Velbert. Vor den stillen Tagen ist das Angebot in den Velberter Blumenläden und Gärtnereien groß. Friedhofs-Klassiker Erika kommt in bunten Farben daher.

Klein aber fein: Das scheint der Trend für den Grabschmuck zu den stillen Feiertagen Allerheiligen und Totensonntag zu sein. Der Klassiker ist nach wie vor die Heidepflanze Erika, die häufig im neuen Gewand und mit modernem Namen daherkommt. „Sunset-Line“, „Triogirls“ oder „Seastar“ sind die neuen Highlights unter den Heidepflanzen. Während der „Seastar“ in orange und in Seesternform auftrumpfen kann, sind die „Twistergirls“ „Triogirls“ mehrfarbige Arrangements in weiß und lila bzw. weiß, lila und rosa, wie Silke Sachse von Schleys Blumenparadies erläutert.

Klassiker ist die Heidepflanze

In Kombination mit einer Schneeheide, die von Dezember bis März / April blüht und auch in den Farben weiß, rosa und pink das Auge erfreut, hat man den ganzen Herbst und Winter blühende Pflanzen auf dem Grab. Darüber hinaus stehen gewachste Blüten für eine langlebige Farbenpracht und erfreuen sich vermehrter Nachfrage. In „Schleys Blumenparadies“ werden primär Naturmaterialien verarbeitet. Künstliche Materialien sind eher die Ausnahme.

In einige Gestecke werden die Kerzen gleich integriert, oft sind es LED-Leuchten.
In einige Gestecke werden die Kerzen gleich integriert, oft sind es LED-Leuchten. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Allerdings wurden bereits im letzten Jahr vermehrt LED-Grabkerzen in die Gestecke integriert. Dies wird sich wahrscheinlich auch in diesem Herbst fortsetzen. Pflanzen in den Farben rosa und altrosa werden für den Farbtupfer sorgen. Bei den Schnittblumen nimmt die Nachfrage nach Chrysanthemen, die in den letzten Jahren der Verkaufsrenner waren, ab. Hier gesellen sich kräftige, peppige Farben zu den Grün- und Beigetönen der Trockenpflanzen.

Schnittblumen sorgen für farblichen Glanz

Darüber hinaus werden vermehrt auch bunte Sträuße in Vasen auf die Gräber gestellt, wie Cornelia Obel von „Blumen Hager“ zu berichten weiß. Auch in dem Blumengeschäft „Grünes von A bis Z“ werden neben dem klassischen Grabschmuck auch Gestecke, die Herbstblätter in gedeckten Farben mit Blumen in den sonnigen Farben gelb und orange vereinen, verstärkt nachgefragt. „Wir fertigen darüber hinaus auch Gestecke, Kränze und Blumenschmuck nach den Wünschen der Kunden auf Bestellung“ sagt Karima Khaloua. Sehr viele Stammkunden finden den Weg in das Geschäft an der Friedrichstraße und freuen sich über diesen persönlichen und individuellen Service.

Viele Käufer mögen gedeckte Farben und Gestecke Ton in Ton.
Viele Käufer mögen gedeckte Farben und Gestecke Ton in Ton. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Bei der Friedhofsgärtnerei „Kirchblüte“ stehen traditionelle Schalen mit Moosteilen vermehrt auf den Verkaufstischen. Hier stehen gedeckte Farben im Vordergrund. Vieles ist Ton in Ton gehalten. Darüber hinaus werden immer häufiger Reben in die Gestecke eingearbeitet. Für den den besonderen Farbklecks sorgen Seidenblumen. Neben den klassischen, opulenteren Gestecken werden öfter kleinere „Schmuckstücke“, vor allen Dingen auf den Urnengräbern platziert. Primär werden in der „Kirchblüte“ vorgefertigte Arrangements verkauft.

Individuelle Gestecke sind gefragt

Allerdings finden auch die Wünsche der Kunden ein offenes Ohr und der Grabschmuck wird individuell angefertigt. In der Regel können die Kunden ihre Wunschgestecke am folgenden Tag abholen. Bei Risses Gartencenter in der Friedrichstraße haben die Mitarbeiterinnen die gleichen Eindrücke in diesem Herbst sammeln können.

Die Farben Rose, Weiß und Lila stehen bei den Gestecken hoch im Kurs
Die Farben Rose, Weiß und Lila stehen bei den Gestecken hoch im Kurs © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Die Kombination von Pflanzen in Naturfarbtönen mit Pflanzen in den Farben Rosa, Weiß und Lila stehen hoch im Kurs. Jedoch ist hier die Nachfrage nach Chrysanthemen ungebrochen stark. In diesem Jahr ist die Art „Anastasia“ sehr gefragt, während „Boris Becker“ auch hier nicht mehr die erste Geige spielt. Ob sich diese ersten Eindrücke zu einem Trend entwickeln, werden die nächsten Tage und Wochen zeigen. Wer mit offenen Augen über die Friedhöfe geht, kann sich selbst ein Bild von der Blumenvielfalt machen.

Der Toten gedenken

Am Tag nach Allerheiligen, am 2. November, begeht die römisch-katholische Kirche den Allerseelentag, an dem der armen Seelen im Fegefeuer gedacht wird. Vielerorts wird die damit verbundene Gräbersegnung bereits am Nachmittag von Allerheiligen, dem arbeitsfreien staatlichen Feiertag, vorgenommen. Damit verbunden ist der Brauch, die Gräber vor allem mit Lichtern besonders zu schmücken.

Der Totensonntag oder Ewigkeitssonntag ist in den evangelischen Kirchen ein Gedenktag für die Verstorbenen. Er ist der letzte Sonntag vor dem ersten Adventssonntag und damit der letzte Sonntag des Kirchenjahres.