Langenberg. Der Bürgerbusverein Langenberg stellt den Betrieb ein. Gleichzeitig bieten viele Menschen ihre Hilfe an. Auch Restaurants passen sich der Lage an.
Zuerst die schlechte Nachricht, dann die guten Nachrichten: Nach seinem Nevigeser Pendant stellt nun auch der Bürgerbusverein Langenberg seinen Fahrbetrieb ein. Um eine Verbreitung des Coronavirus zu verhindern, werden alle fünf Langenberger Linien ab Mittwoch, 16. März, zunächst bis Samstag, 4. April, nicht mehr angefahren.
Damit folgt der Verein seiner Fürsorgepflicht sowie der Empfehlung der Wuppertaler Stadtwerke (WSW), die neben dem Langenberger Busverein auch den Nevigeser sowie die beiden Wuppertaler Busvereine in Cronenberg und Ronsdorf als Konzessionsträger betreuen. Auch diese haben ihre Fahrten bereits eingestellt.
Vereinsführung bittet um Verständnis
„Alle Bürgerbusvereine die von der WSW als Konzessionsträger betreut werden haben Gleiches beschlossen“, teilte Gerd Berker nun schweren Herzens den Vorstandsbeschluss seines Vereins mit. Der Bürgerbus befördert vor allem ältere Menschen, die zu den gefährdeten Altersgruppen gehören. Auch sind die meisten Fahrer und Fahrerinnen bereits im Rentenalter und gefährdet.
„Was danach geschieht können wir heute noch nicht sagen und entscheiden“, so Berker. Der Bürgerbusverein werde rechtzeitig über eine möglicherweise neue Situation informieren: „Wir bitten um Verständnis für diese Maßnahme.“
Restaurant Hirsch bietet Lieferservice an
Während an dieser Stelle die ehrenamtliche Hilfe eingestellt werden muss, entwickeln sich an anderen Stellen neue Angebote. Ganz aktuell informierte am Montagabend Patrick Hülsen, der gemeinsam mit Alex Cusati sowohl das Restaurant Hirsch als auch die Villa Au betreibt, dass beide Betriebe ihren Betrieb bis auf weiteres für die Öffentlichkeit schließen.
Gleichzeitig soll aber weitergearbeitet werden: „Um euch sowohl kulinarisch weiterhin verwöhnen zu können, als auch menschlich unter die Arme zu greifen, werden wir ab heute einen Lieferservice anbieten.“ Zwischen 17 und 22 Uhr können sich die Gäste bequem zuhause beliefern lassen.
Doch nicht nur das: „Zudem bieten wir euch die Möglichkeit, bei uns Grundnahrungsmittel zu bestellen“. Das Angebot gilt ab einem Mindestbestellwert von zehn Euro Warenwert. Und wer möchte, könne dann auch kontaktlos beliefert werden: ,Sprich uns gerne am Telefon an’“, fordert der Koch auf. Sowohl die Villa Au als auch das Restaurant Hirsch sind telefonisch in der vorgenannten Zeit zu erreichen.
Angebote zur Nachbarschaftshilfe
Helfer sind erreichbar
Das Schlüssel Comedy-Team ist erreichbar über die Webseite www.schluessel-comedy.de oder telefonisch unter 0157 822 38 192.
Patrick Hülsen, Alex Cusati und ihr Team nehmen Bestellungen unter 02052 92 85 77 oder 0171 99 88 260 an. Alle Helfer und Helferinnen sind selbstständig und leben von ihren regulären Dienstleistungen, die derzeit nicht abgerufen werden können.
Hilfe zur Selbsthilfe lässt alle zusammenrücken und hoffentlich auch finanziell die derzeitige Situation überleben.
Die Langenberger Hundetrainerin Jennifer Jäckel hat am zurückliegenden Donnerstag die Facebookgruppe „Velberter Nachbarschaftshilfe“ gegründet. Nach erst fünf Tagen sind bereits 1100 Mitglieder beigetreten. „Diese Gruppe soll, sobald die ersten Quarantänefälle in Velbert kommen, der gegenseitigen Unterstützung dienen: bei Einkäufen oder Tierversorgung wie Gassigehen, Pferdeversorgung oder ähnliches“, heißt es in Jäckels Beschreibung. „Erwünscht sind Anfragen für Hilfe bei Bedarf und Hilfsangebote.“
Velberter Comedian bietet Hilfe an
Unerwünscht seien allgemeine Debatten über Corona. Die Gruppe soll jedoch auf den Ort und die direkt angrenzende Nachbarschaft begrenzt bleiben. Auch der Velberter Comedian Bora Altun hat sich via Facebook angeboten: „Wir wissen noch nicht, wie es um die Show im Mai (im Bürgerhaus) steht. Es ist aber vorerst auch nicht wichtig! Wichtig ist, dass wir als Menschen zusammenhalten.“
Und so biete er seine und die Unterstützung seines gesamten Schlüssel Comedy-Teams an. Dieses stehe bereit „und möchte jeden unterstützen der Hilfe braucht. Falls ihr unter Quarantäne steht, meldet euch und wir bringen euch Lebensmittel. Falls wir euch anderswo helfen können, lasst es uns wissen!“