Neviges. Junge Musiker der Akademie Minsk waren jetzt zum bereits sechsten Mal in Neviges zu Gast. Sie sorgen stets für zauberhafte Klänge in der Vorburg.
Es war am vergangenen Freitag wiederum ein besonderer Abend im gut besuchten großen Saal der Vorburg von Schloss Hardenberg in Neviges. Unter dem Motto „Zauberhafte Klänge in der Vorburg“ gaben mehrere junge preisgekrönte Interpreten aus Minsk ein Konzert der Extraklasse. Zum nunmehr sechsten Mal waren Musiker aus Minsk auf Einladung vom Verein der Freunde und Förderer des Kulturensembles Schloss Hardenberg Velbert-Neviges e. V. und des Forums für kulturelle Zusammenarbeit Solingen-Minsk e. V. zu Gast.
Reise in eine ganz eigene Traumwelt
Vom Förderverein begrüßte Herwart Brill die zahlreichen Zuhörer, ebenso die Vorsitzende des Forums für kulturelle Zusammenarbeit Solingen-Minsk e. V., Christine Lutter-Link, die auch mit Erläuterungen zu den Musikern und den Komponisten durch das Konzertprogramm führte. Zu Beginn spielte die 14-jährige Violinistin Maria Kruglik und entführte die Zuhörer mit Werken von F. M. Veracini, Largo, und H. Wieniawski, Legende und Scherzo-Tarantella, in eine ganz eigene Traumwelt. Klavierbegleiterin war Prof. Anna Berezhnaya.
Zimbal dient nicht nur der Folklore
Die 16-jährige Nadzeya Palianka am Zimbal, ein typisches Instrument ihrer Heimat, begeisterte mit virtuosem Spiel mit Werken von M. Glinka, Variationen über ein Thema von Mozart; V. Kurjan, Konzert für Zimbal, zweiter Satz, V. Gorodovskaja, Paraphrasen zum Thema von alten russischen Romanzen. Klavierbegleiterin war hier ebenfalls Prof. Anna Berezhnaya. Das Zimbal dient nicht nur in der Musik der Folklore, sondern hat auch, wie gehört, in der klassischen Musik seinen Platz.
Sehr überzeugend und virtuos
Der 30-jährige Dmitri Solodukha am Klavier, der schon einige Mal zu Gast in der Vorburg war und auch schon beim Klavierfestival Ruhr aufgetreten ist, spielte von F. Chopin die Ballade Nr. 1 g-moll, op. 23, die zu den beliebtesten Stücken der Klavierliteratur gehört. Sehr überzeugend und virtuos dargeboten von Dmitri Solodukha. Die 29-jährige Violinistin Vlada Berezhnaya war auch schon mehrfach zu Gast in der Vorburg und ist seit September diesen Jahres bei den Bochumer Symphonikern. Sie spielte aus der Sonate A-Dur für Violine und Klavier von C. Franck den ersten und zweiten Satz. Sehr überzeugend von Vlada Berezhnaya gespielt und wunderbar am Flügel begleitet von ihrem Ehemann Dmitri Solodukha.
Das kostbare Kulturensemble nach vorne bringen
Aus der Bürgeraktion „Kultur muss im Zentrum bleiben“ entwickelte sich 2002/2003 die Arbeitsgruppe „Initiative Vorburg Schloss Hardenberg“. Sie hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die schleppenden Maßnahmen der Renovierung von Schloss und Vorburg zu hinterfragen sowie zusammen mit der Verwaltung der Stadt Velbert nach neuen Lösungsansätzen zu suchen.
Um ihrem Anliegen auch nach außen sichtbar Ausdruck zu verleihen, wurde dann im Februar 2003 der „Verein der Freunde und Förderer des Kulturensembles Schloss Hardenberg in Velbert-Neviges“ gegründet.
Zum Abschluss dann der Auftritt vom 16-jährigen Roman Petukh am Bajan. Das Bajan ist die osteuropäische Form des chromatischen Knopfakkordeons.
Großer Schlussapplaus für die jungen Musiker
Zu Beginn erklang von J. S. Bach Präludium und Fuge b-Moll, BWV 867, ein Werkpaar im ersten Teil aus dem Wohltemperierten Klavier, einer Sammlung von Präludien und Fugen für Tasteninstrumente. Es folgten A. Pozharitski, Sonate Nr. 1 „Planet Erde“, P. Bouvier, Phil Tango und A. Zfasman, E. Akhanov „Der Russe in Finnland“. Eine sehr überzeugende Leistung des jungen Musikers, der bereits als Solist mit verschiedenen Orchester aufgetreten ist. Großer Schlussapplaus für die jungen Musiker aus Minsk und für die Klavierbegleiterin Prof. Anna Berezhnaya.