Neviges. Die Technischen Betriebe Velbert sind angetreten, den Domparkplatz in Neviges herzurichten. Welche Ausbau-Variante zum Zuge kommt, ist noch offen.

Je nach Witterung hat die große freie Schotter-Fläche seitlich der Bernsaustraße zwischen Vorburg und Parkhaus Seidl die Bezeichnung Parkplatz nicht wirklich verdient. Sie gleicht in Extremlagen nämlich eher einer Seenplatte bzw. einer Staubpiste. Die Technischen Betriebe Velbert (TBV) machen sich nun daran, das ganz gründlich zu ändern.

Zwei Varianten werden favorisiert

Die Idee, den Dom- bzw. Pilgerparkplatz auf Vordermann zu bringen, kam erstmals in 2018 auf. Mittlerweile gibt es für die Gestaltung insgesamt drei Varianten, die in der letzten Sitzung des TBV-Verwaltungsrates vorgestellt und diskutiert wurden. Favorisiert, so fasst Arnd Sulimma das Stimmungsbild in dem Gremium zusammen, würden die beiden TBV-eigenen Entwürfe.https://www.waz.de/staedte/velbert/article227940649.ece

Für Kirmes, Zirkus und Märkte

Der Parkplatz ist verpachtet und wird prinzipiell auch bewirtschaftet. Er gehört jeweils hälftig der Stadt Velbert und den Technischen Betrieben.
Der Parkplatz ist verpachtet und wird prinzipiell auch bewirtschaftet. Er gehört jeweils hälftig der Stadt Velbert und den Technischen Betrieben. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Nach Darstellung des Sachgebietsleiters Verkehrswesen gehören zur ersten Variante vier teils doppelte Pkw-Stellfelder mit Baumreihen dazwischen sowie – zum Wald hin angeordnet – zwei Plätze für Busse. Die Gesamtzahl der Pkw-Plätze werde sich verglichen mit dem heutigen ungeordneten Parken kaum ändern, sagt Sulimma, es seien künftig 150. Im hinteren Teil der insgesamt 6000 qm umfassenden Fläche soll zur Vorburg hin bei Bedarf etwa ein Viertel Platz für Veranstaltungen wie zum Beispiel Kirmes, Zirkus, Märkte etc. bieten. Bei der zweiten Variante ist dieser Anteil – aufgrund entsprechender Anregungen von Nevigeser Bürgern – sogar doppelt so groß.

Entwässerung kostet 530.000 Euro

Ausgeführt würde die „bauliche Herrichtung“ mit Asphalt für die Fahrspuren und Pflaster für die eigentlichen Stellplätze; alternativ kämen Asphalt sowie beschichteter Asphalt zum Einsatz, den es in verschiedenen Farben gibt und wie er etwa in Velbert-Mitte vor dem Offershaus verwendet wurde. Die

TBV haben eine breite Palette an Aufgaben

Die Technischen Betriebe Velbert wurden 1998 aus verschiedenen Abteilungen der Stadtverwaltung als eigenbetriebsähnliche Einrichtung der Stadt gegründet. Als Anstalt öffentlichen Rechts – s eit 2007 – sind die TBV nunmehr als eigenständiges Unternehmen tätig.

Zu ihren Aufgaben gehören die Pflege der Grün- und Forstflächen, das kommunale Friedhofswesen, Stadtentwässerung, Straßenreinigung, Abfallentsorgung und die Pflege der kommunalen Infrastruktur wie Straßen, Wege, Plätze und Brücken sowie Straßenbeleuchtung.

ganze Geschichte kostet in beiden Fällen rund 1,2 Millionen Euro. Hinzu kommen allerdings weitere 530.000 für die notwendige Entwässerung des Parkplatzes mittels eines so genannten Mulden-Rigolensystems für die Einleitung in die umliegenden Grünflächen sowie für zwei Kanäle. Somit ist der Domparkplatz 2020 des teuerste aller TBV-Projekte im Stadtbezirk Neviges.

Böhmsches Konzept ist wohl chancenlos

Arnd Sulimma leitet bei den Technischen Betrieben das Sachgebiet Verkehrswesen.
Arnd Sulimma leitet bei den Technischen Betrieben das Sachgebiet Verkehrswesen. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Der alte, aus dem Jahr 1974 stammende Plan des Dom-Architekten Gottfried Böhm ist eher chancenlos und Sulimma zufolge so gut wie aus dem Rennen. Dabei würde die Parkfläche insgesamt länger gestreckt – aber vergleichsweise schmaler – und bis zur Zufahrt zum Schloss Hardenberg bzw. zum dortigen Mühlengebäude reichen. An Busse und Veranstaltungen hat Böhm vor nahezu 50 Jahren übrigens ebenfalls gedacht. Und an Spielflächen für Kinder.

Startschuss im dritten Quartal möglich

Der Parkplatz gehört je zur Hälfte den Technischen Betrieben und der Stadt Velbert. Er ist verpachtet und wird bewirtschaftet, allerdings längst nicht an allen Wochentagen. Der Parkplatzbau soll jetzt noch in der Altstadtkonferenz erörtert werden und dann retour in die Gremien zwecks Entscheidung gehen. Laut Zeitschiene im diesjährigen TBV-Vorhabenplan könnte der Startschuss zum Baubeginn im dritten Quartal erfolgen und das Projekt, das wohlgemerkt mit dem Ablauf der Maßnahme Schloss Hardenberg abgestimmt und getaktet wird, im zweiten Quartal 2021 fertiggestellt werden. Dann geht’s auch ohne Gummistiefel bzw. ohne Schuh- und Kleiderbürste.