Langenberg. Die Gastronomie in Velbert-Langenberg versucht, sich der Krise anzupassen. Während die einen öffnen, bieten andere einen Lieferservice an.
Die Gastwirte in Langenberg passen sich der Situation an und reagieren auf den Erlass der Landesregierung.
Während zum Beispiel in Köln sämtliche Gaststätten und Restaurants komplett geschlossen bleiben, hat das Alt-Langenberg derzeit noch von 12 bis 15 Uhr geöffnet. „Wir bieten zwar einen Mittagstisch, aber das nimmt keiner in Anspruch“, sagt Arndt Schiller. „Eigentlich warten wir nur auf den Erlass, dass wir den Betrieb einstellen müssen.“
Dann nämlich könne die Ausfallversicherung greifen. Die Aushilfen seien in den Urlaub geschickt worden, berichtet Schiller weiter. Und was passiert mit den fest Angestellten? „Das prüfen wir noch, es gibt ja mehrere Möglichkeiten. Wir müssen sehen, was besser für die Angestellten ist.“
Im Sommer gemeinsam im Biergarten sitzen
Sorgen macht sich Arndt Schiller über die Zukunft, schließlich wisse niemand, wie lange die Krise andauern werde. „Zum Glück haben wir hier Eigentum, Familienbesitz. Das macht einiges einfacher.“
Und Schiller appelliert an die Langenberger: „Bleibt zu Hause, sonst kommt die Ausgangssperre.“ Seine Hoffnung: „Dass wir im Sommer wieder gemeinsam im Biergarten sitzen können.“
Flammkuchenhaus schließt erst einmal
Wesentlich kritischer ist es für Robert Goppelt, Inhaber des Flammkuchenhauses: „Ich kann gar nicht mehr aufmachen“, sagt er, hörbar angespannt. Zwar könne ein Restaurant mit Auflagen bis 15 Uhr öffnen, „aber ich habe ja keinen Mittagstisch.“ Ein Lieferservice komme auch nicht in Frage. Zum einen passten die Flammkuchen nicht in einen Pizzakarton. Zum anderen „sind die aufgrund der Herstellung nach 15 Minuten kalt“, sagt Goppelt.
Der Inhaber des Flammkuchenhauses hätte sich gerne auch etwas mehr Vorlaufzeit gewünscht: „Das ging alles hopplahopp“, sagt er. „Erst hieß es bis 17 Uhr, dann nur noch bis 15 Uhr.“ Willkürlich findet er diese Zeiten, das Virus sei schließlich jederzeit ansteckend. Jetzt werde er die Renovierung abschließen und sich dann darum kümmern, wo er finanzielle Unterstützung bekommen könne.
„Ich muss ja meine Miete bezahlen, die Kühlung läuft auch noch“, sagt Robert Goppelt. Was mit den Mitarbeitern passiert, muss er sich auch überlegen – ähnlich wie Arndt Schiller und das Alt-Langenberg. „Und dann sind da ja noch meine Lieferanten“, sagt Goppelt. „Die rufen auch schon an. An so einem Betrieb hängt halt eine ganze Menge dran.“
Hirsch beliefert auf telefonische Bestellung
Facebook-Gruppe organisiert Hilfe
Unter dem Titel „Corona Hilfe Velbert – gemeinsam miteinander“ gibt es bei Facebook eine Gruppe, die Nachbarschaftshilfe organisiert.
Unterstützt werden sollen vor allem ältere und hilfsbedürftige Menschen. Die können sich unter der Nummer 02051 8088679 melden, das Anliegen wird dann in der Gruppe gepostet.
So können sich Nachbarn oder andere, die unterstützen möchten, dann um diese Angelegenheit kümmern.
Eine andere Idee haben Patrick Hülsen und Alex Cusati, die Betreiber der Villa Au und des Restaurants Hirsch. Beide Betriebe sind bis auf Weiteres für die Öffentlichkeit geschlossen.
Aber: Es wird weitergearbeitet: „Um euch sowohl kulinarisch weiterhin verwöhnen zu können als auch menschlich unter die Arme zu greifen, werden wir einen Lieferservice anbieten.“ Zwischen 17 und 22 Uhr können sich die Gäste bequem zuhause beliefern lassen.
Angebote zur Nachbarschaftshilfe
Doch nicht nur das: „Zudem bieten wir euch die Möglichkeit, bei uns Grundnahrungsmittel zu bestellen“. Das Angebot gilt ab einer Mindestbestellsumme von zehn Euro Warenwert. Und wer wole, könne dann auch kontaktlos beliefert werden: ,Sprich uns gerne am Telefon an’“, fordern Hülsen und Cusati auf. Sowohl die Villa Au als auch das Restaurant Hirsch sind telefonisch in der vorgenannten Zeit zu erreichen.