Velbert. 600 Tänzer zeigten ihr Können im Emka-Sportzentrum. Zehn Stunden lang wurde Programm geboten, mehr als tausend Menschen schauten begeistert zu.

Mehr als tausend Menschen füllten fast zehn Stunden lang das Emka-Sportzentrum beim großen 11. Garde- und Showtanzfestival des Festausschusses Velberter Karneval. 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer lieferten tolle sportliche Leistungen ab und zeigten, wie bunt und vielfältig ihre Tänze sind.

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An Darbietung und Ausführung lässt sich erkennen, wie viel Arbeit, Training und beharrliches Üben das ganze Jahr über für die Tänzerinnen und Tänzer auf dem Programm steht. Die Ergebnisse sind tolle Bühnenshows mit durchdachten Choreographien, manch waghalsiger Akrobatik, gelungene Musikauswahl und harmonierende Gruppenleistungen.

Die Jugendgarde der KG Urgemütlich zeigte vor hunderten Zuschauern ihr Können.
Die Jugendgarde der KG Urgemütlich zeigte vor hunderten Zuschauern ihr Können. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

43 Auftritte in der Halle

Insgesamt koordiniert Christian Nikolaus, Präsident des Festausschuss Velberter Karneval, 43 Auftritte. Darunter natürlich alle Velberter Garden und Gruppen, die zum Teil auch mehrfach auf die Bühne müssen. Aus Bochum, Oberhausen, Essen, Wülfrath, Ratingen und vielen anderen Städten sind sie angereist. Die Kleinsten stehen mit fünf Jahren auf der Bühne, einer der ältesten Tänzer mit knapp über 60 Jahren.

Überall wird geübt

Mal sind es die Kinder- und Jugendgarden, mal nur Männer oder Showtanzgruppen, auch Funkenmariechen als Solistinnen präsentieren sich. Doch nicht nur auf der Bühne gibt es Akrobatik und Tanz: im Saal, in den Gängen und auf den Wegen zu den Umkleiden wird getanzt und geprobt. Hier ein Radschlag, dort ein Spagat, oder es wird rhythmisch zu den Tänzen auf der Bühne mitgetanzt.

Ein Präsent für die Teilnehmer

Als Dankeschön für die Teilnahme am Gardefestival gab es professionelle Bilder der teilnehmenden Gruppen sowie für alle Tänzer und Tänzerinnen einen Pin mit zwei Tanzmajoren und vier Funkenmariechen. Das fast zehnstündige Programm lag auch gegen Abend immer noch absolut im Zeitplan.

Es ist nicht bekannt, dass Christian Nikolaus, Präsident des Festausschuss Velberter Karneval, auch nur einmal in dieser Zeit die Bühne verließ.

So wie Alexandra Rabe, die seit zwölf Jahren tanzt und Gründungsmitglied ihres Hattinger Vereins „Die Ruhrölften“ ist: „Wir sind immer gern beim Gardefestival dabei.“ Zusammen mit Kim Kumpmann steht sie kurz danach auch schon selbst als Duo auf der Bühne. Was so leicht aussieht, ist viel Arbeit, gerade die scheinbar kinderleichten Spagats, Radschläge und vieles mehr. Die neunjährige Nyla tanzt seit zwei Jahren: „Ich wollte schon immer tanzen, meine beste Freundin Lili-Minou, die Kinderprinzessin, hat ein Jahr vor mir angefangen.“

Mit dabei war auch die  Ki-Ju-Garde der KG Große Velberter.
Mit dabei war auch die Ki-Ju-Garde der KG Große Velberter. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Das Prinzenpaar rockt die Bühne

Das Velberter Stadtprinzenpaar, Markus I und Saskia I, rockt derweil die Bühne. Der gesamte Hofstaat tanzt gemeinsam mit der Prinzengarde vom Grün-Weiß Langenhorst mit. Bei Grün-Weiß sind auch Nelly (10) und Paula (12). Nelly steht seit sechs Jahren auf der Bühne, ihr sind das Rhythmusgefühl und die tollen Kostüme wichtig. Schwester Paula gefällt, dass man in der Gruppe zusammen ist: „Ich mochte schon immer Karneval.“

„Gardetanz fordert sehr“

Die jüngsten Jecken sind zum Teil noch gar nicht geboren, so wie Fiete, dessen werdende Mutter im siebten Monat ist. Sie ist Herzdame Nora I und als Oberlossrockpaar aus Hagen-Boele zu Gast. Birgit Geisterweise von KG Urgemütlich denkt derweil ans Aufhören: „Ich werde im April 49, das ist ein guter Moment um aufzuhören.“ So ganz wird sie es nicht tun, denn dafür tanzt sie zu gern. Doch der Gardetanz fordert sehr, so dass sie nach dieser Session „nur noch“ Showtanzen und beim Schlotmet-Tanz mitmachen wird.

„Karneval ist mein Leben“

Sabrina Jaite, Trainerin in der KG Grün-weiß Langenhorst, ist seit 35 Jahre im Karneval: „Karneval ist mein Leben, meine Mutter war Funkenmariechen und ich wollte das auch werden.“ Jaite war 2007 Stadtprinzessin, seitdem tanzt sie selbst nicht mehr, trainiert aber die Kinder, die Jugend, die Frauen- und Männergruppe ihres Vereins.

Aus Bochum war der Theater- und Karnevalsverein Germania 1888 angereist.
Aus Bochum war der Theater- und Karnevalsverein Germania 1888 angereist. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

In der Männergruppe tanzt Mario Voigt (42) seit sechs Jahren: „Meine Tochter wollte in die Kindergarde. Da ich zu der Zeit keinen Sport machte, bin ich zum Showtanz gegangen.“ Voigt tanzt das ganze Jahr: „Der Karneval gehört zum Tanz, nicht umgekehrt.“ Das Gardefestival war eine rundum gelungene Sportveranstaltung und das Sportzentrum der passende Veranstaltungsort.

Noch mehr Foto: waz.de/Velbert