Velbert. Integrationsrat beschloss die Unterstützung für das Lotsen-Projekt. Rat ist Mitveranstalter eines Aktionstags gegen Antisemitismus am 28. Mai.

Der Integrationsrat der Stadt unterstützt das Projekt „Sportlotsen“, das von der Internationalen Sozialdemokratischen Liste im Rat angestoßen wurde. Die Lotsen sollen dabei helfen, dass Zuwanderer über Sportvereine schneller und besser integriert werden. Der Integrationsrat ist außerdem Mitveranstalter der Aktion „Aktiv gegen Antisemitismus“, die am 28. Mai in Velbert stattfinden soll. Dies wurde auf der jüngsten Sitzung des Rates beschlossen.

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Vor allem Mitglieder, die im Velberter Vereinssport aktiv sind, sollen die Lotsenfunktion für zugewanderte Menschen übernehmen, die von sich aus nur schwer den Weg in einen Verein finden. So sollen die ehrenamtlich tätigen Lotsen helfen, einen geeigneten Verein zu finden, Kontakt zum Sportverein aufnehmen und bei den Anmeldeformalitäten helfen. Sie können den Neubürgern zudem Unterstützungsmöglichkeiten (über das Bildungs- und Teilhabepaket) sowie Möglichkeiten, preiswert Sportartikel einzukaufen, aufzeigen.

Sport kommt große Bedeutung bei der Integration zu

Der Integrationsrat geht davon aus, dass dem Sport bei der Integration von zugewanderten Menschen eine herausragende Bedeutung zukommt. Denn auf dem Sportplatz spielten die sozialen und kulturellen Barrieren kaum eine Rolle. Regelmäßiger Sport helfe negative Gedanken abzubauen, fördere die Eigendisziplin sowie Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit.

Projekt auf drei Jahre angelegt

Die Mitgliedschaft in einem Sportverein, so heißt es in dem Antrag weiter, reiche weit über das Sportliche hinaus. Die Neumitglieder würden Teil einer sozialen Gruppe und knüpften soziale Kontakte. Da vielen Zugewanderten das deutsche Vereinswesen fremd sei, komme den Lotsen eine wichtige Funktion zu. Das Projekt soll zunächst auf drei Jahre angelegt sein und in Kooperation mit Sportvereinen, Stadt, Stadtsportbund und dem Integrationsbeauftragten durchgeführt werden.

Die Integrationshilfe Langenberg (IHLA) hat im November den Integrationspreis der Stadt gewonnen für „Integrationsbeiträge für (neu)zugewanderte Frauen“.
Die Integrationshilfe Langenberg (IHLA) hat im November den Integrationspreis der Stadt gewonnen für „Integrationsbeiträge für (neu)zugewanderte Frauen“. © FUNKE Foto Services | Carsten Klein

„Aktiv gegen Antisemitismus“

Die Mitglieder des Integrationsrates beschlossen einstimmig, dass der Rat als Mitveranstalter der Aktion „Aktiv gegen Antisemitismus“ auftreten wird. Die Idee dieser Aktion stammt von der Kirchengemeinde St. Michael und Paulus, die Kooperationspartner in der gesamten Stadt gesucht hat. Unter der Beteiligung von Velberter Schulen soll es am 28. Mai einen Sternmarsch von Schülerinnen und Schülern sowie anderen Gruppen zum Platz am Offers geben.

Programm mit Musik

Dort soll ab 16 Uhr dann ein Programm mit Redebeiträgen und Musik stattfinden. Jeder, der möchte, kann als ein Zeichen der Solidarität eine Kippa tragen. Angesichts der Zunahme von Antisemitismus in der letzten Zeit sei es für den Integrationsrat, der für kulturelle und religiöse Vielfalt einstehe, von zentraler Bedeutung, diesen Aktionstag mitzutragen. Dafür werde auch eine kleine Geldsumme bereitgestellt.

Der Integrationsrat

Die NRW-Gemeindeordnung legt fest, dass die Mitglieder der Integrationsräte in allgemeinen, unmittelbaren, freien, gleichen und geheimen Wahlen für die Dauer der Wahlzeit des Rates nach Listen oder als Einzelbewerber gewählt werden müssen.

Die 15 Sitze des Integrationsrates der Stadt Velbert werden vergeben durch die Wahl zum Integrationsrat (10 Sitze) durch die Wahlberechtigten und durch die Wahl von 5 Ratsmitgliedern aus dem gewählten Rat.

Der Vorstand besteht aus: Vorsitzender: Herr Ivo Simi c; 1. stv. Vorsitzender: Herr Kadir Bicerik; 2. stv. Vorsitzender: Herr Rrahman Islami.

Interkulturelles Fest geplant

„Vielfalt feiern“ lautet das Motte eines interkulturellen Festes, das der Integrationsrat gemeinsam mit dem Verein IHLA (Integrationshilfe Langenberg) am 25. April im BiLo veranstaltet. Auch dies beschloss der Rat auf der Sitzung. Das Fest soll aus dem Budget des Integrationsrates finanziert werden. Menschen unterschiedlichsten Alters und kultureller Zugehörigkeit sollen gemeinsam Musik genießen, gemeinsam essen und sich austauschen.