Kreis Mettmann. Auf Neanderticket.de findet sich eine Übersicht über das Kulturangebot, das jetzt vom heimischen Wohnzimmer aus wahrgenommen werden kann.
Der Kultursektor leidet durch die Einschränkungen wegen der Coronakrise besonders. Aber die Not macht erfinderisch. So sind zahlreiche Kulturangebote aus unserer Region ins Internet gegangen. Viele weitere Projekte werden gerade vorbereitet. Die Veranstaltungsplattform Neanderticket.de trägt diese neuen Angebote in einer speziellen Übersicht zusammen. Unter der Adresse www.neanderticket.de/corona gibt es eine täglich wachsende Liste mit Kultur für Daheimgebliebene.
Live im Netz
Hier finden sich zu Beispiel Streaming-Dienste, die täglich Live-Konzerte aus der Region ins Internet senden, Clips von lokalen Musikern und Comedians, ein Video-Tagebuch von Jugendlichen, außerdem Angebote von Museen und Galerien sowie viele weitere Projekte, mit denen Kunst und Kultur zum Publikum nach Hause kommen. Sogar der Wuppertaler Zoo lässt sich derart besuchen.
Kaufberatung am Telefon
Buchhandlungen und Musikgeschäfte, die nicht mehr öffnen dürfen, beraten ihre Kunden am Telefon und liefern ohne Aufpreis nach Hause. Bibliotheken bieten die kostenlose Nutzung von eBooks, Zeitschriften, Video- und Audio-Angeboten. Dass Kunst in der Corona-Krise aber nicht nur online funktioniert, beweisen die Wuppertaler Galerie Kunstkomplex, die ihre aktuelle Ausstellung während der Schließung im Schaufenster zeigt, oder der Remscheider Jürgen Kammin, der täglich um 18.30 Uhr vom Kirchturm der Lüttringhauser Stadtkirche auf dem Flügelhorn für die Menschen im Stadtteil spielt.
Künstler arbeiten weiter
Diese und viele weitere spannende Projekte finden sich in der neuen Übersicht auf www.neanderticket.de/corona. Wichtig bei vielen Angeboten: Es geht den Künstlern darum, trotz der Krise weiter zu arbeiten. Es wird improvisiert, es wird aber auch um Unterstützung gebeten. Vieles, das vor der Krise selbstverständlich war, wird durch die aktuellen Umstände in Frage gestellt. Deshalb finden sich in der Liste von Neanderticket.de auch Theater, die Stuhlpatenschaften anbieten, und Musiker, die Eintrittskarten für das erste Konzert nach Corona verkaufen. Wer möchte, dass es auch nach der Corona-Krise bei uns im Bergischen Land noch ein vielfältiges Kulturangebot gibt, der kann heute einen Beitrag dazu leisten.
Landschaftsverband stellt Filme online
Auch der Landschaftsverband Rheinland (LVR) geht online. Er hat angesichts der Einschränkungen im öffentlichen Leben über 130 seiner landeskundlichen Filmdokumentationen auf Youtube freigeschaltet. Die digitalisierten Filme präsentieren Alltag, Bräuche und Arbeitsleben in der Region. Es handelt sich überwiegend um Dokumentationen historischer Alltagswelten.
Berichte über alte Arbeitstechniken
Die Filme informieren über Arbeitstechniken wie Krautkochen, Brot backen und Bier brauen, andererseits zeigen sie solidarische und nachbarschaftliche Kulturformen wie die Waldnachbarschaft Bladersbach, Vereinsleben im Aachener Revier oder die genossenschaftliche Tradition der Fischereibruderschaft zu Bergheim an der Sieg.
Der LVR reagiert mit diesem Angebot auf das nahezu vollständige Erliegen des kulturellen Lebens durch die Maßnahmen zur Bekämpfung der Ausbreitung des Corona-Virus. Nicht zuletzt ist auch der LVR davon betroffen, da die LVR-eigenen Kulturbetriebe ebenfalls vorübergehend geschlossen wurden. (Youtube: lvr institut für landeskunde und regionalgeschichte).
Gemeinsames Ticketangebot
NeanderTicket.de ist eigentlich ein gemeinsames Ticket-Angebot für die Städte im Kreis Mettmann sowie die benachbarten Großstädte Wuppertal, Solingen und Remscheid. Der Dienst bietet Eintrittskarten für jährlich rund 3.500 Veranstaltungen im Bergischen Land, und viele Veranstalter sind bereits dabei. Rund um die Uhr können Online-Tickets gekauft und direkt ausgedruckt werden.
Entstanden ist der Service in Wuppertal: Wuppertal-Live.de gehört zu den Internet-Pionieren in Deutschland – und ist komplett „made im Bergischen Land“. Bereits im Herbst 1995 startete der Terminkalender mit den ersten Daten aus der Wuppertaler Kulturszene, und Anfang 1996 konnten die ersten Tickets online reserviert werden.