Velbert. Dagegen steigt der Bedarf an diesen preiswerten Wohnungen, weil das Wohnen auf dem freien Markt auch in der Schlossstadt immer teurer wird.

Bis 2030 wird es laut einer Prognose der NRW.Bank im gesamtem Kreis Mettmann immer weniger öffentlich geförderte Mietwohnungen geben. So soll der Bestand in Velbert um 14 Prozent auf 2910 Wohnungen sinken. Das ist im Kreisdurchschnitt noch ein verhältnismäßig kleiner Wert – in Heiligenhaus soll der Bestand bis 2030 sogar um 65,5 Prozent auf nur noch 180 Wohnungen gesunken sein.

Die Negativentwicklung des Bestandes an geförderten Wohnungen lässt sich auch schon aktuell feststellen. Das geht aus dem jährlichen „Bericht zur Sozialen Wohnraumförderung im Kreis Mettmann“ hervor. Demnach ist der Bestand allein von 2017 auf 2018 um 199 auf 15104 geförderte Wohnungen im gesamten Kreis gesunken. In Velbert sind 2018 noch 3382 Wohnungen vorhanden – das sind 93 weniger als im Vorjahr.

Vermieter zahlen Zuschüsse vorzeitig zurück

Im Bericht werden auch die Gründe dafür erläutert. Dort heißt es: „Eine Ursache für den deutlichen Rückgang ist, dass derzeit viele Eigentümer von Mietwohnungen, die bis zum Jahr 2001 gefördert wurden, von der Möglichkeit der vorzeitigen Rückzahlung der Fördermittel Gebrauch machen.“ Diese Rückzahlung zieht eine zehnjährige Nachwirkungsfrist mit sich, in der der Status „geförderte Mietwohnung“ erhalten bleibt. Danach bestehe keine Met- und Belegungsbindung mehr. In Velbert befanden sich am 31. Dezember 2018 nur noch 100 Wohnungen in der Frist.

Während der Bestand sinkt, steigt die Nachfrage. So meldeten sich 2018 176 Haushalte in Velbert bei den zuständigen Stellen. Das sind fünf mehr als im Vorjahr. Die Dunkelziffer sei aber höher.

Für das laufende Jahr wurden im gesamten Kreis bereits 50 Anträge auf Förderung gestellt – sieben davon in Velbert.