Velbert. Bald wandern Amphibien zu ihren Laichplätzen. Naturschützer helfen ihnen über verkehrsreiche Straßen. Jetzt gibt es eine weitere Bedrohung.

Noch ist es trotz der vergleichsweise milden Witterung zu kalt zum Wandern – zumindest, was Frösche, Kröten und andere Amphibien betrifft. Das könnte sich jedoch bald ändern – leider, wie Martin Hankammer von der NABU-Gruppe Amphibienrettung erzählt. „Die Krötenzäune werden vom BUND immer Ende Februar aufgestellt und wir hoffen, dass vorher keine Tiere auf Wanderung zu den Laichplätzen gehen“, erzählt Hankammer. „Wir bereiten uns aber so vor, dass wir dann direkt voll durchstarten können.“ https://www.waz.de/staedte/velbert/article227940649.ece

Was Martin Hankammer und seine Mitstreiter auf jeden Fall noch brauchen sind weitere Helfer, die sich bereiterklären, die in die Sammeleimer geplumpsten Amphibien einzusammeln und über die Straßen zu bringen, an denen die entsprechenden Zäune aufgestellt werden. „Das wichtigste Gebiet ist die Mettmanner Straße, aber wir können an allen Zäunen noch sehr gut mehrere Helfer gebrauchen. Je mehr, desto besser“ so Martin Hankammer.

Den Umfang des Einsatzes kann jeder selbst bestimmen

Wieviel Zeit diese mitbringen bleibt ihnen selbst überlassen, „auch mit einem Abend pro Woche ist uns schon sehr geholfen. Und wenn der nicht regelmäßig in Frage kommt, ist das auch nicht schlimm.“ Ein paar der langjährigsten Helfer sind weggezogen, Nachwuchs gleich welchen Alters also herzlich willkommen. „Kinder können gerne mit ihren Eltern kommen, ansonsten wäre es schön, wenn die Helfer volljährig wären. Wir freuen uns wirklich über jeden, der mitmachen möchte.“

Bei mildem Wetter sind hunderte Tiere unterwegs

Die Saison dauert von circa Ende Februar bis Ende April, eingesammelt werden die Amphibien nach Einbruch der Dunkelheit, also „zunächst ab 19 Uhr, später dann ab 20 Uhr“, so der NABU-Experte. Der zeitliche Aufwand variiert ebenfalls, bei sechs Grad und mildem Wetter „sind manchmal in Nullkommanix hunderte von Tieren unterwegs, dann kann das Sammeln bis zu zwei Stunden dauern. An anderen Tagen ist eine halbe Stunde völlig ausreichend.“

Ein Pilz bedroht das Leben der Feuersalamander.
Ein Pilz bedroht das Leben der Feuersalamander. © dpa | Boris Roessler

Gefahr durch einen Pilz

In diesem Jahr stehen die Helfer zudem vor besonderen Herausforderungen: Der Salamanderpilz Bsal, der vor einigen Jahren aus Asien eingeschleppt wurde – wahrscheinlich über Terrarientiere – hat sich von Holland her auch nach Deutschland ausgebreitet. Der Pilz kann bei Feuersalamandern tödlich verlaufende Infektionen hervorrufen, ebenso bei manchen Molcharten. „Auf Menschen ist der Pilz nicht übertragbar“, beruhigt Hankammer, „kann aber in kurzer Zeit ganze Populationen von Salamandern auslöschen.

Infoveranstaltung in der Bleibergquelle

Der NABU lädt für Samstag, 15. Februar, zu einer Informationsveranstaltung in die Mensa des Berufskollegs Bleibergquelle, Bleibergquelle 145, Beginn der Veranstaltung ist um 16 Uhr.

Wer gerne mithelfen und zwischen Februar und April Amphibien retten möchte, kann sich bei Martin Hankammer (NABU) unter 0179 9354 024 oder per Mail an Martin.Hankammer@t-online.de melden.

Auch im Deilbachtal wurde schon ein totes Tier entdeckt, das daran gestorben ist. Deswegen achten wir darauf, dass niemand mit dem gleichen Schuhwerk zu zwei Sammelbereichen geht, ohne es vorher desinfiziert zu haben. Das gleiche gilt auch für Handschuhe.“ Mehr als diese Grundregeln zu beachten könne man leider für die Tiere nicht tun.

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Auszeichnung für die Amphilienretter

Positive Nachrichten gibt es aber auch: Die „Biologische Station Haus Bürgel“ wird ihre jährliche Auszeichnung „Auenkauz“, die für ehrenamtliches Engagement im Naturschutz vergeben wird, in diesem Jahr den Amphibienrettern des NABU Velbert verleihen. Die Verleihung wird im Rahmen einer Informationsveranstaltung stattfinden, die der NABU für alle am Amphibienschutz interessierten Bürger durchführen wird.