Velbert-Mitte. Viele Unternehmen in Velbert schicken ihre Mitarbeiter nach Hause. Doch im produzierenden Gewerbe geht das nicht. Aber es gibt Schutzmaßnahmen.

Während viele Unternehmen derzeit wegen des Coronavirus ihre Beschäftigten in möglichst großer Zahl von zuhause arbeiten lassen, geht das im produzierenden Gewerbe so nicht. Schließlich müssen Mitarbeiter vor Ort Waren fertigen. Dennoch haben auch Firmen aus diesem Bereich Maßnahmen zum Schutz ihrer Belegschaft ergriffen.

Huf hat eine Task Force eingerichtet

Zum Beispiel hat der Automobilzulieferer Huf dafür eine so genannte Task Force eingerichtet, die „in enger Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmervertretern einen umfangreichen Maßnahmenkatalog entwickelt hat“, wie Geschäftsführer Tom Graf ausführt. Und: „Vor allem unsere Präventions- und Quarantänemaßnahmen haben sich bewährt.“

Dazu zählten neben erweiterten Home-Office-Regelungen noch digitale Besprechungen statt persönlicher Treffen sowie zusätzliche Regelungen für Pausen und Arbeitszeiten, die entzerrt worden seien. So würden die Mitarbeiter nun die Schicht früher beenden oder später beginnen.

Diese halbe Stunde bekämen sie bezahlt, in dieser Zeit würden die Arbeitsplätze ausgiebig desinfiziert. „Dank dieses Maßnahmepakets“, so Graf, „konnte die Zahl der Infektionen zum aktuellen Zeitpunkt auf einen Fall bei Huf beschränkt werden.“ Dieser Mitarbeiter habe sich im Urlaub angesteckt und sei gleich nach seiner Rückkehr in Quarantäne gesteckt worden.“

Witte weitet Sicherheitsvorkehrungen aus

Bei Witte in Velbert sind die Sicherheitsvorkehrungen ausgeweitet worden.
Bei Witte in Velbert sind die Sicherheitsvorkehrungen ausgeweitet worden. © Witte

Auch bei Witte hat es einen Corona-Fall gegeben, aufgrund sofortiger Quarantäne sei es ebenfalls zu keinen weiteren Ansteckungen gekommen, so der Automobilzulieferer. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden ebenfalls ausgeweitet: „In der Produktion bei Witte Niederberg haben wir etwa erhöhte Desinfektionsmaßnahmen und einen vergrößerten Arbeitsabstand umgesetzt“, schildert Unternehmenssprecherin Bettina Janke.

Und: Lkw-Fahrer hätten nur noch nach vorheriger Überprüfung in Form von Gesundheitsabfragen und bald auch Temperaturmessungen Zutritt zum Werksgelände. Ansonsten würden umfangreiche Regelungen für mobiles Arbeiten gelten.

Jeners teilt die Schichten, um Kontakt zu vermeiden

In anderen Unternehmen greifen ähnliche Maßnahmen, wie Marc Blauth, Betriebsratschef bei Jeners Druckgusstechnik, berichtet: „Es wurden auch alle Besprechungen abgesagt und bei manchen Mitarbeitern Home Office eingeführt. Die Schichten sind geteilt, ab kommender Woche soll es keinen Kontakt mehr zueinander geben.“

Entzerrte Schichten gibt es ebenfalls bei der WKW-AG – und ein Corona-Expertenteam, dem zum Beispiel auch der Betriebsarzt angehört, wie Andreas Althaus, stellv. Betriebsratschef und Mitglied im Aufsichtsrat, ausführt: „Wir beraten täglich über Maßnahmen. Die Mitarbeiter sollen etwa nicht in Gruppen Pausen machen und sind angehalten, einen Mindestabstand von 1,5 Metern zu halten.“ Althaus weiter: „Nun werden wir sehen, wie es weitergeht.“