Velbert. Anrufer geben sich als Microsoft-Beschäftigte aus, verlangen Zugriff auf den Rechner der Angerufenen und installieren ein Schadprogramm.

Die Verbraucherzentrale in Velbert warnt erneut vor ungebetenen Gästen am Telefon. „Im Moment scheint es wieder einmal eine Welle von besonders unseriösen telefonischen Kontaktversuchen zu geben, welche die Bürgerinnen und Bürger verunsichern und sogar schädigen sollen“, so Andreas Adelberger von der Verbraucherzentrale in Velbert.

So rufe – angeblich – Microsoft/Windows an und behaupte (auf englisch), den Computer des Angerufenen von Viren befreien zu wollen, die man dort festgestellt habe. „Ziel ist es aber, wenn der Angerufene „anbeißt“, mit den dann mitgeteilten Daten bzw. mit anderweitiger Mithilfe durch den Angerufenen ein Schadprogramm auf dessen Computer zu installieren. Wenn man der sich anschließenden Aufforderung, auch noch Geld für diesen „Service“ zu bezahlen, nicht folgt, wird mit einem „ferngezündeten“ Schadprogramm der Computer lahmgelegt und schlimmstenfalls auch Bankkonten gekapert“, so der Leiter der Einrichtung, der von entsprechenden Beschwerden von Verbraucherinnen berichtet. Diese wunderten sich regelmäßig warum Microsoft sie anrufe.

Der Leiter der Velberter Verbraucherzentrale, Andreas Adelberger, warnt vor den Anrufen der Betrüger.
Der Leiter der Velberter Verbraucherzentrale, Andreas Adelberger, warnt vor den Anrufen der Betrüger. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

„Am besten einfach auflegen“

Leider durchschauten die Angerufenen diese Betrugsmasche nicht immer. Der Verbraucherzentrale seien mittlerweile derartige Versuche jedoch bestens bekannt. Adelberger: „Unser Rat lautet hier dringend und eindeutig „Auflegen!“ und: keinesfalls irgendwelchen Anweisungen des Anrufers folgen und sich auch nicht in Gespräche verwickeln lassen!“. Microsoft betreibe nach eigenen Angaben keine „kalten“, also unerwünschte, Telefonanrufe. Falls es doch zu einer Installation des Schadprogramms gekommen sei, empfiehlt der Verbraucherschützer, den Computer unbedingt vom Netz zu trennen und von Fachleuten untersuchen zu lassen. Außerdem: „Sensible Daten wie z.B. Passwörter für Online-Zugänge bei Banken, Versicherungen oder auch Dienstleistern sollten dann sofort geändert und bei einer Polizeidienststelle Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt werden“.