Langenberg. Vier Schüler des Langenberger Gymnasiums haben beim Planspiel Börse der Sparkasse den ersten Platz gewonnen. Wie sie das geschafft haben.

Das Ziel ist recht schnell erklärt: Mit 50.000 Euro Startkapital soll innerhalb von elf Wochen möglichst viel Gewinn erzielt werden – mit Aktienhandel. So funktioniert das Planspiel Börse der Sparkassen, an dem sich auch die Stufe EF des Gymnasiums Langenberg beteiligt hat. Eingeteilt in mehrere Teams setzten sich die Jugendlichen zwischen September und Dezember 2019 mit dem Wertpapierhandel auseinander.

Am besten hinbekommen hat das das Team „Derry“ – Leon Löker, Kenan Gökce, Hannah Grendel und Lotte Obst. Das Quartett hatte am Ende 59.236,16 Euro auf dem Konto und damit mehr als jedes andere der 50 Spielgruppen aus dem Einzugsbereich der Sparkasse Hilden Ratingen Velbert.

Ganz knapp an Platz eins in der Region vorbei geschrammt

Mit dem Planspiel Börse wollen die Sparkassen jungen Menschen die Angst vor dem Aktienhandel nehmen. Zumindest virtuell klappt das wie das Beispiel der Gruppe aus Velbert-Langenberg zeigt.
Mit dem Planspiel Börse wollen die Sparkassen jungen Menschen die Angst vor dem Aktienhandel nehmen. Zumindest virtuell klappt das wie das Beispiel der Gruppe aus Velbert-Langenberg zeigt. © dpa | Christin Klose

Doch damit nicht genug: Im Bereich des Rheinischen Sparkassen-und Giroverbands war nur eine von insgesamt 1489 Gruppen besser – um gerade einmal 126 Euro. Und deutschlandweit landeten die Langenberger Gymnasiasten auf einem beachtlichen 15. Platz. Bundesweit hatten sich mehr als 21.000 Spielgruppen am Planspiel Börse beteiligt.

„Wir hatten vorher keine Ahnung vom Aktienmarkt“, gesteht der Teamkapitän Leon Löker. „Aber unser Lehrer hat uns gut unterstützt.“ Trotzdem, sagt der 16-Jährige lachend, „haben wir uns meistens auf unser Bauchgefühl verlassen. Wir hatten viel Glück.“

Stark auch Tech-Aktien gesetzt

In ihrem Depot setzten die vier vor allem auch Aktien aus dem Technik-Bereich: „Tesla, Apple, Microsoft, BMW, Jenoptik und Daimler“, zählt Leon Löker auf. „Tesla hat zum Beispiel einige Projekte laufen.“ Und auch für die anderen ausgewählten Unternehmen gelte: „Da geht in naher Zukunft was.“

Dass sich dann auch noch die Kurse der Tesla-Aktie rasant innerhalb kürzester stark nach oben entwickelten, habe einiges gebracht. „Klar hatten wir zwischendurch auch mal Meinungsverschiedenheiten“, sagt Lotte Obst. „Aber dann haben wir recherchiert und uns immer irgendwie geeinigt.“

Und der Anfangserfolg weckte den Ehrgeiz der Gruppe: „Wir waren schnell unter den Topteams“, erzählt Leon Löker. „Da haben wir natürlich jeden Tag die Kurse verfolgt.“ Dafür durften die vier Schüler auch Zeit in der Schule nutzen – schließlich gehörte die Teilnahme an dem Planspiel zum Unterricht.

Spiel mit virtuellem Geld hat richtig Spaß gemacht

Das 37. Planspiel Börse

Zum 37. Mal hat die Sparkasse das Planspiel Börse deutschlandweit ausgerichtet. Elf Wochen – vom 25. September bis zum 11. Dezember – hatten die Spielgruppen Zeit, ihr Geld zu vermehren.

Hinter der Gruppe „Derry“ vom Gymnasium Langenberg landete das Team „Wolf of the Wallstraße“ vom Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium aus Ratingen, auf Platz drei das Team „Black Gorilla“ der Friedrich-Ebert-Realschule ebenfalls aus Ratingen.

Das Gewinnerteam darf sich über 500 Euro Preisgeld freuen. Die Summe werde aufgeteilt und gespart, sagt Teamkapitän Leon Löker.

„Klar hat das Spaß gemacht, vor allem, wenn man den Erfolg sieht“, sagt Hannah Grendel. „War ja auch nur virtuelles Geld“, räumt Leon Löker ein. Mit seinem eigenen Geld würde er wahrscheinlich eher nicht auf Aktien setzen: „Das kann schnell nach hinten los gehen. Da setzt man zum Beispiel 20.000 Euro auf eine Aktie, der Kurs fällt und ruckzuck ist das ganze Geld weg.“

Ob ein Job in einer Bank nun auch als Berufsperspektive in Frage kommt? Da sind sich die vier uneinig: „Das Interesse ist geweckt“, sagen etwa Lotte Obst und Leon Löker. Eine Überlegung wäre das zumindest wert. Kenan Gökce sieht das anders: „Nein“, sagt er, „das ist gar nicht mein Bereich.“ Und auch Hannah Grendel sagt: „Das war lustig, hat Spaß gemacht. Aber nach meinem jetzigen Wissensstand ist das nichts für mich.“