Velbert. Wegen der Maßnahmen wegen der Coronapandemie bitten viele Supermärkte ihre Kunden, ihre Ostereinkäufe nicht auf den letzten Drücker zu tätigen.

Ostern heißt für viele Menschen, gemeinsam mit der Familie zu essen. Am Freitag traditionell Fisch, an den anderen Tagen, was eben gewünscht wird. Viele Menschen brechen an und um Ostern auch gemeinsam mit ihren Lieben das Fasten. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Die Corona-Krise macht auch vor altbekannten Traditionen nicht Halt und sorgt so dafür, dass die Menschen auch ihre Feiertags-Routinen anpassen müssen.

Pärchen müssen zwei Einkaufswagen nehmen

Das wird auch in den Velberter Supermärkten deutlich. „Wir halten natürlich die vorgegebenen Maßnahmen ein“, sagt Martin Gerlic, Leiter der gleichnamigen Velberter Edeka-Filiale. Dazu gehört der komplette Verzicht auf Körbe sowie das Ausgeben eines Einkaufswagens pro Person. „Wenn also ein Pärchen kommt, müssen beide einen Einkaufswagen nehmen.“

Nur 70 Menschen gleichzeitig im Laden

Das Ganze koordiniere die Security, die dafür sorgt, dass nur siebzig Menschen gleichzeitig im Laden sind. „Zusätzlich haben wir Schutzwände aufgestellt und Markierungen, damit die Leute Abstand halten können.“ Für den Ansturm zu Ostern sieht sich Gerlic gewappnet, wenngleich er an die Bürger appelliert, die Einkäufe, die lange haltbar sind, doch bitte bereits am Wochenanfang zu erledigen.

Zu Ostern rechnen die Supermärkte mit einem großen Kundenansturm, in diesem Jahr besonders wegen der Coronapandemie.
Zu Ostern rechnen die Supermärkte mit einem großen Kundenansturm, in diesem Jahr besonders wegen der Coronapandemie. © WAZ FotoPool | Tom Thöne

Bestimmte Anzahl Produkte pro Kunde

„Aber natürlich“, sagt Gerlic verständnisvoll, „wir haben über Ostern ein langes Wochenende, das Frische muss also kurz vorher gekauft werden.“ Man versuche aber auch da, weiter den „Warenbestand einzuhalten“, mit anderen Worten also genau so vorzugehen, wie es schon seit Wochen praktiziert wird: Pro Kunde nur eine bestimmte Anzahl an Produkten.

„Ich weiß gar nicht so genau, was in der normalen Welt an Ostern so gegessen wird“, sagt Debora Meli und lacht. Sie ist Geschäftsführerin der Reformhäuser Kaubisch und damit auch verantwortlich für die Velberter Filiale. Mit einem klassischen Oster-Ansturm rechnet das Reformhaus aber nicht, das liegt schon allein an der Auswahl der Produkte, die dort angeboten werden.

„Mehr zu tun als vorher“

Nichtsdestotrotz spürt Meli schon die besondere Situation: „Wir haben in Velbert mehr zu tun als vorher.“ Das liege zum Teil daran, dass sich die Öffnungszeiten um eine Stunde verkürzt hätten, zum Teil aber auch daran, dass zum Beispiel ein Lieferservice eingerichtet wurde. Grundsätzlich musste im Laden einiges umgestellt werden, erzählt Meli. „Wir haben jetzt einen Spuckschutz und Handschuhe, Desinfektionsmittel hatten wir natürlich auch schon vorher. Zudem mussten wir die Arbeitszeiten anpassen, es sollen ja möglichst wenige Mitarbeiter zusammen im Laden arbeiten.“

Eine Stunde früher geöffnet

Mit ähnlichen Herausforderungen sieht sich auch Joachim Nissen konfrontiert. Der Betreiber des gleichnamigen Edeka in Birth will sowohl an seine Mitarbeiter als auch an seine Kunden denken. „Wir fangen eine Stunde früher an zu arbeiten an Gründonnerstag, aber ich will das auch nicht überstrapazieren; meine Mitarbeiter haben auch ihre eigenen Sorgen“, sagt er.

Fisch an Karfreitag

An Karfreitag wird traditionell F isch gegessen, weil der Tag ein so genannter Abstinenztag ist. Traditionell war hier das Verspeisen von Warmblütern verboten, das Fischessen jedoch nicht.

Mittlerweile hat sich der Tag auch in der Populärkultur eingeschlichen und wird oft auch von Nicht-Gläubigen beziehungsweise Agnostikern befolgt – einfach wohl auch, weil Fisch ein gesundes Nahrungsmittel ist.

„Wir stellen uns im Moment darauf ein, dass wir deutlich mehr Kunden haben werden als sonst“, sagt Nissen. Grund dafür sei die Schließung der Gaststätten, so dass sich die Menschen nun zu Hause selbst versorgen müssten. „Ich rechne damit, dass dieselben Dinge gekauft werden wie auch sonst zu Ostern: Fisch, Fleisch, Kuchen, Sahne. Wir sind vorbereitet.“ Das Ostergeschäft, das wird deutlich spürbar, ist für die Supermärkte in diesem Jahr ein besonderes.