Velbert. Stadt vergab erstmals den Heimatpreis. Damit werden ehrenamtlich engagierte Bürger ausgezeichnet. 2. und 3 Preis geht nach Langenberg und Neviges
Die Stadt Velbert hat erstmals ehrenamtlich engagierte Bürger mit dem Heimatpreis der Stadt ausgezeichnet. Über den ersten Preis freut sich die „Arbeitsgruppe ehrenamtlicher Mitarbeiter im LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland und Heimatforscher“ (kurz AG Bodendenkmalpflege), die sich der Erforschung und der öffentlichen Präsentation lokaler Zeugnisse der Geschichte widmet.
Mit dem zweiten Preis wurden die Bürgerbusvereine Langenberg und Neviges ausgezeichnet, die sich gemeinsam beworben hatten. Der dritte Platz ging an den Verein zur Förderung der Bücherstadt Langenberg, der unter anderem zwei Mal im Jahr einen antiquarischen Büchermarkt sowie weitere kulturelle Aktionen organisiert.
Insgesamt 21 Bewerbungen
Bei einem Festakt im Rathaus wurden jetzt die Preise übergeben, insgesamt 5000 Euro. An den ersten Platz gingen 2000 Euro, die beiden Bürgerbusvereine erhielten jeweils 1000 Euro ebenso wie der Verein Bücherstadt.
Vom Ministerium gefördert
Der Heimat-Preis der Stadt Velbert wurde vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung NRW mit 5000 Euro gefördert.
Wegen des großen Anklangs, den der Heimat-Preis 2019 gefunden hat, soll auch 2020 wieder ein Velberter Heimat-Preis vergeben werden, teilte der Bürgermeister bei der Preisverleihung mit.
Im Vorfeld hatte die Jury, bestehend aus den Vorsitzenden der Fraktionen des Rates der Stadt Velbert und dem Verwaltungsvorstand, aus 21 Bewerbungen von ehrenamtlich Engagierten ihre drei Favoriten ausgewählt. „Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, weil es viele starke Bewerbungen gab. Letztlich haben wir drei verdiente Siegerinnen und Sieger gefunden. Alle drei Projekte zeichnen sich durch ihr großes Engagement aus und tragen dazu bei, die Verbundenheit der Velberterinnen und Velberter mit unserer Stadt – mit unserer Heimat – Velbert zu stärken“, so Bürgermeister Dirk Lukrafka, der die Preisträger auszeichnete. „Heimat geht alle an, jeder fühlt es“, sagte Lukrafka. Nicht nur der Geburtsort könne Heimat sein, sondern Heimat könne auch dort sein, wo man hingezogen sei, sich wohl fühle, wo die Freunde lebten, sagte der Bürgermeister weiter.
Geschichte lebendig halten
Seit 2011 arbeiten die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Bodendenkmalpflege in Velbert. „Unsere Arbeit besteht darin, Geschichte lebendig zu halten“, sagt Josef Niedworok. Über 100 Fundstellen konnten seither dokumentiert werden. Ihr bekanntestes Projekt ist die Kruppsche Nachtscheinanlage am Rottberg, die sie entdeckt haben und betreuen. 5000 Besucher konnten sie im Laufe der Jahre dort begrüßen.
Erfolgsgeschichte Bürgerbus
Eine Erfolgsgeschichte schrieben auch die beiden Bürgerbusvereine in Langenberg und Neviges. Beide Vereine transportieren zusammen 40.000 Fahrgäste pro Jahr. „Sie bewegen Menschen im doppelten Sinne“, lobte der Bürgermeister. „Sie fahren die Bürger durch den Stadtteil, sorgen aber auch für den persönlichen Kontakt zwischen Fahrgästen und Fahrern.“ 48 Fahrer sind in Langenberg unterwegs, in Neviges sind es 32. Und alle führten ihr Ehrenamt mit Spaß und Leidenschaft aus.
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Menschen in die Stadt ziehen
Die Bücherstadt Langenberg gibt es bereits seit 20 Jahren. „Während der Bürgerbus Menschen in der Stadt bewegt, holen wir Menschen in die Stadt rein“, sagte Isolde Marx von der Bücherstadt Langenberg. Das vordergründige Ziel des Vereins sei es gewesen, Leerstände in der Langenberger Innenstadt zu verhindern. So habe man es geschafft, 15 Ladenlokale mit Leben zu füllen. Die Antiquariate lockten zudem viele Menschen von auswärts nach Langenberg.