Velbert. Um die Verbreitung des gefährlichen Eichenprozessionsspinners zu verhindern, hat die Kommune verschiedene Mittel auf den Weg gebracht
Es war im Sommer 2018, als die Grundschule Birth wegen des Eichenprozessionsspinner-Befalls von 17 Bäumen vorübergehend geschlossen werden musste. Ungefähr 400 Schüler hatten damals unverhofft schulfrei gehabt. Denn die hochgiftigen Härchen der Raupe können allergische Reaktionen auslösen. Die Schule war weiträumig abgesperrt worden und eine Fachfirma hatte sich damals um den Befall gekümmert, während die Schüler das Sommerwetter Zuhause genießen durften. Zu ähnlichen Vorfällen war es auch in anderen Städten gekommen, in Dortmund etwa mussten ein Spielplatz, ein Kletterpark sowie eine Wiesen-Anlage gesperrt werden.
Verschiedene Prophylaxe-Mechanismen entwickelt
So weit soll es in Zukunft nicht mehr kommen: Die Stadt Velbert sowie die Technischen Betriebe Velbert (TBV) haben verschiedene Prophylaxe-Mechanismen entwickelt, um der ungehinderten Vermehrung der Tiere entgegenzuwirken. So lässt die Stadt verlauten: „Die TBV haben in den vergangenen zwei Jahren sehr gute Erfahrungen mit dem Absaugen der Nester gemacht. Der Befall ist ein wenig zurückgegangen. Sie planen dahingehend ihre Technik nächstes Jahr aufzurüsten und einen stärkeren Sauger anzuschaffen, um noch effizienter arbeiten zu können.“ Außerdem, so heißt es vonseiten der Kommune, würden spezielle EPS-Fallen getestet werden. Hierbei werden die Tiere von für sie verführerischen Aromen angezogen, fallen in einen speziellen Beutel und sterben dort. Die so gefährlichen Brennhaare werden durch einen speziellen Hitze-Mechanismus unschädlich gemacht. https://www.waz.de/staedte/velbert/article227940649.ece
Mit Meisen gegen die kleinen Plagegeister
Eine weitere interessante und zudem biologische Lösung wird es noch zusätzlich geben: Im Stadtgebiet werden an einigen Stellen Nistkästen für Meisen angebracht. Für Vögel sind die Raupen ein Leckerbissen, den sie gerne fressen. So sorgen die Meisen dafür, dass der Bestand dezimiert wird. Im Münsterland hatte eine Kommune deshalb sogar eigens Grundschulen beauftragt, mit ihren Schülern hunderte Nistkästen zu bauen. Denn die Raupen stehen ganz oben auf dem Speiseplan von Meisen.