Velbert. Im Amtsgericht Velbert wurde der neue Direktor offiziell in sein Amt eingeführt. Landrat Hendele plant eine kreisweite Sicherheitskonferenz.
Das Amtsgericht Velbert – 1893 gegründet – sei schon Ausgangspunkt „für vielversprechende Karrieren“ gewesen, sagte Dr. Annette Lehmberg und erinnerte an den ersten Amtsrichter Walter Simons, der später zum Außenminister der Weimarer Republik avancierte. Die Präsidentin des Landgerichts Wuppertal war die erste Rednerin bei dem Festakt zur Verabschiedung der bisherigen Direktorin Barbara Gebauer (mittlerweile in gleicher Position in Mettmann) und der Amtseinführung ihres Nachfolgers Dr. Stephan Katerlöh. der das Gericht in der Übergangszeit bereits faktisch geleitet hat.
Nachwuchs fürs Gericht gewinnen
Das Amtsgericht ist mit seinen 66 Mitarbeitern zuständig für die Städte Velbert und Heiligenhaus und hatte quasi als Vorläufer ein im 19. Jahrhundert vom Großherzogtum Berg eingerichtetes Friedensgericht. Gebauer habe es mit Geschick in einer „nicht gerade einfachen Zeit übernommen“ und zu einem attraktiven Amtsgericht gemacht, führte Lehmberg aus. Katerlöh versprach sie, dass es nicht langweilig werden würde, da z. B. die Nachwuchsgewinnung ein herausforderndes Thema sei und die elektronische Akte vor der Tür stehe.
Recht durchsetzen und Recht gewähren
Der „Neue“ stammt aus dem Sauerland, lebt mit seiner Familie in Düsseldorf. „Ich weiß dieses Gericht bei Ihnen in den allerbesten Händen“, erklärte Dr. Werner Richter und charakterisierte Katerlöh nicht nur als „hervorragenden Richter“, sondern auch als fröhlichen Menschen und – da er Marathon- und Langstreckenläufer ist – auch als Sportsmann, der noch Energie habe, wenn andere bereits aufgeben müssten. Amtsgerichte seien die Gerichte, so der Präsident des Oberlandesgerichts Düsseldorf weiter, die am nächsten am Bürger seien. Er stellte die Aufgaben der Rechtsdurchsetzung und Rechtsgewährung heraus und erwähnte, dass das Amtsgericht „nicht nur glückliche Zeiten erlebt“ habe. Heute zähle es jedoch „zu den attraktivsten“ seiner Art im Bezirk.
Sorgen um die Mitarbeiter
Thomas Hendele kündigte bei seinem Grußwort eine Sicherheitskonferenz mit allen Beteiligten an, bei der man die Lage im Kreis analysieren werde. Der Landrat schnitt das Thema unterschiedlicher, extremer Gruppierungen an, die „die tiefe Verachtung des Staates“ eine, nannte u. a. Reichsbürger, Clans und Rocker. Man müsse Antworten auf Fragen wie „Wir kommen wir damit zurecht?“ und auch „Wie schützen wir unsere Mitarbeiter“ finden.