Langenberg. Im Historischen Bürgerhaus Langenberg richtet der Förderverein des Hauses eine Klassik-Matinee aus. Es spielen ausschließlich lokale Künstler.
Mit zwei Duos und einem Solisten präsentieren sich Langenberger Künstler und eine Künstlerin bei der ersten Klassik-Matinee des Fördervereins Bürgerhaus Langenberg. An dieser Stelle hat die WAZ bereits das Künstlerpaar Birgitt (Violoncello) und Klaus Saeger (Klavier) sowie dem Pianisten Martin Tchiba vorgestellt. Nun folgen die Brüder Roland (Violine) und Carlo Faber (Klavier).
Das Duo Faber spielt Musik von Arvo Pärt
Das Duo spielt „Fratres“, eine Komposition des estnischen Komponisten Arvo Pärt (Jahrgang 1935), die beispielhaft für seinen Tintinnabuli-Kompositionsstil steht. Die Musik schrieb Pärt 1977 ohne feste Instrumentierung geschrieben, Fachleute beschreiben das Werk als „hypnotisierende Folge von Variationen eines sechstaktigen Themas“.
Es folgt das 1899 von Pablo de Sarasate (1844-1908) komponierte „Introduction et Tarantella op. 43“, das als eines seiner populärsten, nicht-spanischen Stücke gilt. Die Tarantella, ein Volkstanz aus Süditalien, ging aus Tanzweisen hervor, die in Apulien für die vom Tarantismus befallenen Menschen gespielt wurden. Im Volksglauben erzeugte ein Stich der Tarantel die Krankheit Tarantismus, von der man sich durch wildes Tanzen Heilung versprach.
Erster Unterricht beim Vater
Der in Langenberg aufgewachsene Musiker Roland Faber ist durch seine Solokonzerte mit ausgewählten Orchestern für Viele ein Begriff. Schon mit vier Jahren erhielt der mehrmals bei diversen Wettbewerben ausgezeichnete Künstler von seinem Vater, selbst Violinist und langjähriges Mitglied der Philharmoniker Essen, seinen ersten Unterricht.
Während seines Musikstudiums an der Hochschule für Musik in Köln verstand er es, seine musikalische Gewandtheit abzurunden. Zu seinem Kernrepertoire als Solist gehören neben klassischen Konzerten auch Werke aus dem Genre Salon- und Minima-Musik. Er ist seit 1993 Mitglied und seit 1996 Vorspieler (1. Violine) der Düsseldorfer Symphoniker.
Musikunterricht und Informatikstudium
Der Tintinnabuli-Stil
Tintinnabuli – von lateinisch tintinnabulum ‚Klingel, Schelle‘ – ist ein Kompositionsstil des estnischen Komponisten Arvo Pärt, den er erstmals in seinem Stück Für Alina (1976) und später in Spiegel im Spiegel (1978) verwendete.
Musikalisch ist Pärts Tintinnabuli-Musik von zwei Stimmen bestimmt: die erste (auch „Tintinnabuli-Stimme“ genannt) umfasst einen Dreiklang, die zweite bewegt sich in diatonischen Schritten. Die Werke sind oft langsam und meditativ im Tempo und minimalistisch in Notation und Aufführungspraxis.
Arvo Pärt ist ein estnischer Komponist, der als Vertreter der Neuen Einfachheit als einer der bedeutendsten lebenden Komponisten Neuer Musik gilt. Er hat die österreichische Staatsbürgerschaft. Von 1981 bis 2008 lebte er in Berlin.
Auch Carlo Faber ist, wie sein Bruder, dank seines Vaters früh mit Musik in Berührung gekommen. Da sich sein Interesse zu komponieren schon früh zeigte, erhielt er an der Velberter Musikschule neben dem Violinen- auch Klavierunterricht und verstand es, sowohl auf diversen Wettbewerben – so auf dem Landeswettbewerb Jugend musiziert – als auch auf einigen Konzerten, sich solistisch wie im Ensemble mit besonderem Erfolg zu behaupten.
Während seines Informatikstudiums schaffte er es, neben anderen elektronischen Musikgeräten einen Controller-Computer zu entwickeln, mit dem sich ein analoger Kult-Synthesizer in moderne Studio-Umgebungen digital integrieren lässt.
Die Klassik-Matinee findet statt am Sonntag, 24. November, im Historischen Bürgerhaus Langenberg. Karten gibt es im Vorverkauf keine. Bei freier Platzwahl bittet der Verein um eine Spende von zehn Euro am Eingang.