Velbert. Die erste Damensitzung der Urgemütlichen war ein voller Erfolg. 450 Möhnen schunkelten und feierten im Sportzentrum mit dem Prinz im Rock.
Für Velberts Karneval künftig ein Muss: Die Damensitzung der KG Urgemütlich sorgte von Beginn an bei 450 jubelnden Möhnen für beste Stimmung im festlich geschmückten Emka-Sportzentrum. Es war die erste Damenrunde der Velberter Traditionsgesellschaft und sofort ein voller Erfolg.
Mit ein wenig Lampenfieber
Ein wenig Lampenfieber hatten die Frauen schon. Gemeinsam singen sie sich in der Künstlergarderobe in Stimmung, auch, weil die Kapelle das Lied „Stammbaum“ nicht spielen kann: „Wir müssen den Refrain selber singen“, begründet Natalie Nikolaus. Sogleich verdrängen Spaß und Singen das leichte Lampenfieber vor der erstmaligen Verantwortung als Elferratsmitglied.
Zimmermädchen rocken die Bühne
Sie sind in Fracks gekleidet, wie die Männer ihrer Gesellschaft, nur viel bunter und werden von Standartenführerin Thorsten an ihre Plätze geführt. „Ich kann euch sagen, mein Herz schwappt über“, eröffnet Nikolaus die Sitzung. „Was wäre der Karneval ohne uns Frauen? Ohne Frauen gäbe es keinen Karneval.“ Galant leitet sie über zum urgemütlichen Grandhotel, in das die Showtanzgarde der KG mit Taschen und Reisekoffern einzieht. Als Zimmermädchen rocken sie die Bühne, bleiben ganz dem Thema Hotel und Gastronomie verschrieben.
Männer als Funkemariechen
Stewardess Marina spricht über das abwesende Mannsvolk und stellt die Leistungen der Frauen heraus: „Wir Frauen können zwei Parkplätze gleichzeitig nutzen, Schokolade im Mund verschwinden und an den Hüften wieder auftauchen lassen.“ Putzfrau Steffi in Kittel und mit Lockenwicklern (Stefan Hempelmann) hat immer wieder kleine Gastauftritte und dann ist auch schon das Velberter Stadtprinzenpaar mit dem verkehrten Hofstaat: die Frauen sind in Gardefrack und Hose, die Männer als Funkenmariechen mit Rock, Strumpfhosen und langen Zöpfen.
Tanz in allen Gängen
Prinz Markus I hat Krawatten zum Rock drapiert, jede, die will, darf sie abschneiden und Prinzessin Saskia I hat auch gleich die Schere dafür um ihren Hals hängen. Die Fahrer des Prinzenpaares sind als Polizisten dabei: „Bei Tag unsere Fahrer, heute nacht auch gerne eure Stripper“, doch sie bleiben angezogen. Das jecke Frauenvolk tanzt, wie es wohl nur unter Frauen möglich ist: es reiben sich alle paarweise den Popo aneinander.
Es darf sich gerne wiederholen
Zwar muss der Verein z unächst erst entscheiden ob, aber wenn es die Wiederholung der Damensitzung an Altweiberfastnacht gibt, sind wohl alle wieder dabei: Elferrat und Gäste, Helfer und Aktive. Auch wenn es am nächsten Tag für die Elferratsmitglieder gleich wieder an die Arbeit geht, als Lehrerin, Bänkerin oder wie Maria Pajonk-Ullrich: „Ich bin Mutter, ich habe nie frei.“
Alterspräsident Markus Schemken konnte verantwortungsfrei feiern: „Top, die Natalie kann das, das war mir aber vorher schon klar. Natalie ist ‘ne Rampensau.“
Mit Wolle Petry (Wolfgang Engel) tobt der Saal, keine sitzt mehr, in allen Gängen tanzen die bunt und fantasievoll gekleideten Frauen. Natürlich heizt Wolle mit „Hölle, Hölle...“ den Saal richtig auf, während im Hintergrund Karin Weise sich um die Koordination der Bühnenauftritte kümmert.
„Schlüpper“ fliegen auf die Bühne
„Ich weiß, dass die Jungs, die jetzt kommen, heiß sind,“ kündigt Nikolaus „Die Zünftigen“ an und die jecken Weiber flippen schon vorher aus, werfen „Schlüpper“ auf die Bühne, fordern zwei Zugaben. Mickie Krause (Wolfgang Engel) und Spökes bringen den Saal zum Überkochen. Zu jedem Auftritt hat sich de Elferrat etwas einfallen lassen: Mal schwenken sie Fahnen, tragen Sonnenbrillen oder schwenken bei den Zünftigen niedliche Miniatur-Steckenpferde.
Unterstützung durch den Verein gelobt
Tanja Oben-Stintenberg ist geflasht: „Es war super.“ Seit über zehn Jahren ist sie in der KG Urgemütlich als Helferin im Hintergrund aktiv und jetzt erstmalig auf der Bühne: „So präsent zu sein ist ungewohnt, aber schön. Die Stimmung im Elferrat war super.“ Auch Natalie Nikolaus ist sehr zufrieden: „Wir hatten tolle Unterstützung durch den Verein.“ Vor allem, dass es so homogen war: sie, das Publikum und der Elferrat.