insgesamt gab es in Deutschland bis zu 40 Autokinos (1971), von denen etliche im Lauf der Jahre schließen mussten; darunter auch eines der bekanntesten und populärsten, das Autokino beim Freizeitpark Minidomm in Ratingen-Breitscheid. Im Zuge der Coronapandemie erleben Autokinos eine Renaissance.
Gottesdienst im Autokino
Am kommenden Sonntag, 19. April, gibt es noch etwas ganz besonderes in dem Autokino. Dann wird auf dem Parkplatz des Neanderbades nämlich um 11 Uhr ein Autogottesdienst gefeiert. Einlass ist bereits um 10 Uhr. Das Thema des Gottesdienstes lautet „Hoffnung“, in Zeiten von Corona wohl mehr als passend.
Wer zum Gottesdienst kommen will, muss sich allerdings unbedingt anmelden unter lutz.martini@ekir.de. Anmeldeschluss ist am Samstag, 12 Uhr. Auch hier gilt: zwei Personen pro Auto, wenn sie im gemeinsamen Haushalt leben, dürfen es auch vier sein. Es wird eine Audioübertragung zum Autoradio geben.