Neviges. Der Velberter Spediteur Christian Köppen hat die Rumänienhilfe in Neviges gerettet. Für die Spenden gibt es jetzt einen neue Annahme-Stelle.
Als Monika Schlinghoff vor Monaten die gute Nachricht hörte, „da habe ich vor Freude geheult“. Überglücklich sei sie, dass nach einem Jahr Pause im Herbst wieder Hilfstransporte nach Satu Mare rollen werden. Seit 25 Jahren organisiert sie ehrenamtlich und mit viel Herzblut die Rumänienhilfe in Neviges. Im Jahr 2019 musste die Spendenaktion ausfallen, auf die die Menschen dort dringend angewiesen sind. Gesundheitliche Gründe ließen Monika Schlinghoff keine andere Wahl. Umso größer ist jetzt die Freude, dass ihr Lebenswerk weitergeht. Gerettet hat die Rumänienhilfe der Velberter Spediteur Christian Köppen. Die Organisation liegt jedoch weiterhin in den Händen von Monika Schlinghoff, die sich jetzt mit Christian Köppen auf einen starken Kooperationspartner verlassen kann.
In der WAZ von dem Aus erfahren
Der Firmeninhaber zögerte keine Sekunde, als er im Oktober 2019 in der WAZ von dem Aus der beliebten Spendenaktion erfuhr. „Ich hab zu meiner Frau gesagt: Das kann doch nicht sein, da muss man doch was tun“, erzählt Köppen. Seine Familie spende selbst seit Jahren; auch im letzten Herbst, als er die Hiobsbotschaft in der Zeitung gelesen habe, hätten bereits sechs gut gefüllte Säcke transportbereit im Keller gestanden. Die Rumänienhilfe ist Köppen aus diversen Gründen vertraut, wie der Velberter launig erzählt. So nutze seine Frau die Aktion immer gern, um klar Schiff im Kleiderschrank zu machen. „Wenn mal einer meiner Pullis fehlt, oder ich eine bestimmte Hose suche, dann weiß ich: Aha, ist mal wieder soweit.“
Sammellager nach Velbert-Mitte verlegt
Nach wie vor, so Monika Schlinghoff, sei die Not der Menschen in Satu Mare unvorstellbar groß. „Es wird alles gebraucht, wirklich alles. Grundnahrungsmittel, Kleidung für Kinder und Erwachsene, Hygiene-Artikel.“ Was die Organisation betrifft, läuft alles wie gehabt, auch die Fahrer kommen nach wie vor aus Rumänien. Was sich ändert: Zum einen wird das Lager von der Donnenberger Straße in Neviges nach Velbert-Mitte auf einen Firmenhof der Firma Köppen verlegt. Hier an der Röttgenstraße 39 stehen auch die firmeneigenen Lkw, im November ist dann auch genügend Platz für die Transporter aus Rumänien. Und auch bei großem Andrang können die Spender mit ihren Wagen bequem halten, an der Donnenberger Straße war es in der Vergangenheit zuweilen doch recht eng. Zum anderen, und das entlastet die Organisatorin enorm, muss sich Monika Schlinghoff zukünftig nicht mehr um die Freiwilligen kümmern, die beim Laden der Transporter helfen. „Das wurde in den letzten Jahren zunehmend schwieriger. Und etwa 20 verlässliche Leute braucht man schon.“
Organisatorin ist erleichtert
Die Caritas bezahlt den Transport
Die „Rumänienhife Oldenburg-Rastede, Zweigstelle Neviges“, wie es offiziell heißt, wird von Monika Schlinghoff ehrenamtlich organisiert. Mit den Spenden unterstützt die Caritas dann vor Ort Kinderheime, Alteneinrichtungen und notleidende Familien.
Die Caritas bezahlt auch den Transport nach Satu Mare. Der Ort Satu Mare liegt etwa 60 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.
Die zusammen zu trommeln, das sei für ihn kein Problem, so Christian Köppen. Er sei gut vernetzt, unter anderem als Mitglied der Karnevalsgesellschaft „Nordstadtgießer“ und der Siedlergemeinschaft Nedderheide. „Und wenn Not am Mann ist, dann hab ich ja auch noch 30 Mitarbeiter.“ Monika Schlinghoff ist sehr erleichtert, den Menschen in Satu Mare weiterhin helfen zu können. „Wenn man einmal da war und die Zustände gesehen hat, dann denkt man: Du hast das alles nur geträumt.“ Das konkrete Datum, wann die Spenden im November an der Röttgenstraße 39 abgegeben werden können, wird noch bekannt gegeben.