Velbert. Die Velberterin entwirft alles selbst, so hat die Braut ein exklusives Kleid. Dabei sind ihre Roben nicht teuer als Brautmoden von der Stange.
Hochzeiten sind wieder in. TV-Sender widmen dem schönsten Tag im Leben ganze Realtity-Formate. Und klar wollen die beiden Hauptpersonen an diesem Tag – Braut und Bräutigam – ganz besonders schön aussehen, ein einzigartiges Outfit tragen. In Velbert werden zumindest die Bräute fündig. Petra Mertins verkauft in ihrem Geschäft am Berg maßgefertigte, edle Hochzeitskleider.
Seit gut einem Jahr gibt es „Mein Kleid“ auf der Heiligenhauser Straße. „Mit dem eigenen Geschäft ist mein Traum in Erfüllung gegangen“, sagt Petra Mertins. Die studierte Bekleidungstechnikerin hatte zuvor seit 2004 in ihrer Privatwohnung die Kleider angefertigt und verkauft. Schon während ihres Studiums hatte sie sich auf Abend- und Brautmode spezialisiert.
Kein Kleid von der Stange
Bei ihr gibt es kein einziges Kleid von der Stange. Im Ladenlokal hängen nur traumschöne Musterstücke, manche schlicht aus edlem Chiffon, andere aus wertvoller Spitze und mit Perlen bestickt, manche glatt herunterfallend, andere ausladend im Prinzessin-Stil. Reines Weiß findet man im ganzen Laden kaum, die meisten Kleider sind eher gedämpft in der Farbe.
Oft kommen die Kundinnen bereits mit festen Vorstellungen in das Geschäft, haben schon Bild von ihrem Traumkleid dabei. „Da schauen wir dann gemeinsam, ob das Ausgesuchte auch zum Typ der Braut passt,“ sagt Petra Mertins. Sie zeigt der Kundin zunächst ähnliche Modelle aus ihrem Fundus, die sie dann anprobieren kann.
Ein Baukastensystem gibt Hilfestellung
Hat die Braut noch gar keine Vorstellung von ihrem Hochzeitskleid, kommt Mertins Baukastensystem zum Einsatz. Sie hat mehre Arten von Oberteilen in verschiedenen Materialien und verschiedenen Stilen vorrätig. Dazu wird dann der passende Rock gesucht, auch hier gibt’s mehrere verschiedene Modelle. „Da wird dann die etwas fülligere Dame schnell feststellen, dass der ausladende Prinzessinrock oder der Meerjungfraustil nicht das Ideale ist,“ sagt Mertins. Ist das Passende gefunden, nimmt die Fachfrau genau Maß. „Früher habe ich alles selbst gemacht, vom Entwurf bis zum Schneidern des Kleides.“ Heute arbeitet die Brautausstatterin mit einen Familienunternehmen in Bulgarien zusammen, schickt dort Entwürfe und genaue Maße der Kundin hin. Nach zwei bis vier Monaten trifft das fertige Kleid dann in Velbert ein.
Das Kleid wird exakt angepasst
Wenige Tage vor den großen Ereignis wird das Kleid genau angepasst. „Ich biete auch an, die Braut am Tag der Hochzeit einzukleiden“, sagt Mertins. Was kostet eine solch individuelles Kleid: Zwischen 800 und 3000 Euro müssen dafür gezahlt werden. Hinzu kommen Schleier, Schuhe, Taschen und Jäckchen, die es ebenfalls im Geschäft am Berg zu kaufen gibt. Dies sind Preise, die auch Brautausstatter mit Kleidern von der Stange verlangen.
Wunsch der Kundin zählt allein
Im Vordergrund stehen immer die Wünsche der Kundinnen. So stattet Petra Mertins auch Gothic-Bräute aus, die ganz in Schwarz ihr Ja-Wort geben wollen. Und für die tanzfreudige Braut gibt es festlich bestickte Turnschuhe. Viele wünschen sich eine abnehmbar Schleppe für die Hochzeitsparty.
Mertins stellt ihre Kleider und ihr Konzept auch auf Hochzeitsmessen vor, daher reisen ihre Kundinnen mittlerweile auch aus dem Raum Köln und Düsseldorf nach Velbert.
Auch die Brautmutter wird ausgestattet
Die Braut kommt meist mit ihrer Mutter, um das Brautkleid auszusuchen. Und auch die Brautmama stattet die Velberterin mit schicken Kleidern aus oder mal mit einem ganz speziellen Hosenanzug für die Hochzeit. Und sollte das Brautpaar schon Nachwuchs haben, passende Kinderkleidchen sind ebenfalls im Angebot.
An der Heiligenhauser Straße
Petra Mertin hat eine eigene Homepage meinkleid.net. Dort gibt es in einer Bildergalerie eine Auswahl ihrer Kleider zu sehen.
Der Laden auf der Heiligenhauser Straße ist dienstags und donnerstags von 10 bis 16 Uhr geöffnet, mittwochs von 10 bis 14 Uhr, Freitags von 10 bis 19 Uhr (Termine bis 22 Uhr sind möglich) und samstags von 10 bis 13 Uhr.
Manche Braut kommt einige Jahre später noch einmal wieder – mit ihrer Tochter. Denn das Geschäft am Berg verkauft auf Kommunionkleider – sie kosten 200 bis 300 Euro.