Langenberg. Funker sind sich immer verbunden. Doch gemeinsame Stammtische finden jetzt nicht statt. Daher arbeiten die Langenberger nun an einer Alternative.

Das monatliche Treffen fällt zwar aus, aber die Mitglieder des DARC Langenberg/Rhld. sind trotzdem bestens verbunden. Das waren sie aber auch vor der Corona-Krise bereits. Jeden Abend sitzen die Amateurfunker vor ihren Anlagen und tauschen sich aus.

„Jetzt ist es intensiver“, informiert der neue Vorsitzende R07, Frank Dellenbusch mit dem Rufzeichen DC8EV. Intensiver, „da ja die gemeinsamen Projekte fehlen.“ So bauen die Amateurfunker eigentlich gerade eine Satellitenanlage für den ersten und einzigen geostationären Amateurfunksatelliten der Welt.

Kontakt zum geostationären Satelliten herstellen

Diese Anlage heißt „QO“. Üblich für Satelliten sei es, dass sie um die Erde kreisen: „Deshalb sieht man sie immer nur für eine Viertelstunde, so als Faustformel,“ erläutert Dellenbusch die Langenberger Einzigartigkeit. „QO“ steht dabei für Quatar Oskar. Mit Oskar werden alle Amateursatelliten bezeichnet.

„Geostationär bedeutet, dass der Satellit immer an der gleichen Stelle steht. Wer Interesse hat, kann gerne mal nach ‚qo100‘ googeln.“ Ein weiteres Projekt, derzeit aus der Not geboren, ist die geplante Audiokonferenz. Zwar funken die Funker allabendlich, allerdings tun sie dies im „Simplex“, im Wechselverkehr, was bedeutet, dass beim Sprechfunk einer spricht und die anderen nur zuhören können. Hinzu kommt, dass der- oder diejenige, die spricht, gerade dann selbst nichts hören kann.

Audiokonferenz statt Stammtisch

Die derzeit ausgesetzten Monatstreffen jeden zweiten Mittwoch im Monat sollen möglichst bald kompensiert werden. „Wenn wir die Audiokonferenz hinbekommen, wäre dafür Mitte April das Ziel.“ Daher haben die 26 Langenberger Mitglieder an einer webbasierten Audiokonferenzlösung gearbeitet.

Nicht nur, dass die Unterhaltungen per Funk im Simplex stattfinden, darüber hinaus können nicht alle Mitglieder daran teilnehmen: nicht alle wohnen beispielsweise in Langenberg. „Für diese ist der Austausch über Funk nicht möglich. Manchmal liegt ein Berg zwischen zwei Funkern,“ erläutert der Vorsitzende.

In gerader Linie könne sonst vielleicht eine Distanz von 80 Kilometern überwunden werden, das ist aus dem Tal heraus so nicht möglich.

Ein Tag mit besonderer Symbolkraft

Besonderes Augenmerk richten die Langenberger auch auf den 18. April – denn das ist der Welt-Amateurfunktag. „Grenzenlose Kommunikation und Völkerverständigung zählen unter anderem zu unseren wichtigsten Vereinszielen“, sagt Frank Dellenbusch dazu und ergänzt: „Das erreichen wir trotz häuslicher Isolation und unter Einhaltung der aktuell geltenden Verhaltensregeln.“ Der Welt-Amateurfunktag habe angesichts der Corona-Pandemie „in diesem Jahr besondere Symbolkraft für uns.“