Velbert. Elf Museen aus der Region haben mit „Ganz viel Arbeit“ ein gemeinsames Themenjahr ins Leben gerufen. Das Velberter Schloss-Museum ist auch dabei.

„Ganz viel Arbeit“ - so lautet der Titel des Themenjahres, das von insgesamt elf Museen aus dem Bergischen Land zusammen veranstaltet wird. Dass ganz viel Arbeit auch notwendig war, um das gemeinsame Projekt umzusetzen, machten die Organisatoren bei der Präsentation der neuen Broschüre zu dem Themenjahr deutlich.

„Es war nicht leicht ein Thema zu finden, dass alle unsere Einrichtungen an den unterschiedlichen Orten verbindet“, erklärt Dr. Andreas Wallbrecht, Direktor des Deutschen Werkzeugmuseums Remscheid.

Bereits im Jahr 2015 hatte Meike Utke, Geschäftsführerin der Regionalen Kulturpolitik Bergisches Land, die Idee für ein Konzept zur Zusammenarbeit von kleinen ehrenamtlichen Museen mit größeren städtischen und privaten Einrichtungen. „Ein Zweck der Kooperation war es, als Gemeinschaft Gelder für die Museen zu beantragen. Da sehen die Erfolgschancen wesentlich besser aus“, so Utke.

Aber auch in anderen Kulturregionen werden solche Arbeitskreise zwischen mehreren Einrichtungen beliebter. „Damit schließt sich auch unsere Museumslandschaft an und ist präsent“, sagt die Initiatorin. Nach langer Planung brach nun offiziell im Juni das Themenjahr an. Bis Mai 2020 bieten die Museen zahlreiche Ausstellungen, Workshops, Konzerte, Filmvorführungen sowie Lesungen an, die die verschiedenen Facetten der Arbeit im Bergischen Land näher beleuchten soll. Dabei verfolgen die einzelnen Akteure ganz eigene Ansätze.

Der Zeittunnel ist eines der außergewöhnlichsten Museen in der Bergischen Region.
Der Zeittunnel ist eines der außergewöhnlichsten Museen in der Bergischen Region. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Services | Lars Heidric

Der Zeittunnel Wülfrath befasst sich in der Sonderausstellung „Total verkalkt - Gruitens weiße Vergangenheit“ mit dem Kalksteinabbau im Düsseltal in Haan-Gruiten. Die Ausstellung ist bereits angelaufen und läuft noch bis zum 27. Oktober. Im Niederbergischen Museum dreht sich vom 27. September bis zum 24. November alles um das traditionelle Zinnhandwerk. In der neuen Ausstellung wird es zahlreiche Zinngegenstände aus dem 18. und 19. Jahrhundert zu betrachten geben. Einen besonderen Platz bekommen zudem Zinnobjekte aus dem persönlichen Bestand Wülfrather Bürger. Einen Einblick in die Verarbeitungstechniken bekommen Besucher an den Zinngießertagen. Hier können sie dem „Kannegießer“ bei der Arbeit zuschauen und Kinder bekommen parallel die Chance eigene Schmuckanhänger aus Zinn zu gestalten.

Mit der Ausstellung „Land-Frauen-Arbeit in der Weimarer Republik“ wirft das Freilichtmuseum Lindlar seinen Fokus auf die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen die mit den ersten Reichstagswahlen der Republik 1919 einhergingen. Die Ausstellung läuft vom 8. März 2020 bis zum 31. Dezember 2021.

Broschüren in Bibliothek und Servicebüro

Die Broschüren, die alle Ausstellungen und Termine beinhalten, werden ab der nächsten Woche in Velbert im Servicebüro und der Bibliothek ausgelegt.

Das Deutsche Schloss- und Beschlägemuseum ist vom 15. Juli 2019 bis Mitte 2020 geschlossen. Es wird seine alten Räume im Forum verlassen und Mitte nächsten Jahres sein neues Gebäude nebenan beziehen.

Vom gemeinsamen Projekt der Bergischen Museen ist Dr. Yvonne Gönster sehr überzeugt. „Das Thema kam gut an und konnte neue Besuchergruppen anlocken.“ Die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Deutschen Schloss- und Beschlägemuseum Velbert konnte bereits vor dem offiziellen Start des Themenjahres beobachten wie das Projekt von Besuchern aufgenommen wird. Aufgrund des Umzugs der Einrichtung ab dem 15. Juli musste die Sonderausstellung „Schließen und Schützen in Zeiten der Digitalisierung – Von Menschen & Maschinen, Schließanlagen & Verschlüsselung, Clouds & Robotern“ bereits im Vorfeld stattfinden.

Die wissentschaftliche Mitarbeiterin Dr. Yvonne Gönster packt einen Schlüssel ein beim Umzug des Schloss- und Beschlägemuseums.
Die wissentschaftliche Mitarbeiterin Dr. Yvonne Gönster packt einen Schlüssel ein beim Umzug des Schloss- und Beschlägemuseums. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Gönster hofft, dass die Kooperation mit den anderen Museen auch in den nächsten Jahren zustande kommt, denn „falls ja, beteiligen wir uns gerne vom neuen Standort aus“.