Kreis Mettmann. Die Kreispolizei wird am Osterwochenende verstärkt Motorradfahrer unter die Lupe nehmen. Ein Schwerpunkt ist die Müllermilchkurve in Velbert.

Die Kreispolizei will an diesem Osterwochenende verstärkt den Verkehr unter die Lupe nehmen und kündigt verstärkte Kontrollen an. Besonders Motorradfahrer stehen dabei im Fokus der Beamten. Grund dafür ist, dass die Polizei in Nordrhein-Westfalen allein in dieser Woche fünf tödlich verunglückte Motorradfahrer gezählt hat. Dazu zählt auch der Unfalltod eines erst 20 Jahre alten Motorradfahrers aus Ratingen, der am Dienstag bei einem Unfall Ratingen ums Leben kam.

Da auch in den kommenden Tagen aufgrund der guten Wettervorhersage mit „einem erhöhten Aufkommen von Motorradfahrenden im gesamten Kreis Mettmann zu rechnen ist“, heißt es in der Mitteilung der Kreispolizei, seien die Maßnahmen notwendig. Neben mobilen Blitzern kommen auch Polizeimotorräder zum Einsatz. Unterwegs ist dann auch das ProVida-Krad, das in der Lage ist, Geschwindigkeitsüberschreitungen während der Fahrt festzustellen und obendrein Verkehrsteilnehmer zu videografieren.

„Müllermilchkurve“ im Visier der Beamten

Neben kreisweiten Kontrollen an allen vier Ostertagen wird die Polizei in Velbert insbesondere ein Auge auf die Verkehrssituation an den Serpentinen der so genannten „Müllermilchkurve“ (Kuhlendahler Straße /L107) zwischen Neviges und Tönisheide haben. Die Landstraße ist bei Motorradfahrern als kurvenreiche Strecke für Ausfahrten beliebt und war in der Vergangenheit öfter Schauplatz von teilweise schweren Unfällen – zuletzt hatte dort am 17. März ein 20 Jahre alter Motorradfahrer nach einem waghalsigen Manöver die Kontrolle über seine Maschine verloren und einen Unfall verursacht, bei dem insgesamt drei Motorradfahrer zum Teil schwer verletzt wurden.

Spritztouren aus reinem Vergnügen sind „unsolidarisch“

Aufgrund der aktuell besonderen Situation rund um die Corona-Pandemie weist die Kreispolizei noch einmal explizit darauf hin, dass Touren mit dem Motorrad derzeit zwar nicht verboten sind, sie aber aufgrund des gesteigerten Infektionsrisikos dem Geist der Corona-Schutzverordnung widersprechen. Die Behörde macht deutlich: „Es ist aktuell nicht angebracht, Motorradtouren zum reinen Vergnügen zu unternehmen.“ Schon allein das Verletzungsrisiko spreche gegen solche Touren. Jeder, der sich angesichts der derzeitigen Entwicklungen selbst unnötig in Gefahr begebe und sich hohen Verletzungsrisiken aussetze, „handelt unsolidarisch! Die Betten in unseren Krankenhäusern brauchen wir derzeit für andere Herausforderungen“, appelliert die Polizei an Rücksicht und Vernunft.