Langenberg. In Langenberg gab es früher eine sehr beliebte Disko, das „Why not“: Nun gab es eine Revival-Party und die Langenberger kamen in Scharen.
Bereits um halb acht Uhr abends gab es beim „Why not-Revival“ in der Gaststätte Alt-Langenberg kein Reinkommen mehr für Gäste ohne Reservierung. Im hinteren Saal, der früher die Disko „Why not“ beherbergt hatte, standen sie dicht an dicht: vor allem die Besucher von damals.
Sabine Glauber saß vorne im Gastraum: „Die ganzen alten Erinnerungen kommen hoch“, strahlte die heute 50-Jährige. Sie besuchte die Disko damals als 16/17-Jährige. „Wir sind alle hierhin gegangen, man hatte die Wahl zwischen hier und Nierenhof“.
Früher war der Eingang zur Disko hinten
Glauber erinnert sich noch an die Musik, die auch DJ Ralle, Ralf Röhrig, an diesem Abend auflegt: Rick Springfield, Sandra, Prince. „Maria Magdalena lief jeden Abend. Jeden Samstag waren wir zur Disko hier, auch damals schon ohne Eintritt.“ Zu dieser Zeit war der Eingang noch dort, wo sich heute die Raucherterrasse befindet: „Man musste hinten rein, da stand damals ein Türsteher.“
Jakob Spruck wohnt inzwischen in Hannover und ist zufällig im Alt-Langenberg, zusammen mit seinen ehemaligen Schulfreunden, die regelmäßig her kommen. Anders Timo Ecker. Ecker ist mit Freunden und Familie gezielt bei der Revival-Party: „Ich war erst später im Why not, die harte Zeit war so bis 1991.“
Vom älteren Bruder in die Disko geschmuggelt
Heute darf er darüber reden, denn der ältere Bruder Elmar hat Timo, der damals erst 13 Jahre alt war, immer mit rein geschmuggelt, erzählt er lachend. Elmar Ecker war jeden Freitag und Samstag im Why not: „Du hast hier ohne Ende Langenberger und Schulfreunde getroffen.“ Wie heute auch. „Die laute Diskomusik gefiel mir, auch das Bier“, grinst Ecker.
So wie an diesem Samstag sei es früher auch gewesen, schon eine halbe Stunde vor Einlass warteten die jungen Leute in der Schlange vor der Tür. Elmars Blick wanderte in der Zeit zurück: „Da kommen jede Menge Erinnerungen hoch“. Gleichzeitig genießt er den jetzigen Abend mit Freunden und Familie.
„Der weltbeste Gastwirt, den es jemals in Langenberg gab“
Frank Schulz war und ist gerne Gast, damals wie heute: „Das war schon in meiner Jugendzeit, in meiner Sturm und Drangzeit.“ Für Elmar Ecker war „der Werner der weltbeste Gastwirt, den es jemals hier in Langenberg gab. Der war einfach ein guter Kumpel!“
Werner Höltgen war der Inhaber der heutigen Gaststätte Alt-Langenberg, die inzwischen von seiner Tochter Charline Vaak geleitet wird. Peter Brasch hat sofort ein anderes Bild von Werner vor dem geistigen Auge: „Wenn ich an Werner denke, denke ich an Werner auf seinem Roller.“ Für ihn war das Alt-Langenberg früher nur die Diskothek.
Disko und Kneipe waren voneinander getrennt
Das Alt-Langenberg heute
Die Gaststätte Alt-Langenberg wird seit 1980 als Familienbetrieb geführt. Speisen aus der gutbürgerlichen Küche werden dienstags bis samstags angeboten.
Geöffnet ist mittwochs, freitags und samstags ab 12 Uhr, dienstags und donnerstags ab 15 Uhr. Es gibt einen Salon, einen großen Veranstaltungssaal, im Sommer einen Biergarten und ganzjährig eine überdachte und geheizte Raucherterrasse.
Disko und Kneipe waren voneinander getrennt. Auch für Barsch galt das geflügelte Wort: „Komm, wir geh‘n innen Werner.“ Bianca Mühlmann war selbstverständlich bei der Revival-Party und auch früher immer im Why not: „Immer, es war das Einzige, das es hier gab. Es war einfach cool und mega. Werner war ein liebenswerter Mann, hier fühlte man sicher und zuhause.“
Für manche Jugendlichen war Werner Bruder, Vater, bester Freund. Doch nicht jeder möchte in diesem Zusammenhang genannt werden, weil es manchmal auch zu persönlich war.
Die Inhaberin freut sich mit den Gästen
DJ Ralle hatte die Idee zu der Revival-Party. Auch er war damals Gast, DJ wurde er erst vor zehn Jahren, als zwar Werner noch lebte, doch: „Genau zu der Zeit, als Werner den Betrieb an seine Tochter Charline übergeben hat.“ Charline Vaak freut sich mit den Gästen: „Ich bin mir sicher, dass mein Vater heute seinen Spaß gehabt hätte! Es war schön, so viele ehemalige Why-Notler gesehen zu haben.“