Velbert. Sechs Wochen müssen Velberter in der Regel auf das neue Dokument warten. Wann es aber deutlich länger mit dem Führerschein dauern kann.
Bis 2033 müssen in Deutschland insgesamt 43 Millionen Führerscheine umgetauscht werden. Grund dafür ist eine Richtlinie der Europäischen Union, die Führerscheine fälschungssicher machen will. Obwohl es lange Übergangsfristen gibt, wurden in Velbert bereits Führerscheine umgetauscht.
Da der Wechsel zu den Ausweisen in Scheckkartenformat eine bürokratische Herausforderung darstellen wird, gibt es einen Stufenplan, der verhindern soll, dass Chaos auf den Ämtern entsteht. Das gestaffelte Stufenmodell sieht verschiedene Fristen vor, die sich nach Geburts- und Ausstellungsjahr richten. Erste Führerscheine müssen zwar erst bis 2022 umgetauscht werden, doch spüren die Behörden schon jetzt einen steigenden Zulauf. „Viele Leute wollen lieber so früh wie möglich den Umtausch hinter sich bringen. Seit März merken wir einen deutlichen Anstieg an Anträgen“, sagt Arno Klünner, Abteilungsleiter der Führerscheinstelle Mettmann. Das sei nicht unklug, denn wer erst auf den letzten Drücker den Fahrausweis umtauscht, müsse mit längeren Wartezeiten rechnen, Klünner. Auch aktuell müssen Antragsteller rund sechs Wochen auf ihren neue Fahrerlaubnis warten.
In der Führerscheinstelle oder im Kreis-Service-Center
Wer in Velbert seinen Wohnsitz hat und seinen neuen Führerschein beantragen will, kann dies bei der Führerscheinstelle in Mettmann erledigen. Mitzunehmen sind der aktuelle Führerschein, ein biometrisches Passbild sowie der Personalausweis oder ein Reisepass. Die Gebühr für den neuen Ausweis belaufen sich auf 24 Euro. „Termin lässt sich bei uns besonders schnell abwickeln, wenn man die Online-Terminvereinbarung auf unserer Webseite nutzt“, fügt Klünnert hinzu. Velberter, die sich den Weg nach Mettmann sparen wollen, können alternativ ihren Antrag auch im Kreis-Service-Center im Rathaus der Stadt Velbert stellen.
Aus der Bundesdruckerei
Produziert werden die neuen Führerscheine nicht in Mettmann, sondern in der Bundesdruckerei in Berlin. „Je nachdem wie sehr diese ausgelastet ist, kommt es natürlich auch mal zu längeren Wartezeiten“, erklärt Klünner. Bereits vor der neuen EU-Richtlinie war es möglich seinen alten Führerschein gegen einen neuen umzutauschen. Damals hätten die Antragsteller rund zwei Wochen weniger warten müssen, so Klünner.
Längere Wartezeiten möglich
Auf längere Wartezeiten müssen sich nun auch diejenigen einstellen, die noch einen rosafarbenen oder grauen Führerschein aus Papier besitzen und nicht mehr am damaligen Ausstellungsort wohnen. In diesem Fall muss von der Behörde, die den Führerschein ursprünglich ausstellte, eine Karteikartenabschrift besorgt werden. Die Abschrift kann entweder vom Antragsteller selbst oder aber auch von der aktuellen Behörde beantragt werden. „Am schnellsten geht es, wenn der Antragssteller im Vorfeld dafür sorgt, dass die damalige Ausstellungsbehörde uns die Datei direkt zukommen lässt“, weiß Klünner.
Neuer Führerschein ist nur 15 Jahre lang gültig
Beim Antragstellen des neuen Ausweises muss der alte Führerschein nicht abgegeben werden. Dies soll Komplikationen bei Verkehrskontrollen verhindern. Der neue Führerschein ist für 15 Jahre gültig. Wer seinen Führerschein nicht umtauscht und erwischt wird, muss Verwarnungsgeld von zehn Euro zahlen.
Zehn Millionen Betroffene in NRW
Betroffen von der bundesweiten Umtauschpflicht sind alle Besitzer von Führerscheinen, die vor dem 19. Januar 2013 ausgestellt wurden. Allein in Nordrhein Westfalen sind dies circa 10 Millionen.
Die erste zum Umtausch verpflichtete Gruppe umfasst diejenigen, zwischen 1953 und 1958 geboren wurden und noch einen Papierführerschein besitzen. Ihre Fahrerlaubnis muss bis zum 19.01.2022 umgetauscht werden.