Velbert. Stadt stellte dem Jugendparlament das neue Internetangebot vor. Es werden junge Helfer gesucht, die bei Erstellung des Lokal-o-maten mitmachen.

Am 13. September finden in NRW die Kommunalwahlen statt. Eine neues Online-Werkzeug soll nun besonders jungen Menschen die Qual der Wahl unter den Parteien erleichtern. Erstmals will die Stadt einen Lokal-o-mat online gehen lassen. Fabian van Hueth vom Projektteam Wahlen der Stadtverwaltung stellte das Projekt jetzt auf der Sitzung des Jugendparlamentes vor und warb zugleich um junge Helfer.

Der Wahl-o-mat für Europa-, Bundes- und Landtagswahlen ist sicherlich den meisten Menschen ein Begriff. Anhand ausgewählter Fragen können politisch interessierte Menschen checken, welche Partei ihrer politischen Meinung am meisten entspricht. Der Wahl-o-mat wird seit 2002 von der Bundeszentrale für Politische Bildung betrieben, die auch Themenfelder und Fragen formuliert. Bei Kommunalwahlen ist das natürlich schwieriger, weil es in jeder Stadt eigene Themen und auch Schwerpunkte gibt.

Pläne für das neue Jahr

Bei seiner jüngsten Sitzung hat das Velberter Jugendparlament auch seine Arbeitsschwerpunkte für 2020 festgelegt. So soll es auch in diesem Jahr ein Sportfest für die Velberter Schulen geben, allerdings nicht mehr, wie bislang, kurz vor den Sommerferien. Zudem soll der Kanon der Sportarten erweitert werden, zu Fußball könnten auch Volleyball und/oder Basketball kommen.

Auf diversen Stadtfesten will das Jugendparlament mit einen eigenen Stand vertreten sein und dort neben Infomaterial auch Spiele anbieten. Auch ein Kinoabend soll organisiert werden. Zudem ist ein Austausch mit Jugendliche aus den Partnerstädten geplant.

Einrichtung vom Rat im November beschlossen

In der Sitzung am 26. November 2019 hat der Rat der Stadt auf Antrag der SPD-Fraktion die Installation des Lokal-o-mat beschlossen. „Es gibt immer mehr Parteien und Wählergruppen, die zur Kommunalwahl antreten. Es wäre daher ein guter Service, den Velberter Bürgerinnen und Bürgern zur nächsten Kommunalwahl eine digitale Orientierungshilfe anzubieten“, begründete die SPD damals ihren Antrag. Für die Einrichtung des Internetangebots wurden 9000 Euro im Haushalt zu Verfügung gestellt.

Vor sechs Jahren waren die Velberter zu letzten Mal zur Kommunalwahl aufgerufen.
Vor sechs Jahren waren die Velberter zu letzten Mal zur Kommunalwahl aufgerufen. © WAZ FotoPool | Uwe Möller

Vor allem auch junge Leute, die vielleicht das erste oder zweite Mal an einer Wahl teilnehmen, finden im Lokal-o-mat Orientierung. Die Nutzer können sich hier über die Positionen der Parteien und Wählergemeinschaften informieren und sie mit ihren eigenen Positionen vergleichen. Die Nutzer des Portals können Thesen zustimmen, sie ablehnen oder sich neutral zeigen. Dies wird mit den Parteiprogrammen verglichen und schließlich errechnet, welche Partei der Meinung des Nutzers am ehesten entspricht.

Themenschwerpunkte herausarbeiten

Für Velbert müssen natürlich nun die Themenschwerpunkte herausgefunden werden, um dann Thesen zu entwickeln, die abgefragt werden sollen. Fabian van Hueth warb nun in der Sitzung des Jugendparlamentes für den Lokal-o-mat und sucht politisch interessierte junge Leute, die an der Redaktion mitarbeiten. Die Teilnehmer sollten zum Wahltermin möglichst 16 Jahre oder älter sein und Zeit haben, um an zwei oder drei Terminen 30 Thesen speziell für Velbert zu entwickeln.

Untersuchung der Universität Düsseldorf

Mit der Einrichtung des Lokal-o-mat ist natürlich auch die Hoffnung verbunden, dass sich mehr Wahlberechtigte, vor allem auch jüngere, am Urnengang beteiligen. Denn besonders bei Kommunalwahlen ist die Beteiligung immer besonders schlecht. In Düsseldorf und Ahlen wurde der Lokal-o-mat bereits bei den letzten Kommunalwahlen ausprobiert. Wissenschaftler der Uni Düsseldorf, die das Projekt begleiteten, fanden heraus, dass mehr als sieben Prozent der Nutzer angaben, dass sie durch den Lokal-o-mat motiviert worden sind, zur Kommunalwahl zu gehen, obwohl sie es eigentlich nicht vorgehabt hatten. Für 75 Prozent der Nutzer wurden die Unterschiede zwischen den Parteien klarer.

Wer mitmachen möchte, sollte sich bei Fabian van Hueth (fabian.hueth@velbert.de) per Mail bis zum 14. Februar anmelden.