Velbert. Für den großen WAZ-Stadtteil-Check haben wir Velberter Bürgervereine gefragt, wie zufrieden sie mit den Einkaufsmöglichkeiten sind.

Ein Brötchen zum Frühstück, die täglichen Lebensmittel, einen frischen Blumenstrauß – wer Glück hat, kann das alles in seinem Stadtteil kaufen, ohne weite Wege zurücklegen zu müssen. Einen guten Überblick über die Einkaufsmöglichkeiten in Velbert haben die Bürgervereine – und die sind größtenteils zufrieden.

Der Bürgerverein Birth ist zufrieden

„Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir in unserem Stadtteil fast alles an Einkaufsmöglichkeiten haben“, freut sich Hans Küppers, erster Vorsitzender des Bürgervereins Birth. „Für Lebensmittel gibt es den Edeka, außerdem haben wir einen Bäcker, einen Schuster, eine Apotheke und auch einen Arzt“, zählt Küppers auf.

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„Das ist ein großer Vorteil gegenüber manchen anderen Stadtteilen, wir können überhaupt nicht klagen.“ Noch dazu seien die Läden von jeder Ecke des Stadtteils aus in zehn Minuten zu erreichen. „Früher gab es noch zwei kleinere Geschäfte, aber auch heute kann der tägliche Bedarf gut gedeckt werden.“ Und auch wer essen gehen möchte, kann dies tun, zum Beispiel im Vereinslokal „Korfu“.

Auf Tönisheide gibt es genug Auswahl bei den Geschäften

In Velbert-Neviges gibt es zentral gelegen immer noch den Netto-Markt. Allerdings trauern viele Nevigeser Gassmann hinterher.
In Velbert-Neviges gibt es zentral gelegen immer noch den Netto-Markt. Allerdings trauern viele Nevigeser Gassmann hinterher. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Ähnlich positiv sieht Monika Hülsiepen, erste Vorsitzende des Bürgervereins Tönisheide, die Lage in ihrem Stadtteil: „Es gibt Aldi und Netto, Blumengeschäfte, Bäcker, Friseure und mehrere Restaurants. Was für viele ganz wertvoll ist, ist außerdem Tedi, wo man ja alles bekommt von der Batterie über Deko bis hin zu Bastelmaterial“, berichtet Hülsiepen.

Sehr erfreut seien zudem viele Bürger, dass das Café am Kirchplatz im Frühjahr wieder aufmache, das sei eine beliebte Anlaufstelle. „Wir sind also zufrieden. Man kann nicht alles erwarten, dafür wohnen wir ruhiger und beschaulicher als andere“, sagt Monika Hülsiepen.

In der Unterstadt fällt bald ein Lebensmittelgeschäft weg

Ein Negativum in seinem Stadtteil sieht dagegen Wolfgang Otte, der den Bürgerverein Unterstadt leitet. „Der Edeka im Rathauscenter soll Ende Mai schließen, damit fällt für manche Bürger die fußläufig zu erreichende Einkaufsmöglichkeit weg“, erzählt Otte. Insgesamt seien die Möglichkeiten zum Einkauf aber in Ordnung, Klagen kämen bei ihm sonst gar nicht an. „Wir haben noch Aldi und die Bäckerei Mittelmann, essen gehen kann man auch. Wichtig ist es natürlich, beweglich zu sein, dann fallen Besorgungen leichter.“

„Null Einkaufsmöglichkeiten“ gibt es dagegen in der Losenburg. „Der Edeka, den wir mal hatten, wurde vor einigen Jahren geschlossen. Jetzt müssen wir nach Birth oder in die Unterstadt fahren“, erzählt der BV-Vorsitzender Hans-Jürgen Schneider. Auch einen Bäcker gibt es nicht mehr im Stadtteil, weil sich eine Filiale nicht lohne.

Gemischte Gefühle in Neviges und Langenberg

Für die Nevigeser Bürger sei die Schließung des Kaufhauses Gassmann ein herber Verlust gewesen, berichtet August-Friedrich Tonscheid. „Viele fahren aber zum Einkaufen lieber in ein Einkaufszentrum, das macht kleinen Einzelhändlern das Leben natürlich schwer.“ Auch die wegfallenden Parkplätze sieht Tonscheid als Problem, freut sich aber darüber, dass es unter anderem „Obst- und Gemüseläden, Netto, einen Weinhandel und als Highlight auch einen sehr guten Metzger“ gäbe.

Hätte Wolfgang Werner aus Langenberg einen Wunsch zum Thema Einkaufsmöglichkeiten frei, würde er sich der Mehrheit der Langenberger anschließen „und mir einen Aldi als Ergänzung zu Lidl wünschen“. Positiv sei für den Stadtteil aber, dass es jetzt wieder einen Metzger geben würde und auch die Konditorei locke viele Kunden an. „Diejenigen, die das alte Langenberg mit seinen vielen kleinen Geschäften gekannt haben, sind aber natürlich nicht zufrieden mit der aktuellen Situation“, so der Bürgervereins-Vorsitzende Wolfgang Werner.

Der WAZ-Stadtteil-Check

Wie gerne leben Sie in Ihrem Stadtteil? Wie sicher fühlen Sie sich? Wie beurteilen Sie Sauberkeit, Kinderfreundlichkeit, Freizeit- und Gastronomieangebot oder die Parkplatzsituation? Die WAZ möchte es genau wissen und hat den großen Stadtteil-Check gestartet.

Sie können dabei Ihrem Viertel ein Zeugnis ausstellen. Vergeben Sie in 13 Kategorien Noten von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend). Die Umfrage dauert circa fünf Minuten. Von Ihren Anregungen erhoffen wir uns Impulse für unsere Berichterstattung. Uns interessiert, was vor Ihrer Haustür gut läuft, aber natürlich auch, wo es hapert. Gibt es dunkle Ecken, in denen Sie sich unsicher fühlen? Sind Sie unzufrieden mit der Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr?

Die Ergebnisse des Stadtteil-Checks veröffentlichen wir im März in der gedruckten Lokalausgabe sowie auf waz.de. Dort finden Sie später die Bewertungen der einzelnen Stadtteile – außerdem wird unsere Redaktion im Anschluss über auffällige Ergebnisse im Einzelnen berichten.

Hier geht es zum Stadtteil-Check.

Stadtteil-Check Velbert und Heiligenhaus: Alles in Kürze

Wir stellen allen Menschen in Velbert und Heiligenhaus 13 Fragen zu ihrem Stadtteil! Von den hoffentlich vielen Antworten erhoffen wir uns Impulse für unsere Berichterstattung!

  • Hier können Sie unseren Fragebogen ausfüllen! Stichtag ist Freitag, der 31. Januar 2020.
  • Anfang März präsentieren wir die Ergebnisse des Stadtteil-Checks – in Form von einzelnen Stadtteil-Zeugnissen.
  • Bei den Zeugnissen alleine wird es aber nicht bleiben. Auf Grundlage Ihrer Antworten folgen Analysen. Dabei immer im Fokus: Das Leben vor Ihrer Haustür, der Alltag in Ihrem Viertel.

Die Umfrage dauert rund fünf Minuten. Hier geht’s direkt zum Stadtteil-Check-Fragebogen.